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BEG und DB Regio sichern Verbindung von Nürnberg nach Dresden

Stündliche Anschlüsse in Hof • Mehr Expressverbindungen zwischen Nürnberg und Bayreuth durch neues Neigetechnikkonzept

BEG und DB Regio sichern Verbindung von Nürnberg nach Dresden.

Bayreuth, 22.08.2014 (BA/gm)
Mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2014 bestellt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) für die Bahnkunden in Nordostbayern, insbesondere auf der Strecke Bayreuth – Nürnberg, ein verdichtetes Zugangebot und schnellere Verbindungen. Erstmals wird DB Regio im Auftrag der BEG beide Städte werktags außer samstags von 6 bis 20 Uhr mit zwei Zügen pro Stunde und Fahrzeiten von zumeist unter einer Stunde verknüpfen.

In das neue Neigetechnikkonzept integriert ist der bisherige Franken-Sachsen-Express Nürnberg – Dresden, der in Hof stündlich bahnsteiggleich Anschluss an den elektrischen Doppelstockzug Hof – Chemnitz – Dresden erhalten wird. In Marktredwitz wird stündlich zur vollen Stunde ein schneller Übergang zur neuen Oberpfalzbahn Richtung Weiden – Regensburg angeboten. Auch der Fahrplan von Agilis wird im östlichen Dieselnetz Oberfranken an das neue Konzept angepasst. Einzelheiten stellten die BEG und die beteiligten Bahnen gemeinsam mit der Stadt Bayreuth am gestrigen Donnerstag vor.

Neues Neigetechnikkonzept mit Umstieg in Hof
„Wir stehen vor dem größten Fahrplanwechsel auf der Strecke Nürnberg – Hof seit über zehn Jahren“, erklärte Andreas Schulz, Leiter Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Auslöser der umfangreichen Änderungen ist der Rückzug der DB aus dem eigenwirtschaftlichen Fernverkehr auf der Franken-Sachsen-Magistrale. Ab 14. Dezember 2014 müssen die Expresszüge von Bayern und Sachsen als Nahverkehr bestellt werden. „Trotz der damit verbundenen Kosten und knapper Finanzierungsmittel ist es gelungen, das bisherige Angebot auf der Schiene vollständig zu erhalten und in den Bayern-Takt zu integrieren. Fahrgäste müssen sich lediglich an zum Teil veränderte Fahrplanzeiten gewöhnen“, so Schulz.

Auslöser für die neuen Zeitlagen ist die von Sachsen gewünschte Umstellung des gesamten Verkehrs Hof – Dresden auf elektrische Fahrzeuge. Der Taktfahrplan der Franken-Sachsen-Magistrale ist zur vollen Stunde im Knoten Chemnitz mit vielfältigen Verknüpfungen fixiert. Um die ohne Neigetechnik etwas längeren elektrischen Fahrzeiten östlich von Hof auszugleichen und dabei attraktive Umsteigezeiten zwischen Franken und Sachsen anzubieten, mussten BEG und DB Regio den Fahrplan im Neigetechniknetz in Nordostbayern komplett überarbeiten. Trotz des künftig stündlich notwendigen Umstiegs in Hof – die Züge stehen sich dabei in der Regel direkt gegenüber – wird die Reisezeit von Nürnberg oder Bayreuth nach Chemnitz und Dresden nur geringfügig länger.

„Die stündliche Brechung der Züge des Franken-Sachsen-Express in Hof stellte uns vor eine besondere Herausforderung. Dennoch gelang es uns auch unter Berücksichtigung fahrplantechnischer Belange über die Franken-Sachsen-Magistrale hinausgehend ein gutes Fahrplankonzept zu entwickeln. Davon profitieren unter anderem auch die Fahrgäste aus Bayreuth,“ sagte Uwe Domke, Geschäftsleiter DB Regio Nordostbayern. Grundsätzlich bleibt es bei der zweistündlich wechselnden Führung der Expresszüge Nürnberg – Hof via Bayreuth und via Marktredwitz. Bayreuth behält die stündliche Verbindung nach Dresden abwechselnd über Münchberg und Kirchenlaibach.

