Archive
März 2024
M D M D F S S
« Jan    
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Tag der Logistik 2017: Der 10. Aktionstag des Wirtschaftsbereichs Logistik

Zentrale Informations- und Kommunikationsplattform

Bremen/Berlin, 27.04.2017 (BA/gm)
Rund 40.000 Teilnehmer werden bei den voraussichtlich 400 Veranstaltungen zum 10. Tag der Logistik am heutigen Donnerstag (27. April 2017) einen Blick hinter die Kulissen der Logistik in Industrie, Handel und den Dienstleistungen werfen und sich über die Angebote der Ausbildungs- und Studiengänge im Bereich Logistik informieren. Knapp 670 Unternehmen beteiligen sich. Diese Reichweite und das große Engagement der einzelnen Veranstalter machen den Aktionstag zur zentralen gemeinsamen Informationsplattform des Wirtschaftsbereichs. 

„Als Logistikkoordinatorin der Bundesregierung hat der Tag der Logistik einen festen Platz in meinem Kalender“, so Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. „Das Engagement der Unternehmen hier ist beeindruckend. Die Besucherinnen und Besucher haben die Chance, die Logistik in all ihren Facetten kennenzulernen. Nur wer weiß, worum es geht, kann sich auch für eine Karriere in der Logistikbranche entscheiden.“ Dorothee Bär sprach bei der zentralen Pressekonferenz der BVL, die am Vortag des Aktionstages im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin stattfand.

Prof. Raimund Klinkner, der Vorstandsvorsitzende der BVL, unterstrich die Bedeutung der Logistik für die Leistungsfähigkeit der gesamten Wirtschaft. „Die Logistik ist nach der Automobilindustrie und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und ein wichtiger Motor für wirtschaftliches Wachstum und den Arbeitsmarkt. Im Jahr 2016 lagen die logistischen Leistungen bei einem Umsatz von rund 258 Milliarden Euro. Knapp drei Millionen Menschen arbeiten derzeit in den vielfältigen logistischen Berufen. Im Logistics Performance Index der Weltbank, der auf einer internationalen Umfrage beruht, belegte Deutschland 2016 den ersten Platz vor Luxemburg, Schweden, den Niederlanden und Singapur und gilt damit als ‚Logistikweltmeister'“, so Klinkner.

„Wenn wir über Logistik sprechen, dann meinen wir komplexe Vorgänge, die eine immense Bedeutung für die Wirtschaft, aber auch für das tägliche Leben jedes einzelnen Menschen haben“, so Prof. Thomas Wimmer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der BVL. Wimmer stellte die logistischen Aufgabenfelder vor und zog das Fazit, dass bei der Vielfalt eigentlich für jedes Talent eine interessante berufliche Herausforderung dabei sein dürfte. So seien es nicht nur die Absolvent(inn)en aus den MINT-Fächern, die gesucht werden, sondern auch die wirtschaftsorientierten kaufmännischen Bildungsgänge seien stark nachgefragt. In den eher operativen Tätigkeiten spielen Kaufleute, Techniker und Materialflussspezialisten Hand in Hand.

Attraktive und abwechslungsreiche Berufs- und Karrierewege
Das Fachgebiet Logistik und Supply Chain Management umfasst die strategische Planung und Optimierung von Prozessen bis hin zur operativen Umsetzung von Prozessabläufen, inklusive Kommunikation mit zahlreichen Partnern entlang von Wertschöpfungsketten, IT, Personalführung, Kalkulation und Kostenrechnung. In Logistik und Supply Chain Management ist kein Tag wie der andere. Um operativ wie strategisch in diesem Berufsfeld Freude zu haben, sind eine gute Ausbildung oder ein Studium mit Logistikschwerpunkt Voraussetzung. Die Aufgaben sind vielfältig, bedürfen schneller Auffassungsgabe, Klarheit in der Analyse, Lösungsorientierung und Entscheidungsstärke. Darüber hinaus sollten angehende Logistiker zielführend kommunizieren, in Systemen denken und im Rahmen des Schnittstellenmanagements immer alle beteiligten Bereiche und Partner im Blick haben. Interkulturelle Kompetenz im Sinne guter Fremdsprachenkenntnisse und Interesse an den Gepflogenheiten und der Mentalität ausländischer Partner trägt zu guten Ergebnissen der Arbeit ganz wesentlich bei. Duale Studiengänge an Fachhochschulen oder Hochschulstudiengänge, die von Logistik-Praktika begleitet sind, bereiten am besten auf qualifizierte Logistiktätigkeiten vor.

Logistiker in Industrie, Handel und Dienstleistungen gesucht
Eine aktuelle Umfrage der BVL bestätigt: Industrie, Handel und der Dienstleistungsbereich suchen Fachkräfte für die vielen Arbeitsfelder der Logistik. 90 Prozent der Befragten gab an, dass sich der Fachkräftemangel in ihren Unternehmen bemerkbar macht. Die meisten Fachkräfte, so das Ergebnis der Umfrage, fehlen in den Bereichen IT, Fahrer, Disposition und Lager. Rund 62 Prozent der Umfrage-Teilnehmer können alle der ausgeschriebenen Ausbildungsplätze mit passenden Bewerbern besetzen. Dem stehen 38 Prozent gegenüber, die einige bis viele ihrer Ausbildungsplätze nicht besetzen können.

Wirtschaftsbereich Logistik hält die Erfolgsspur
Die Stimmung unter den Logistikern aus Industrie, Handel und Dienstleistung war im ersten Quartal 2017 von Gelassenheit und Optimismus geprägt. Nicht geopolitische Ereignisse dominieren die Diskussionen, sondern Strategie und Praxis – und hier vor allem die Chancen und Risiken des Digitalisierungsprozesses, der alle Handlungsfelder von Supply Chain Management und Logistik erfasst hat. Die anhaltende binnenwirtschaftliche Dynamik durch Konsumausgaben und Wohnungsbauinvestitionen zeigt Wirkung. So legt auch der Klimawert des Logistik-Indikators verglichen mit dem Vorquartal nochmals zu – auf den höchsten Stand seit Herbst 2011.

Beide Marktseiten (Industrie und Handel auf der einen und die Logistikdienstleister auf der anderen Seite) liegen mit ihren Klimawerten um rund zehn Punkte über dem Indikatordurchschnitt der letzten zehn Jahre. Die langfristigen Erwartungswerte werden von allen Marktbeteiligten mindestens auf stabilem Niveau oder höher angegeben – ein Indiz für eine robuste Gesamtsituation. In der Dreimonatsperspektive wird mehrheitlich eine Nettoverbesserung des Logistikgeschäfts erwartet – mehr Euphorie geht nicht. Für das Jahr 2017 erwartet die BVL auf Basis der Schätzungen der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services und der Logistikweisen ein Wachstum auf rund 263 Milliarden Euro bei ebenfalls weiterhin steigenden Beschäftigtenzahlen.

Kommentieren ist momentan nicht möglich.