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Gewerkschaft vida signalisiert Zustimmung für Kerns Plan A

Hebenstreit: „Generalkollektivvertrag ist richtiges Signal“ • Arbeitszeitflexibilisierung darf keine Verschlechterungen für Beschäftigte bringen

Wien, 16.01.2017 (BA/gm)
Als „richtiges Signal“ an die Arbeitnehmer bezeichnet der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Roman Hebenstreit, den von Bundeskanzler Christian Kern ins Spiel gebrachten Generalkollektivvertrag. „In den von uns organisierten Branchen gibt es leider noch zu viele Bereiche, in denen ein Mindestlohn in Höhe von 1.500 Euro brutto für Vollzeitbeschäftigung noch immer nicht durch die Wirtschaftskammer gewährt wird. Rund 150.000 Beschäftigte, unter anderem im Hotel- und Gastgewerbe, bei den Friseuren oder im Kleintransport- sowie Taxigewerbe, verdienen weniger. Wir begrüßen daher die rasche Schaffung des Generalkollektivvertrages“, unterstreicht der Gewerkschafter. „Höhere Löhne und Gehälter kurbeln die heimische Wirtschaft und die Kaufkraft an. Davon profitieren alle. Wir sind verhandlungsbereit. Es liegt jetzt an der Wirtschaftskammer, uns hier endlich einen Schritt entgegenzukommen“, betont Hebenstreit. 

Arbeitszeitflexibilisierung nicht ohne Verkürzung der Arbeitszeit
Unterstützung signalisiert Hebenstreit auch bei der von Kern angekündigten Flexibilisierung der Arbeitszeit: „Auch hier will die Gewerkschaft vida ein starker Reformpartner sein. Was es mit uns jedoch nicht spielen wird, ist, dass Arbeitszeitflexibilisierung zum Nachteil der Arbeitnehmer einen Einbahnstraße wird. Arbeitszeitflexibilisierung dürfe daher nicht zu weniger Einkommen führen und auch nicht auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten oder ihrer familiären Betreuungsverpflichtungen gehen: „Wer regelmäßig Überstunden macht, ist zusätzlich belastet. Bekommt die Arbeitszeit eine Flexibilisierung, ist eine Verkürzung nicht nur notwendig, sondern zwingend geboten. Es bedarf flankierender Maßnahmen im Sinne der Beschäftigten, betont Hebenstreit.

Lohnniveau weiter nach oben ausbauen
Zustimmung kommt vom vida-Vorsitzenden auch für Kerns Vorhaben, die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU teilweise zu drosseln, indem Bürger aus jenen Staaten, deren Lohnniveau nicht einmal 80 Prozent des österreichischen erreicht, nur dann in Österreich tätig sein könnten, wenn keine heimische Arbeitskraft zur Verfügung steht: „Nur so können wir unser Lohnniveau halten und nach oben ausbauen. Es muss Schluss damit sein, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland anzulocken, weil damit das Lohn- und Sozialdumping nur noch zusätzlich befeuert wird. Wir müssen vielmehr danach trachten, für die arbeitssuchenden Menschen in Österreich nachhaltige Perspektiven zu schaffen!“, bekräftigt Hebenstreit.

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