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Schulung für den Notfall im Neubau-Tunnel Baumleite

Zehn Schulungen und Übungen für den Notfall vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt im Projekt Nürnberg–Berlin(VDE8)

Sonneberg/Erfurt, 26.03.2017 (BA/gm)
Im Tunnel Baumleite im Landkreis Sonneberg, nahe der Landesgrenze von Bayern und Thüringen, wurden an diesem Wochenende vor Ort die zuständigen Rettungskräfte unter praxisnahen Bedingungen geschult. Alle Elemente der Situation eines Notfalls – einschließlich des Zuges – sind vorhanden. Diese Übung ist die zweite von zehn derartigen Veranstaltungen entlang der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt bis zur kommerziellen Inbetriebnahme des Projektes Nürnberg–Berlin (VDE8) im Dezember dieses Jahres. Die Übungen sind Höhepunkt der vor vielen Monaten begonnenen Zusammenarbeit der DB AG mit den zuständigen Notfallstellen der Länder, Landkreise und Kommunen für das Sicherheitsmanagement, wenn die Strecke in Betrieb geht. 

Bereits während der etwa 10jährigen Bauphase hatte ein spezielles Notfallkonzept funktioniert. Am vergangenen Freitag und gestrigen Sonnabend wurden an sechs Stationen Übungen der Feuerwehr-Tunnelbasiseinheiten (TBE) durchgeführt. Geübt wird mit sieben TBE aus den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg. Etwa 300 Rettungskräfte trainieren den Umgang u. a. mit diesen Rettungseinrichtungen: Löschwasserbehälter sowie Saug- und Lüftungsleitungen, Löschwasserschieber, Oberleitungsspannungs-Prüfeinrichtung (OLSP), verschiedene Bedientableaus. Geübt wird das Retten von Verletzten aus einem ICE, der Patiententransport, die Fremd- und Selbstrettung im Tunnel und praktische Tests mit Rollpaletten, der Löschangriff am Zug (trocken), der Umgang mit den Melde- und Alarmierungswegen. Übungsziel ist es, den Rettungseinsatz an den Anlagen vor Ort zu trainieren und die Anlagen kennenzulernen. Die Tunnelbasiseinheiten sollen sicher mit geübten Abläufen handeln können. Eine Tunnelbasiseinheit besteht maximal aus 27 Einsatzkräften mit vier bis fünf Einsatzfahrzeugen. Die Herkunft der Basiseinheiten orientiert sich an der Lage des Bauwerkes.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 um fasst die Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin. Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Die neue Bahn-Verbindung ermöglicht nach Fertigstellung eine Reisezeit von München nach Berlin in etwa 4 Stunden und bietet eine umweltfreundliche Trasse für den Güterverkehr. Mit der Fertigstellung der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt ist die Verbindung Ende 2017 komplett betriebsbereit. Infos unter www.vde8.de, @vde8aktuelles

Bauliche und ausrüstungstechnische Notfallvorsorge

  • Eine Röhre mit zwei Gleisen, Notausgänge alle 1000 m entweder über Rettungsstollen oder Fluchttreppenhäuser (Schächte)
  • Schleusen mit min. 12 m Länge an den Notausgängen mit druckdichter Pendeltür mit Panikverschluss
  • seitlicher Rettungsweg min. 1,20 m
  • Rettungszufahrt über jedes Portal
  • Rettungsplatzgröße je Portal von 1.500 m²
  • Befahrbarkeit Feste Fahrbahn durch Feuerwehrfahrzeuge ausrüstungstechnische Ausstattung, u. a.
  • Löschwasserversorgung, Trockenleitung, Löschwasserbehälter
  • Transporthilfen (Rollpaletten) an Portalen/Querschlägen
  • Elektranten alle 125 m
  • Notruffernsprecher je Portal
  • Handlauf
  • Notbeleuchtung mit Schaltern alle 62,5 m
  • Fluchtwegkennzeichnung alle 50 m
  • digitaler BOS-Funk (mehrere Redundanzen)

Den Feuerwehren zur Verfügung gestellte Ausrüstung. u. a.

  • Einsatzfahrzeuge
  • Atemschutzgeräte

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