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MVV-Zeitkarte schon immer Flatrate

Massive Takt- und Kapazitätsausweitung notwendig

München, 10.08.2017 (BA/gm)
Die aktuell im Rahmen der MVV-Tarifreform zumindest von den Münchner Vertretern favorisierte Innenraum-Flatrate ist nichts Neues. Seit Jahrzehnten kann eine Zeitkarte immer als „Flatrate“ beliebig oft innerhalb des zeitlichen und räumlichen Geltungsbereiches genutzt werden. Wenn es ab Ende 2018 für Zeitkarten-Nutzer nur noch eine Innenraumzone geben wird, bedeutet das für aktuell mindestens 120.000 Zeitkartennutzer, die lediglich bisher 2 Zeitkartenringe gebucht haben, eine Preiserhöhung von ungefähr 20 Prozent. Das sind gut ein Viertel aller Zeitkartennutzer, die dann mehr kaufen müssen als sie für die tägliche Fahrt zur Arbeit benötigen. Auch Pendler aus dem Umland müssten dann immer den kompletten Innenraum buchen, obwohl sie beispielsweise aktuell vielleicht nur eine Innenraumzone brauchen. Für die restlichen Innenstadt-Zeitkarteninhaber wäre die neue Flatrate ein Preisgewinn, da diese günstiger sein soll als bisher 3 oder 4 Ringe kosten. 

„Die Stadt München will mit der neuen Flatrate vor allem ein verkehrs- und umweltpolitisches Signal setzen“, so Stefan Hofmeir, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. „Die Münchner sollen künftig alle Innenstadtfahrten öffentlich vornehmen und das Auto ganz in der Garage lassen.“ Wer die neue Flatrate beschließt, sollte aber auch gleich für die dafür notwendigen massiven infrastrukturellen und betrieblichen Erweiterungen Geld bereitstellen. „Bei einem Innenraum-Zeitkarten-Pflichtabo werden den MVV noch mehr Menschen nutzen als sowieso schon in der schnell wachsenden Stadt prognostiziert“, so Hofmeir weiter. „Wir brauchen dann dringend einen funktionierenden 2-Minuten-Takt auf allen Innenstadt-U-Bahnlinien, die neuen Trambahn-Tangenten im Norden und Westen und Streckenerweiterungen sowie weitere Expressbuslinien. Dazu auch möglichst schnell die neuen Betriebshöfe bei U-Bahn und Trambahn. Nicht zu vergessen die S-Bahn-Ausbauten auf den Außenstrecken. Nur so kann der drohende MVV-Verkehrskollaps abgewendet werden.“

Sollte eine Innenraum-Flatrate kommen, sollte dies auch für die Schüler gelten. „Aus dem Ausbildungstarif muss eine Art pauschales Schul- und Freizeitticket werden, das der Freistaat finanziert“, so Hofmeir abschließend.

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