Archive
April 2024
M D M D F S S
« Jan    
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

DB legt beiden Gewerkschaften Angebotspakete vor

5 Prozent in 3 Stufen • soziale Komponente und Einmalzahlung • noch bessere Altersvorsorge • Tarifverträge für Lokführer bzw. für Zugbegleiter• Aussicht auf Mitarbeiterbeteiligung • Verhandlungen werden fortgesetzt

Berlin, 21.11.2014 (BA/gm)
Die Deutsche Bahn hat beiden Gewerkschaften Angebote zu ihren Forderungen in der Tarifrunde 2014 vorgelegt. Beide Angebotspakete sind umfassend; materiell und inhaltlich sind sie gleich. Damit bleibt die DB bei ihrem Ziel, die Verhandlungen so zu führen, dass am Ende identische Regelungen für eine Berufsgruppe stehen.

Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften werden fortgesetzt, am 28. November 2014 mit der GDL, am 12. Dezember 2014 mit der EVG. Mit der EVG war es die dritte Verhandlungsrunde, mit der GDL die fünfte. Bisher hatte die EVG noch kein materielles Angebot erhalten. Der GDL liegt bereits ein Angebot ausschließlich für Lokomotivführer vor, über das noch nicht verhandelt wurde.

Die Forderungen für zusätzliche Mitarbeitergruppen und das Ziel, konkurrierende Regelungen für eine Berufsgruppe zu vermeiden, machen eine grundlegende Umgestaltung des DB-Tarifwerks notwendig. Daher mussten zahlreiche Tarifverträge neu zusammengestellt und umgearbeitet werden.

Einzelheiten zu den Angeboten:

  • Zusätzlicher Tarifvertrag: Neben den bisherigen Tarifverträgen bietet die DB der EVG Tarifregelungen für Lokführer, der GDL Tarifregelungen für Zugbegleiter an, die jeweils inhaltlich und materiell identisch sind. Damit soll eine einheitliche Ausgangsbasis für die Verhandlungen mit beiden Gewerkschaften geschaffen werden. Die DB hatte in den vergangenen Monaten mehrfach ihre Bereitschaft unterstrichen, mit EVG bzw. GDL auch über Lokführer bzw. Zugbegleiter zu verhandeln.
  • Lohnerhöhung: Insgesamt sollen die Löhne um 5 Prozent steigen – in drei Stufen bis Ende 2016: 2,1 Prozent zum 1. Januar 2015, weitere 1,5 Prozent zum 1.Juli 2015 und weitere 1,4 Prozent zum 1. Juli 2016.
  • Erhöhung der jährlichen Zuwendung (Weihnachtsgeld) für die unteren Einkommensgruppen.
  • Einmalzahlungen: Durchschnittlich 65 Euro pro Monat bis zum 31. Dezember 2014 unter Berücksichtigung einer sozialen Komponente (Einmalbetrag wird für 5 bzw. 6 Leermonate seit Auslaufen der Tarifverträge mit der EVG bzw. GDL ausgezahlt).
  • Altersvorsorge: weitere Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. Hier soll künftig jeweils die eine Gewerkschaft das bekommen, was die andere bereits vereinbart hat. Das ist bei der EVG neu ein 10 Prozent-Bonus und bei der GDL ein Sockelbetrag von 50 Euro.
  • Entlastung: zusätzliche Aufstockung des Personals, um die Mehrarbeit in bestimmten Berufsgruppen wie Lokführer, Zugbegleiter oder Fahrdienstleiter weiter abzubauen. So sollen im nächsten Jahr 200 Lokführer zusätzlich eingestellt werden. Außerdem sollen die mit der EVG verabredeten Maßnahmen z.B. für Fahrdienstleiter und Instandhalter verstärkt umgesetzt werden.
  • Demografie: die DB bietet an, die neuen Angebote zum Gesundheitsschutz oder für ältere Mitarbeiter auf alle Mitarbeitergruppen anzuwenden. Bisher waren Lokführer ausgenommen, weil die GDL diese Regelungen für ihre Mitglieder bislang abgelehnt hat.
  • Mitarbeiterbeteiligung: Grundsätzlich ist die DB bereit, gemeinsam mit beiden Gewerkschaften über eine Mitarbeiterbeteiligung für die gesamte Belegschaft zu verhandeln (frühestens wirksam für Geschäftsjahr 2015).

Die aktuelle Tarifrunde bei der DB ist kompliziert, weil beide Gewerkschaften anders als früher ihre Forderungen für zusätzliche Mitarbeitergruppen erheben: Die EVG will einen Tarifvertrag für Lokführer, die GDL für Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer, Trainer und Instruktoren. Bis Ende Juni 2014 hat die GDL für alle DB-Lokomotivführer verhandelt, die EVG für alle anderen Berufsgruppen.

Kommentieren ist momentan nicht möglich.