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14. UIC-Regionalversammlung Mittlerer Osten (RAME) in Teheran

Der UIC-Aktionsplan 2015 für den Mittleren Osten sieht Konferenzen in Qatar, Jordanien, im Iran und in der Türkei vor

Teheran/Paris, 23.11.2014 (BA/gm)
Die 14. Regionalversammlung Mittlerer Osten der UIC (UIC RAME), zu der 14 Eisenbahnen und Eisenbahnbehörden aus 8 Ländern innerhalb der UIC gehören, fand am 11. November 2014 zusammen mit der Konferenz zur Anwendung des COTIF im Mittleren Osten in Teheran statt. Diese Konferenz wurde gemeinsam von OTIF (der Zwischenstaatlichen Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr), ECO (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit), der UIC-Regionalversammlung Mittlerer Osten sowie den Iranischen Eisenbahnen (RAI) organisiert.

Im Beisein von Adem Kayis, stellvertretender Generaldirektor der Türkischen Eisenbahnen TCDD, der für Süleyman Karaman, TCDD-Generaldirektor und UIC-Präsident Mittlerer Osten, teilnahm, wurde die UIC-Regionalversammlung gemeinsam von Mohsen Pour Seyed Aghaie, stellvertretender Minister für Stadtentwicklung und Straßen, Präsident der Iranischen Eisenbahnen RAI und 1. Stellvertreter des Präsidenten der UIC-Region Mittlerer Osten, und Jean-Pierre Loubinoux, UIC-Generaldirektor, geleitet. Auf Einladung nahm auch François Davenne, OTIF-Generalsekretär, teil.

Im Namen der Iranischen Eisenbahnen begrüßte Mohsen Pour Seyed Aghaie alle Teilnehmer herzlich und hob hervor, dass die regionalen Foren zu einer Zeit, in der die Eisenbahnen zahlreichen Herausforderungen gegenüberstehen, besonders wichtig seien, um die Zusammenarbeit zu stärken. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die UIC-Region Mittlerer Osten (UIC RAME) eine der ersten Regionalversammlungen innerhalb der UIC war und seit 2007 aktiv ist. In ihrem Rahmen wurde schon viel erreicht, sowohl auf strategischer Ebene – mit der erstmaligen Herausgabe eines strategischen UIC-Aktionsplanes für den Mittleren Osten – als auch auf technischer, betrieblicher und Ausbildungsebene – mit einer Reihe von erfolgreichen Konferenzen, Seminaren, technischen Workshops und Schulungsprogrammen.

Er betonte ebenfalls die Bedeutung der Eisenbahnen für das Transport- und Wirtschaftssystem seines Landes, dem Iran, und der Nachbarstaaten. Er gab einen Überblick über Projekte und Prioritäten, wie das Hochgeschwindigkeitssystem, die Elektrifizierung, den zweigleisigen Ausbau und die Ausweitung von ETCS auf das gesamte Schienennetz. Dabei hat die Hafenanbindung der Eisenbahn mit Beteiligung des privaten Sektors Vorrang. Das nächste große Ereignis im Iran wird im Dezember die Eröffnung der neuen Eisenbahnstrecke (900 km) sein, die Iran mit Turkmenistan und Kasachstan bis hin zu China verbindet. Weiterhin sollen in Zukunft auch der Nord-Süd-Korridor durch Iran, der Schienenkorridor, der Iran, Afghanistan, Tadschikistan und Kirgisien mit China verbindet, und Eisenbahnverbindungen zwischen Iran und Irak ausgebaut werden.

Der UIC-Generaldirektor Jean-Pierre Loubinoux erinnerte die Teilnehmer an die eindeutigen Botschaften, die auf der letzten UIC-Generalversammlung im Juni in Portoroz in Slowenien übermittelt wurden.

Er unterstrich noch einmal die eigentliche Mission der UIC, die darin besteht, Brücken zwischen Eisenbahnsystemen, zwischen Ländern und Kontinenten, zwischen Wirtschaft und Gesellschaft und zwischen Generationen zu schlagen. Weltweit gesehen dienen sieben Millionen Eisenbahner und Eisenbahnerinnen sieben Milliarden Einwohnern unseres Planeten.

Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt Jean-Pierre Loubinoux die Fertigstellung der Strategischen Visionen für die 6 UIC-Regionen, einschließlich des Mittleren Ostens. Dieses Paket von strategischen Dokumenten wird es der UIC und dem Eisenbahnsektor ermöglichen, die Vorteile des Schienenverkehrs auf globaler Ebene wirksam zu vertreten.

Ein weiteres, sehr positives Ergebnis ist die Aufwertung des Images und der Glaubwürdigkeit der UIC gegenüber führenden internationalen Organisationen, insbesondere gegenüber den Vereinten Nationen. So wurde die UIC eingeladen, den Einsatz der Eisenbahnen auf dem kürzlich in New York abgehaltenen UN-Klimagipfel vorzustellen, und der UIC-Generaldirektor wurde persönlich zum Mitglied der hochrangigen Beratergruppe zu nachhaltigem Transport für UN-Generalsekretär Ban Ki-moon ernannt.

Jean-Pierre Loubinoux forderte die Mitglieder des Mittleren Ostens außerdem auf, sich aktiv an der globalen Kommunikationskampage der Eisenbahnen zu beteiligen, die anlässlich der Klimaschutzkonferenz der UNO (COP 21) im Dezember in Paris von der UIC koordiniert wird.

Die führenden Vertreter der Iranischen (RAI), Türkischen (TCDD) und Afghanischen Eisenbahnen (AfRA) berichteten anschließend über die neuesten Entwicklungen bei den Eisenbahnen.

Aktionsplan für die UIC-Region Mittlerer Osten 2015
Abbas Nazari, Direktor des UIC-Regionalbüros des Mittleren Ostens in Teheran, berichtete über all wichtigen Aktivitäten der Region 2014. Höhepunkte 2014 waren die Aktualisierung und Verbreitung des „Strategic Action Plan for the Middle-East” (Strategischer Aktionsplan für den Mittleren Osten), der durch eine aktualisierte Version des Berichts „Regional and Supra-Regional Rail Transportation Linkages in the Middle-East” (Regionale und überregionale Eisenbahnverbindungen im Mittleren Osten) ergänzt wurde, sowie eine Reihe von erfolgreichen und gut besuchten Konferenzen, Seminaren und Workshops, die unter der Schirmherrschaft der UIC-Region Mittlerer Osten organisiert wurden:

  • TCDD/UIC RAME Seminar zu Fragen der Sicherheit im Hochgeschwindigkeitsverkehr (Ankara, Mai 2014)
  • UIC/RAI Workshop zu Personenverkehr und Eisenbahnhochgeschwindigkeit (Teheran, August-September 2014)
  • 2. Sitzung der Arbeitsgruppe zur Eisenbahnsicherheit (Teheran, September 2014)
  • Schulungskurs RAMS und LCC beim MERTCe Training Centre (UIC/TCDD) (Eskisehir, Oktober 2014)
  • Konferenz zum COTIF-Abkommen, gemeinsam organisiert von OTIF, ECO, UIC Mittlerer Osten und RAI (Teheran, November 2014)

Paul Véron, Direktor und UIC-Koordinator Mittlerer Osten, stellte den Aktionsplan 2015 für die Region vor. Im nächsten Jahr soll u. a. der strategische Aktionsplan für den Mittleren Osten an internationale Organisationen, Regierungen und alle Arten von Interessengruppen und potentiellen Partnern verteilt werden, und eine Reihe von Konferenzen zu für die Region relevanten Themen organisiert werden.

Dazu gehören unter der Schirmherrschaft der UIC-Region Mittlerer Osten 2015 folgende Veranstaltungen:

  • Konferenz UIC-Mittlerer Osten zu Eisenbahninteroperabilität und –standardisierung (1. Quartal 2015 in Qatar), wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit der OTIF
  • UIC/RAME Seminar über Instandhaltung der Infrastruktur und ERTMS im Mittleren Osten (3.-4. Mai 2015 in Jordanien, Totes Meer)
  • UIC/RAME Internationale Konferenz zu Eisenbahn / Häfen und Öl / Eisenbahnkoopera-tion (Juni 2015, Iran)
  • UIC/RAME Internationales Business Forum (September 2015, Istanbul)

Zusätzlich sind Schulungen im Schulungszentrum des Mittleren Ostens (Middle-East Rail Training Centre, MERTCe) geplant, die in enger Zusammenarbeit zwischen der UIC-Schulungsabteilung und den Türkischen Eisenbahnen TCDD vorbereitet werden. Die Themen der Schulungen sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

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