Mehr Züge zwischen Nürnberg und Bayreuth
Zwischen Nürnberg und Bayreuth wird das Zugangebot montags bis freitags von bislang 26 auf künftig 33 Verbindungen erheblich verdichtet. Grundsätzlich gibt es stündlich eine schnelle Verbindung ab Nürnberg Hbf zur Minute 38 oder 39 nach Bayreuth (ohne Zwischenhalte bis Pegnitz) und eine neue stündliche, am Wochenende zweistündliche, Abfahrt zur Minute 58 nur nach Bayreuth mit allen Regionalexpresshalten und zweistündlicher Weiterführung von Bayreuth über Kulmbach bis Lichtenfels. In der Zwischenstunde besteht ein schlanker Anschluss in Bayreuth aus Nürnberg in Richtung Kulmbach – Lichtenfels. Da die letztgenannte Linie unterwegs keine längeren Standzeiten für das An- oder Abhängen von Zugteilen anderer Destinationen mehr benötigt, sind Fahrgäste zwischen Bayreuth und Nürnberg bei vielen Verbindungen 10 bis 15 Minuten schneller unterwegs als bislang.

Mit dem neuen Fahrplan bekommt Bayreuth auch erstmalig in Nürnberg Anschluss an den schnellen Regionalexpress Nürnberg – München über die Schnellfahrstrecke via Ingolstadt. Die Landeshauptstadt ist damit selbst mit Nahverkehrstickets wie dem Bayern-Ticket ab Bayreuth in weniger als drei Stunden erreichbar. Die Fernverkehrsanschlüsse jeweils zur halben Stunde in Nürnberg werden unverändert sichergestellt. Mittelfristig hofft die BEG zudem, die ICE-Anschlüsse zur vollen Stunde in Nürnberg auch aus Oberfranken herstellen zu können. Im Fahrplan 2015 konnte dies zunächst aus Rücksicht auf den nicht kurzfristig veränderbaren Vorortverkehr von Nürnberg nicht umgesetzt werden.

Mehr Verbindungen nach Tschechien und Prag
Die frühere Fernverkehrslinie über Bayreuth bekommt neu einen Verkehrshalt in Pegnitz. Während dieses Halts wird ein Zugteil von bzw. nach Marktredwitz und Eger (Cheb) an- bzw. abgekuppelt. Diese Expresslinie Nürnberg – Eger (Cheb), die heute viermal pro Tag und Richtung verkehrt, wird um ein fünftes Zugpaar mit schnellen Anschlüssen von und nach Prag ergänzt. Die Zeitlagen sind so gewählt, dass nach Fertigstellung von Beschleunigungsmaßnahmen in Tschechien voraussichtlich Ende 2015 auch der Anschluss Richtung Karlsbad (Karlovy Vary) und Ústí nad Labem optimal passt.

Agilis und Oberpfalzbahn in neues Konzept integriert
Das Regionalzugnetz von Agilis wird durch neue Taktfahrzeiten insbesondere zwischen Bayreuth, Marktredwitz und Hof an die veränderten Fahrzeiten der Expressverkehre angepasst. In Kirchenlaibach stellt Agilis weiterhin zweistündlich für Bayreuth den Anschluss nach Hof her – abwechselnd zur Direktverbindung Bayreuth – Hof über Münchberg. Marktredwitz wird verstärkt zur regionalen Drehscheibe für den Bahnverkehr zwischen Oberfranken und Oberpfalz. Stündlich verkehrt dort im Auftrag der BEG die von der Regentalbahn betriebene neue Oberpfalzbahn mit allen Unterwegshalten nach Regensburg. Das neue Zugsystem, für das fabrikneue Fahrzeuge vom Typ PESA Link vorgesehen sind, ist sehr gut mit dem Expressverkehr wie auch den Agilis-Verbindungen nach Hof und Kirchenlaibach bzw. Bayreuth verknüpft. Für den im Zweistundentakt geplanten grenzüberschreitenden Verkehr der Oberpfalzbahn von Marktredwitz über Schirnding nach Eger (Cheb) laufen noch Verhandlungen mit dem in Tschechien regional zuständigen Bezirk Karlsbad.

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