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Streckensperrung Deutschland: Folgen auch für den CH-Strassentransport

Jetzt Sofortmassnahmen einleiten!

Bern, 18.08.2017 (BA/gm)
Die Unterbrechung der Rheintal-Bahnstrecke in Deutschland stellt das Schweizer Transportgewerbe auf Schiene und Strasse vor grosse Herausforderungen. Im Kombinierten Verkehr auf der Strasse sind kostenintensive Umwegfahrten notwendig. Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG hat den Bund daher aufgefordert, rasch Massnahmen zu ergreifen. 

Von der aktuellen Sperrung der Rheintal-Bahnstrecke in Rastatt (D), der wichtigsten Zubringerlinie zu den Schweizer NEAT-Verbindungen, ist nebst der Schiene auch das Transportgewerbe auf der Strasse sehr stark betroffen. Import- und Exportverkehre, die von Schweizer Transportunternehmen bisher im Kombinierten Verkehr abgewickelt wurden, fallen entweder ganz aus oder die Container und Wechselbehälter müssen von weiter entfernten Verladebahnhöfen in Deutschland abgeholt bzw. dort hingebracht werden. Dadurch entstehen Umwegfahrten, verbunden mit hohen Zeitverlusten und Kosten. Letztlich leidet darunter die Verlässlichkeit der Logistik, zum Schaden von Wirtschaft, Gewerbe und Bevölkerung.

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG hat deshalb beim Bundesamt für Verkehr BAV und beim Bundesamt für Strassen ASTRA interveniert. Notwendig sind Sofortmassnahmen, die es ermöglichen, dass die Transportketten auf sämtlichen Verkehrsträgern weiterhin reibungslos funktionieren. Konkret müssen deutsche Verladebahnhöfe in Süddeutschland, die aufgrund der Streckensperrung derzeit als Ausweich-Terminals dienen, vorübergehend den schweizerischen Umladestationen gleichgestellt werden. Nur so können die blockierten Container bis zu einem Gesamtgewicht von 44 Tonnen auf der Strasse weiterbefördert werden.

Erstaunlich bis störend ist zudem, dass im Bahnverkehr offensichtlich kein Plan B für Störfälle dieser Grössenordnung existiert. Deutschland ist gefordert, die NEAT-Zulaufstrecke im Rheintal sofort mit alternativen Angeboten wieder betriebstauglich zu machen und damit den nötigen Beitrag an die Verlagerungspolitik zu leisten. «Leider bewahrheitet sich, wovor die ASTAG seit Jahren warnt», sagt Adrian Amstutz: «Die NEAT-Bauwerke sind eine ‚Kathedrale in der Wüste‘, es fehlen die von Deutschland und Italien versprochenen Zulaufstrecken!» Der Bund muss deshalb konsequent die Einhaltung der entsprechenden Abmachungen einfordern, damit die dem Volk versprochenen Kapazitäten auf der Bahn ohne weitere Verzögerung realisiert werden.

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