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Brückenschlag über das Unstruttal

Unstruttalbrücke bei KarsdorfLeipzig/Karsdorf, 07.07.2012 (BA/kmn)
Am Freitag wurde die Überbrückung des Unstruttales bei Karsdorf durch eine neue 2.668 Meter lange Eisenbahnbrücke mit einem symbolischen Lückenschluss feierlich begangen. Die neue Konstruktion ist Teil des Bahnprojektes Nürnberg-Berlin (VDE8). Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Harri Reiche, Landrat des Burgenlandkreises, Anwohner, Abgeordnete, Politiker der umliegenden Kommunen und Jobst Paul, Konzernbevollmächtigter für das Land Sachsen-Anhalt, würdigten die großen Leistungen der Bauleute und Verantwortlichen, das Verständnis der Anwohner während der Hauptbauzeit sowie die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Die Brücke hat trotz ihrer Größe eine sehr schlanke Erscheinung, weil sie nach modernsten Konstruktionsprinzipien in so genannter integraler Bauweise errichtet wurde. Sie besteht aus monoltischen sehr stabilen Stahlbetonsegmenten ohne die bisher üblichen Lager. Vier große A-förmige Elemente überbrücken je 108 Meter, der Abstand der übrigen Pfeiler beträgt 58 Meter. Die bis zu 49 Meter hohe Brücke wuchs ab 2008 von Süd nach Nord über das Tal. Die Fundamente, die Gründungen, sind fast genauso tief, wie die Brücke hoch ist. Im Umfeld entstanden umfangreiche Maßnahmen zum Ausgleich des Eingriffs in die Natur, z. B. ein neuer Altarm für die Unstrut.

Der Brückenschlag markiert auch eine neue Etappe im Baugeschehen: Mit der Fertigstellung der Trasse, rohbaufertigen Brücken und Tunneln zwischen Erfurt-Halle/Leipzig folgt nun die Ausrüstung mit Fahrbahn, Gleisen, Oberleitungen, elektrischen und elektronischen Einrichtungen. In unmittelbarer Nähe, in 06268 Steigra/Kalzendorf, Hauplanweg 6, befindet sich das moderne Informationszentrum zum Projekt, geöffnet Mittwoch bis Sonntag 12 bis 19 Uhr.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 umfasst die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin. Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Die neue Bahn-Verbindung ermöglicht eine Reisezeit von München nach Berlin in etwa 4 Stunden und bietet eine umweltfreundliche Trasse für den Güterverkehr. Die neue Strecke soll 2017 betriebsbereit sein. Auf dem 123 km-Abschnitt von Erfurt nach Halle bzw. Leipzig sollen 2015 die Züge rollen: Reisezeit 30 bzw. 40 Minuten.

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