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Regio Tram Kassel: Nach Abbruch der Verhandlungen sind Streiks möglich

Frankfurt a. M., 25.11.2014 (BA/gm)
Nachdem die Regio Tram Gesellschaft in Kassel (RTG) bei den Tarifverhandlungen am gestrigen Montag in Frankfurt am Main sämtliche Forderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) abgelehnt hat, brach die GDL die Verhandlungen ab und kündigte Streiks an.

Das „Nein“ des Arbeitgebers ist umfassend. Die RTG lehnt die Forderung nach einer Fünf-Tage-Woche ebenso ab wie die Forderung nach mindestens zwölf Wochenendruhen mit einer Dauer von 72 Stunden pro Jahr. Nein sagte die RTG auch zu der GDL-Forderung, dass spätestens nach sechs Tagen die nächste Ruhe folgen muss, zur Zuweisung einer festen Einsatzstelle für alle Arbeitnehmer und zur Erstattung der Fahrtkosten und der Anrechnung der zusätzlichen Wegezeit bei Schichten außerhalb der regelmäßigen Einsatzstelle.

Auf Ablehnung stieß auch die Forderung der GDL zur Arbeitszeitanrechnung ab der ersten Minute bei Verspätungen. Nach dem Willen der RTG sollen außerdem bis zu 15 Minuten vom Arbeitnehmer ohne Anrechnung geleistet werden. Vor allem aber: die RTG lehnt die hundertprozentige Anwendung der bundesweiten Rahmenregelungen für Lokomotivführer und eine volumengleiche Vergütungserhöhung für die Zugbegleiter ab.

Negative Langzeitfolgen für Arbeitnehmer
Ganz zum Schluss der Verhandlung bot der Arbeitgeber der GDL eine Lohnerhöhung von drei Prozent ab 1. Januar 2015 für die Laufzeit eines Jahres an – darüber hinaus aber nichts. Für drei Prozent mehr Geld sollen die Arbeitnehmer also weiterhin das Totalversagen des Managements ausgleichen. Natürlich mit ihrem Geld, mit ihrer Zeit und mit ihrer Gesundheit!

Klar ist: Der derzeitige Tarifvertrag verpflichtet die Arbeitnehmer zu umfassender Flexibilität, die einzig und allein Risiko und Kosten der Beschäftigten geht. Die daraus resultierenden dauerhaften Überlastungen führen zu einem sehr hohen Krankenstand. Die Langzeitfolgen für die Arbeitnehmer sind dabei noch gar nicht abzuschätzen! Das ist mit der GDL nicht zu machen. Sollte der Arbeitgeber keine verhandelbaren Angebote vorlegen, kommt es bei der RTG in Kürze zu Streiks.

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