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Ostthüringer Zeitung: ICE-Strecke Erfurt-Leipzig/Halle doch pünktlich?

Eisenbahn-Bundesamt genehmigt Maßnahmen für die Betriebssicherheit der Brücken

Gera, 13.08.2015 (BA/gm)
Die Deutsche Bahn kommt ihrem Ziel, die ICE-Strecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle doch noch pünktlich im Dezember 2015 zu eröffnen, einen Schritt näher. Das berichtet die Ostthüringer Zeitung (Donnerstag-Ausgabe).

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat den Anfang August 2015 von der Deutschen Bahn vorgelegten gutachterlichen Zwischenbericht ausgewertet. Das Ergebnis: Der präsentierte Weg wird akzeptiert. Beim Zwischenbericht mit Blick auf die Betriebssicherheit der Brücken sind die Gutachter nach Einschätzung der Bundesbehörde methodisch korrekt vorgegangen. „Sie haben die vom EBA aufgeworfenen Probleme in ihrer Zwischenbewertung verarbeitet und entsprechend Voraussetzungen formuliert, welche die Bauherrin für eine sichere Inbetriebnahme erfüllen muss“, sagte die Sprecherin des Eisenbahn-Bundesamtes, Heike Schmidt, der Ostthüringer Zeitung. Jedoch ist damit noch keine Zulassung für die Brücken auf der Neubaustrecke erteilt. Zuvor muss die unabhängige Bewertungsstelle bestätigen, dass die offenen Punkte geklärt und ihre Auflagen umgesetzt sind.

„Dem gutachterlichen Bericht folgend, ist eine Inbetriebnahme grundsätzlich machbar. Es bleibt beim Ziel, dies bis Dezember 2015 zu erreichen“, sagt Schmidt. „Die geplanten Maßnahmen reichen beispielsweise von der Festlegung von angepassten Inspektionszeiträumen bis zu punktuellen baulichen Ergänzungen“, sagt Frank Kniestedt von der DB Projektbau. Details der notwendigen Umbauten wolle die Deutsche Bahn aber erst bekanntgeben, wenn bis Ende August 2015 das endgültige Gutachten vorliegt.

Auf der Neubaustrecke war eine Variante der Festen Fahrbahn verwendet worden, die nicht für Brücken zugelassen ist. In einer Tragschicht fehlt der Stahl im Beton, so dass sich nach Auffassung des Eisenbahn-Bundesamtes ein schleichender Verschleiß nicht durch äußere Fugen andeutet. Das EBA verweigerte die Zulassung. Die Deutsche Bahn beabsichtigt, einen Nachweis der gleichen Sicherheit als Grundlage einer projektspezifischen Genehmigung zu führen.

Die Neubaustrecke soll am 9. Dezember 2015 in Betrieb gehen. Bahnchef Rüdiger Grube hatte kürzlich verkündet, dass er sogar schon Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur ersten Fahrt eingeladen habe. Doch neben der Festen Fahrbahn bereitet auch das Zugsteuerungssystem ETCS Probleme: Der Hersteller muss es in einer neuen Version zum Laufen bringen.

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