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DB Netz AG erprobt innovative Schienenprofile

Erprobung neuer innovativer Schienenprofile im Streckenabschnitt Dresden – Elsterwerda auf insgesamt 2,5 Kilometer Gleislänge

Leipzig, 13.09.2013 (BA/gm)
Die Deutsche Bahn hat sich als Umwelt-Vorreiter das Ziel gesetzt, den Schienenverkehrslärm ausgehend von 2000 bis 2020 zu halbieren. Das kann nur mit verschiedenen Maßnahmen an den Fahrzeugen und am Fahrweg erreicht werden. Schienenverkehrslärm hat unterschiedliche Ursachen.

Die wichtigste Quelle ist der Rad-Schiene-Kontakt. Das Rollgeräusch von Güterwagen ist dabei besonders ausgeprägt und stört die Anwohner – vor allem nachts. Grund: Diese Wagen werden traditionell mit Bremsklötzen aus Grauguss gebremst, die auf die Lauffläche drücken. Bei den Bemsvorgängen wird dadurch im Laufe der Zeit die Radfläche aufgeraut. Als Folge entsteht beim Rollen Lärm. Initiiert von den Eisenbahnen hat die Industrie bereits Verbundstoffbremssohlen entwickelt. Diese „Flüsterbremse“ beugt der Verriffelung der Radlauffläche vor. Rund 10 Dezibel (dB(A)) weniger Lärm geht vom vorbeifahrenden Zug auf einem durchschnittlichen Gleis aus, wenn die Wagen mit Verbundstoffbremsklötzen ausgestattet und die Räder entsprechend blank sind. Der internationale Eisenbahnverband UIC hat nun den Weg zur Umrüstung frei gemacht und die LL-Sohle für den Einsatz zugelassen. LL steht für „low noise, low friction“ übersetzt: wenig Lärm, wenig Abrieb.

Begleitend erprobt nun die DB Netz AG auf dem Streckenabschnitt Dresden – Elsterwerda auf insgesamt 2,5 km Gleislänge an verschiedenen Einbauorten neue innovative Schienenprofile. Aus der veränderten Konstruktion und Masse der Schienen erwartet die DB Netz AG eine spürbare Verminderung des Schienenlärms. Mit der Versuchsanordnung will das Unternehmen die lärmmindernde Wirkung der Schienenprofile unter verschiedenen Oberbaubedingungen messtechnisch nachweisen. Sie werden in den nächsten Jahren auf Herz und Nieren geprüft, was vor allem die Aspekte Langzeitverhalten und Instandhaltung betrifft.

Dr. Thomas Hempe, Projektleiter und Leiter Oberbau bei der DB Netz AG: „In diesem Projekt wird zum ersten Mal eine Oberbaukomponente nach akustischen Anforderungen optimiert. Die bedarfsgerechte Schiene kann essentiell zu dem Ziel beitragen, den Schienenverkehrslärm bis 2020 zu halbieren.“

Die Arbeiten haben am 2. September 2013 begonnen und sollen Ende November 2013 abgeschlossen sein. Es ist bundesweit die einzige Erprobung dieser Schienenformen. Die Auswahl gerade dieser Strecke für die Versuchsabschnitte soll die Betroffenheit der anliegenden Städte und Gemeinden berücksichtigen. Der Bund finanziert diese Maßnahmen aus dem zusätzlichen „Sonderprogramm Lärmschutz Schiene“.

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