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Weiße Flotte darf Hiddensee bis 2027 ansteuern

Pegel überreicht Erlaubnis bei Rügenbesuch zum Thema E-Mobilität

Weiße Flotte darf Hiddensee bis 2027 ansteuern

Schwerin, 06.03.2017 (BA/gm)
Bei einem Besuch auf Rügen überraschte Energieminister Christian Pegel den Fährbetreiber Weiße Flotte mit der vorzeitigen Verlängerung der Genehmigungen für die Verbindungen nach und von Hiddensee. Eigentlicher Anlass des Besuchs war die Vorstellung von bereits vorhandenen Projekten sowie Plänen zur Förderung der Elektromobilität auf Deutschlands größter Insel.

Die Reederei Hiddensee, Tochterunternehmen der Weißen Flotte, darf ihre Fähren zwischen Stralsund sowie Schaprode/Rügen und den Häfen Kloster, Vitte und Neuendorf auf Hiddensee bis zum 31. Dezember 2027 weiterbetreiben. Christian Pegel übergab jetzt die schriftliche Zusage an Knut Schäfer, Geschäftsführer der Weißen Flotte. Die aktuelle Genehmigung vom Dezember 2011 läuft Ende dieses Jahres ab. Im Juli 2016 hatte die Reederei die Verlängerung beantragt. 

Anlass des Besuchs von Christian Pegel auf Rügen war das Thema Elektro-Mobilität. Der Tourismusverband Rügen und die Unternehmen Weiße Flotte und Sightseeing Trains Rügen planen, mit der Fachhochschule Stralsund sowie dem Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (Zwar) die Region Vorpommern-Rügen zum Kompetenzzentrum E-Mobilität zu machen.

Weiße Flotte und Sightseeing Trains stellten aus diesem Anlass vor, wie weit sie auf dem Weg hin zur Elektromobilität sind:
Die Weiße Flotte betreibt bereits fünf Solarschiffe – vier im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe auf Gewässern der Hauptstadt, eines in der Autostadt Wolfsburg. Alle Schiffe wurden bei der Stralsunder Firma „Formstaal“ als Solarkatamaran gebaut. Bei ausreichender Sonneneinstrahlung können die Berliner Elektrofähren allein mit Solarenergie betrieben werden. Bei trübem Wetter werden die über Nacht mit Strom versorgten Batterien zur Energieeinspeisung genutzt. Ein Dieselmotor ist bei diesen emissionsfreien Schiffen nicht mehr nötig. Diese Schiffe seien aber nur auf Binnengewässern einsetzbar. Für die Strecken von und nach Hiddensee kommen sie aufgrund des stärkeren Winds und Wellengangs derzeit nicht in Frage, erläuterte Geschäftsführer Knut Schäfer.

Die Binzer „Wegebahnenmanufaktur“ Sightseeing Trains Rügen hat eine Elektrolok für die Touristenbahnen produziert, die auf Rädern durch die Urlaubsorte der Insel fahren. Mit einer Reichweite von 150 Kilometern befördert diese Lok die Fahrgäste emissionsfrei und nahezu lautlos. Geschäftsführer Roger Pieniak und Entwicklungsleiter Stefan Krüger stellten die Lok vor.

„Als für Energie und Verkehr gleichermaßen zuständiger Minister freut es mich doppelt zu sehen, wie engagiert Sie sich auf Deutschlands größter Insel für die umweltfreundliche Elektromobilität einsetzen. Es wäre großartig, wenn Rügen sich als Vorreiter vor allem auch in Verbindung mit dem Tourismus einen Namen machen würde“, sagte Christian Pegel. Beeindruckt zeigt er sich von der elektrisch angetriebenen Touristenbahn. „Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz fahren rund 500 solcher Bahnen. In ganz Europa wird die Zahl auf 5.000 geschätzt. Bis auf einige Ausnahmen werden diese von Benzin- oder Dieselmotoren angetrieben, die Lärm und Schmutz verursachen. Leise, abgasfreie Elektrobahnen dürften gerade in den Urlauberzentren eine gern gesehene Alternative sein.“

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