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Nahverkehr Rheinland stellte sein Klimaschutzkonzept zur Diskussion

Mit vereinten Kräften statt im Alleingang • Angeregter Austausch im Kölner Mediapark

Köln, 30.06.2016 (BA/gm)
Viele Kommunen im Rheinland haben in den vergangenen Jahren Klimaschutzgutachten und die dazu gehörigen Maßnahmen entwickelt – einen regionalen Austausch über die Ergebnisse und Lösungen gibt es aber nicht. Aus diesem Grund entwickelt der Nahverkehr Rheinland (NVR) zusammen mit der Kölner Unternehmensberatung mobilité das Klimaschutzgutachten „Mobilität für das Rheinland“, das sich mit der Bedeutung des Verkehrs für den Klimaschutz in der Region auseinandersetzt. Ziel des Gutachtens ist es, den Wissensaustausch und die Umsetzung guter Mobilitätslösungen im Rheinland zu fördern und deren Relevanz für den Klimaschutz zu untersuchen. 

Die ersten Ergebnisse hat der NVR jetzt bei einem „Klimaforum“ zur Diskussion gestellt: Rund 50 interessierte Akteure aus Vereinen, Verbänden, Unternehmen, Verwaltung und Politik sind der Einladung des NVR gefolgt und haben über eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung im Rheinland diskutiert. Zu den Themenfeldern zählten Mobilstationen, ÖPNV, alternative Angebotsformen und regionale Mobilität. Jede Idee durfte wertungsfrei in die Diskussion eingebracht werden. Wichtigste Erkenntnis: der Wunsch, „einfacher“ unterwegs zu sein. Das beinhaltet einerseits die Ausweitung, andererseits aber auch die Flexibilisierung und Vernetzung von öffentlich zugänglichen Angeboten wie ÖPNV, Leihfahrrädern oder Carsharing. Auch der Wunsch nach einem einheitlichen Ticketing wurde geäußert.

Klimafreundlichere Mobilität erfordert eine neue Kultur im Verkehrsverhalten
Mit dem Klimaforum gab der NVR allen Interessierten die Möglichkeit, sich über das Gutachten zu informieren und Ideen für den zukünftigen Klimaschutzprozess im Rheinland einzubringen. Der Verkehrsbereich ist ein wichtiges Handlungsfeld im Bereich des Klimaschutzes, da ca. 30 Prozent der Treibhausgasemissionen im Rheinland von ihm verursacht werden. Jedoch sind hier im Gegensatz zu den Handlungsfeldern wie z. B. Energiewirtschaft, Haushalte und Industrie keine Reduktionserfolge zu verzeichnen. Das Stocken oder Scheitern der bisherigen Konzepte zur klimafreundlicheren Mobilität liegt nach Aussage der Beteiligten in der unzureichenden Finanzmittelausstattung, Engpässen bei der Personalkapazität der Kommunen oder Kreise und fehlenden politischen Beschlüssen. Die Umsetzung von Konzepten ist dagegen in Kommunen mit Klimaschutz- oder Mobilitätsmanagern wesentlich erfolgreicher. Klimafreundlichere Mobilität erfordert eine neue Kultur im Verkehrsverhalten.

„Der Verkehr macht nicht an der Stadtgrenze halt, daher wollen wir als Dienstleister die Kommunikation zwischen den Kommunen anregen: Es ist ausdrücklich erlaubt, voneinander zu lernen“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober. Letztlich soll der angestoßene Prozess die Region einen, um so zum Beispiel weitere Fördermittel generieren zu können. Mit der Koordinierungsstelle „Regionale Mobilitätsentwicklung“ des NVR besteht nun die Möglichkeit, dass die Kommunen gemeinsam die vorgesehen Maßnahmen auch zur Umsetzung bringen. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die regionale Zusammenarbeit. Ein weiteres Gutachten für den Kamin brauchen wir nicht“, so Reinkober.

Der nächste Schritt ist die Erstellung eines Maßnahmenkataloges, in welchem den Kommunen klimaschonende Mobilitätsvorhaben in einer Art Baukastensystem vorgeschlagen werden.

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