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GDL: Vier Jahre Tarifarbeit umsonst?

Frankfurt a. M., 25.11.2014 (BA/gm)
Bei dem Angebot der DB AG für die Verhandlungen am 21. November 2014 stellte sich für die GDL-Verhandlungsführer die Frage, ob der Kampf, der vor vier Jahren für den Flächentarifvertrag im Eisenbahnverkehrsmarkt begonnen hat, umsonst war. Haben unsere Mitglieder in den Eisenbahnverkehrsunternehmen denn vergeblich dafür gekämpft, den Wettbewerb zu ihren Lasten zu beenden?

Auslöser für diese Frage war ein umfangreiches, doch aus Sicht der GDL ungenügendes Verhandlungsangebot der DB AG. Mit einer neuen Tarifstruktur wollte die DB AG die zwingend wirkenden Bestandteile aus dem Flächentarifvertrag heraus nur noch im Haustarifvertrag LfTV tarifieren. Damit hätte der in den letzten Jahren erkämpfte Flächentarifvertrag seine Wirkung beim Marktführer DB AG verloren.

Bis auf eine ungenügende Entgelterhöhung von fünf Prozent für 30 Monate, mithin zwei Prozent pro Jahr, dem Angebot der Einstellung von zusätzlichen 200 Lokomotivführern und einer Nullnummer bei der betrieblichen Altersversorgung sowie einer Aussicht auf Verhandlungen auf eine Mitarbeiterbeteiligung ab dem Jahr 2015, geht der Arbeitgeber auf keine Forderung der GDL ein.

Kein Wort zur Verkürzung der Arbeitszeit, nichts zur Belastungssenkung und Fehlanzeige bei der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders gravierend: das Angebot der DB AG soll nur für Lokomotivführer und Zugbegleiter, die Mitglied der GDL sind, gelten. Es fehlen Angebote für die ebenfalls von der GDL vertretenen Bordgastronomen, Lokrangierführer, Disponenten und Instruktoren.

Die GDL hat am letzten Freitag gezeigt, dass es ihr nicht um den Streik an sich geht. Jetzt aber muss die DB AG den entscheidenden Schritt tun, die Tarifpluralität anerkennen und klare Angebote für alle von uns vertretenen Berufsgruppen vorlegen.

Wir sind in den Verhandlungen zwar ein Stück vorangekommen, doch es reicht noch lange nicht. Die DB AG muss endlich Farbe bekennen, ohne den Flächentarifvertrag zu gefährden. Die nächsten Verhandlungen finden am 28. November 2014 in Berlin statt.

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