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Bahn-Bypass bei Gera in Betrieb genommen

Deutsche Bahn, Freistaat Thüringen und Bund investierten rund 12 Millionen Euro • Bessere Verknüpfung in Gera-Zwötzen durch Streckenumverlegung

Leipzig, 24.10.2016 (BA/gm)
Am heutigen Montag (24. Oktober 2016) wurde wie geplant, die Streckensperrung der Strecken Gera-Debschwitz—Weida und Gera-Debschwitz—Greiz aufgehoben und der neu gebaute zweigleisige Streckenabschnitt Gera-Debschwitz—Gera-Zwötzen, ein neues elektronisches Stellwerk und ein neu geschaffener Bahnsteig in Gera-Zwötzen in Betrieb genommen. Hiermit verbunden ist eine neue Linienführung der Verkehre von Gera nach Greiz, die nun nicht mehr über Gera-Liebschwitz erfolgen. Auf den von der Sperrung betroffenen Linien von DB Regio, der Erfurter Bahn und der Vogtlandbahn verkehren seit dem frühen Montagmorgen wieder Züge.

Informationen zu den Fahrplanangeboten erhalten Reisende unter: www.bahn.de/reiseauskunft, www.erfurter-bahn.de und unter www.vogtlandbahn.de 

„Eine weitere wichtige Etappe für attraktive Angebote im SPNV im Freistaat Thüringen ist mit dem zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Gera-Debschwitz—Gera-Zwötzen geschafft. Wir freuen uns, nunmehr ab dem Fahrplanwechsel im Dezember die Nahverkehrsangebote weiter zu verbessern, um Ostthüringen besser an die Eisenbahnknoten anzubinden“, sagte Thomas Grewing, technischer Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS).

Mit der Inbetriebnahme halten fast alle Züge der Erfurter Bahn, der DB Regio AG und der Vogtlandbahn in Gera-Zwötzen. Bislang hielten täglich 45 Züge in Gera-Zwötzen, neu sind es 82 haltende Züge. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember werden in Tagesrandlage weitere Züge bis nach Gera-Zwötzen durchgebunden und zum 26. März 2017 werden weitere fünf Züge von Gera Hbf ab/bis Gera-Zwötzen verlängert. Die Züge in und aus Richtung Greiz sind durch die neue Infrastruktur etwa drei Minuten schneller unterwegs.

„Im Projekt Bypass Gera zeigt sich beispielhaft, wie durch die regionale Präsenz der Regionalnetze und der intensiven Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH sowie der Stadt Gera Qualitätsverbesserungen realisiert werden konnten. Durch die Aufwertung der Schnittstelle des öffentlichen Personennahverkehrs in Gera-Zwötzen sowie jetzt möglichen schnelleren Fahrzeiten, kann die Attraktivität des Regionalverkehrs gesteigert und damit eine effiziente Auslastung der Infrastruktur ermöglicht werden“, erläutert Peter Seitz, Leiter Regionalnetze Südost der DB Netz AG.

Die Strecken Gera—Weida und Gera—Greiz verliefen zwischen der Abzweigstelle Gera-Debschwitz bis kurz vor Wolfsgefärth weitgehend parallel. Mit der erfolgten Inbetriebnahme wird nun auch der Verkehr von Gera nach Greiz über Gera-Zwötzen geführt und gelangt über eine neu geschaffene Abzweigverbindung wieder auf die Strecke nach Greiz. Der ausgebaute Streckenabschnitt ermöglicht damit, wie ein Bypass die Umfahrung des nicht mehr genutzten Bahnhofs Gera-Liebschwitz sowie des Liebschwitzer Viaduktes.

In diesem Zusammenhang wurden unter anderem die Bahnübergänge Lange Straße und Pfarrstraße in Gera angepasst, Lärmschutzwände errichtet, am ehemaligen Haltepunkt Gera-Zwötzen ein neuer zusätzlicher, barrierefreier Bahnsteig errichtet, landschaftspflegerische Arbeiten als Ausgleich für die nötigen Eingriffe in die vorhandene Natur umgesetzt, der Abschnitt Gera—Weida mit Elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet sowie zusätzlich Gleissanierungsarbeiten realisiert. Durch die neue Linienführung und eine abschnittweise Geschwindigkeitserhöhung werden die Reisezeiten von Gera Richtung Greiz spürbar verkürzt.
Dafür investierten die Deutsche Bahn, der Freistaat Thüringen und der Bund rund 12 Millionen Euro. Davon rund eine Million Euro in Lärmschutz und Ausgleichsmaßnahmen in der Natur.

Daten und Fakten zum Bauvorhaben:

  • Baubeginn Anfang Februar 2016/Bauende Dezember 2016
  • Abschnitt Gera-Debschwitz–Gera-Zwötzen zweigleisig ausgebaut;
  • Bau einer neuen Abzweigstelle bei Wolfsgefährt;
  • Bahnübergänge Lange Straße und Pfarrstraße angepasst;
  • Errichtung eines Stumpfgleises im Bahnhof Gera-Zwötzen;
  • Bahnhof Gera-Zwötzen: ein neuer barrierefreier Bahnsteig errichtet;
  • Ertüchtigung des Oberbaus für höhere Geschwindigkeiten;
  • Arbeiten für den aktiven und passiven Lärmschutz in den Umbaubereichen, unter anderem wurden Lärmschutzwände errichtet;
  • Landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen als Ausgleich für die nötigen Eingriffe in die vorhandene Natur umgesetzt;
  • Insgesamt wurden zirka zwei Kilometer Gleis, drei Weichen neu gebaut, 700 Meter Lärmschutzwand und etwa ein Kilometer Bestandsgleis ertüchtigt;
  • Strecke Gera—Weida: Ausrüstung mit moderner Leit- und Sicherungstechnik

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