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BEG-Qualitätsranking bestätigt: Bahnfahren im Freistaat wird immer angenehmer

Bayerische Eisenbahngesellschaft veröffentlicht Halbjahresranking 2017 • Qualität der Regionalzüge steigt bayernweit um 10 Punkte • 93 Prozent der Netze fahren im Bonusbereich • Kissinger Stern übernimmt den Spitzenplatz

München, 29.07.2017 (BA/gm)
Die bayerischen Regionalzüge bringen immer mehr Qualität auf Bayerns Schienen. Das bestätigt das jetzt zum Halbjahr veröffentlichte Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. 26 von 28 Netzen, und damit knapp 93 Prozent der bewerteten Netze, landen nach der ersten Jahreshälfte 2017 im Bonusbereich (Jahresranking 2016: 24 von 28). Die beiden letztplatzierten Netze haben den Sprung dorthin nur knapp verpasst. 

Im bayernweiten Durchschnitt erzielen die 28 Netze auf einer Skala von -100 bis +100 möglichen Punkten knapp 35 Punkte; sie liegen damit zehn Punkte über dem Jahreswert von 2016. Die Spitzenposition besetzt das Netz Kissinger Stern. Es wurde um 12,56 Punkte besser bewertet als zuvor und kann sich jetzt mit insgesamt 90,89 erreichten Punkten über den ersten Platz freuen (2016: 78,33 Punkte, Platz 3). Das Qualitätsranking dokumentiert das Qualitätsniveau im bayerischen Regionalverkehr. Beurteilt werden unter anderem die Sauberkeit der Züge, die Fahrgastinformation und die Serviceorientierung der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die im Auftrag der BEG die Netze in Bayern betreiben.

„Kontrolle zahlt sich aus. Dass wir mit unserem ausgereiften Messsystem regelmäßig die Qualität der bayerischen Regionalzüge überprüfen und sie mit unserem Qualitätsranking vergleichbar machen, trägt dazu bei, dass die Verkehrsleistungen im Bahnland Bayern immer besser werden“, sagt Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG. „Wenn dazu noch der finanzielle Anreiz mit Bonus- oder Strafzahlungen kommt, ist das eine effektive Motivation für die von uns beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen, jedes Potenzial zur Angebotsverbesserung konsequent auszuschöpfen. Das jüngste Ranking dokumentiert, dass die Fahrgäste dieses Engagement zu schätzen wissen.“

Viel Boden gut gemacht
Auf dem Siegerpodest landete nach dem Netz Kissinger Stern auch der vorherige Spitzenreiter Agilis-Nord. Zwar musste das Netz leichte Verluste von 1,93 Punkten hinnehmen, es liegt zum Halbjahr mit 85,32 Punkten aber auf Platz 2 (2016: 87,25 Punkte, Platz 1). Bronze geht an das Netz Kahlgrund, das sich mit 84,49 Punkten auf den dritten Rang verbessern konnte (2016: 73,63 Punkte, Platz 6).

Nur noch zwei von 28 Netzen fahren derzeit im Malusbereich. Hierzu gehört das im Jahr 2017 erstmals vertretene Dieselnetz UIm Übergang, das mit -0,86 Punkten die Nullmarke nur knapp verfehlte. Der im vergangenen Jahr auf Rang 27 (-39,94 Punkte) platzierte Weißenhorner (Strecke Ulm – Weißenhorn) ist mit Inbetriebnahme des neuen Verkehrsdurchführungsvertrages im Dezember 2016 im Dieselnetz Ulm Übergang aufgegangen und somit nicht mehr separat im Qualitätsranking aufgeführt. Deutlich verbessert hat sich das Netz Regio Franken. Es konnte 39,90 Punkte gut machen und ist mit -4,80 Punkten trotz Platz 28 auf dem Sprung in den Bonusbereich (2016: -44,70 Punkte, Platz 28). Mit einem erheblichen Qualitätssprung konnte das Netz München-Nürnberg-Express, das im Jahr 2017 um den Ringzug West (München – Ingolstadt – Treuchtlingen – Nürnberg) und die Strecke Nürnberg – Treuchtlingen – Augsburg erweitert wurde, hingegen den Malusbereich verlassen. Es verzeichnet ein Plus von 34,41 Punkten und belegt mit 11,85 Punkten nunmehr Rang 22 (2016: -22,56 Punkte, Platz 26).

Bester Aufsteiger nach Plätzen ist zum Halbjahr das Netz Regio Oberbayern. Es konnte 26,27 Punkte hinzugewinnen, 11 Plätze gut machen und landete mit 32,03 Punkten auf Platz 11 (2016: 5,76 Punkte, Platz 22). Einen Verlust von 12,04 Punkten musste das Netz Berchtesgadener Land Bahn verkraften. Damit war die Berchtesgadener Land Bahn zwar nach Punkten der größte Verlierer im Halbjahresranking, konnte sich mit insgesamt 73,69 Punkten auf Platz 7 aber immer noch in den Top Ten behaupten (2016: 85,73 Punkte, Platz 2). Weniger erfreulich sind die Ergebnisse für die Netze Meridian und Bayerische Oberlandbahn ausgefallen. Der Meridian wurde um 6,47 Punkte schlechter bewertet als zuvor und belegt mit 12,43 Punkten nur noch Rang 20 (2016: 18,90 Punkte, Platz 12). Die Bayerische Oberlandbahn hat 7,34 Punkte verloren und landete mit 2,45 Punkten nur noch auf Platz 25 (2016: 9,79 Punkte, Platz 18). Beide sind damit die größten Absteiger nach Plätzen.

Qualitätsmesssystem als Grundlage
Alle bayerischen Regionalzüge werden nach einheitlichen Kriterien im BEG-Qualitätsmesssystem erfasst. Es bildet die Grundlage für das Qualitätsranking. Berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit fließt nicht in die Ergebnisse ein, sondern wird in einem separaten Messsystem erfasst. Die BEG bewertet die einzelnen Netze mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen. Die Ergebnisse des Qualitätsrankings haben unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der jeweiligen Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe (+100 Punkte = maximaler Bonus, -100 Punkte = maximaler Malus).

Das Qualitätsranking (Stand 30. Juni 2017) sowie alle Jahreswerte seit 2008 sind unter www.beg-qualitaetsranking.de zu finden. Dort sind auch die jeweiligen Betreiber der Netze aufgeführt.

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