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DB-Baustellenmanagement im Verkehrsausschuss des Bundestages überprüfen

Rastatt: Sechs Tage nach dem Tunnel-Kollaps fehlen Transparenz und Perspektiven

Berlin, 19.08.2017 (BA/gm)
„Während die Zeit verrinnt und jeden Tag größere betriebs- und volkswirtschaftliche Schäden aufgetürmt werden, tappen die Betroffenen im Dunkeln!“ kommentierte Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, zum Abschluss eines Vorstandstreffens in Fulda die Situation eine knappe Woche nach dem Kollaps der Rastatter Bahnbaustelle. Der Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienengüterverkehr dankte den von ausfallenden Nahverkehrszügen und zusätzlichen nächtlichen Fahrten betroffenen Anwohnern der Umleitungsstrecken für Ihr Verständnis und ihre Geduld. Kerkeling: „Auch das große Engagement vieler DB-Kollegen möchten wir ausdrücklich würdigen wie auch die Kooperationsbereitschaft der Nahverkehrsunternehmen, deren Züge derzeit nicht planmäßig fahren können!“ 

Mit der Situation dürfe man sich aber nicht auf längere Zeit abfinden. Leider sei man, so Kerkeling, „weitgehend auf Spekula­tionen“ angewiesen, wann die Notmaßnahmen an der kollabierten Baustelle wieder Bahnverkehr in Rastatt ermöglichten. Kerkeling wies darauf hin, dass die bisherigen Umleitungen von Schienengüterverkehren erst ein Niveau von etwa zehn Pro­zent des normalen Verkehrsvolumens erreicht hätten.

Kerkeling: „Wir verstehen und akzeptieren, dass die DB Fragen nach dem Schicksal der ähnlich geplanten zweiten Tunnelbohrung zurückstellt und jetzt noch nicht über Schadensursache und die sich daraus ergebenden Konsequenzen spricht. Aber wir haben eine Situation, die für kleinere Unternehmen der Branche existenzbedrohlich werden kann und die Aussagen zur Wiederaufnahme werden von Tag zu Tag diffuser.“ Kerkeling wies darauf hin, dass der Schienengüterverkehr insgesamt nachhaltig Schaden nehmen könne, wenn die Lücke nicht sehr schnell geschlossen werden könne. „Kurzfristig belasten Umsatzausfälle und der enorme Zusatzaufwand schon für wenige umgelei­tete Verkehre durch höhere Energie- und Maschinenkosten sowie hohen Managementaufwand die Bilanzen der Bahnunternehmen.“ Mittelfristig würden unterbeschäftigtes Betriebspersonal und langfristig der Vertrauensverlust bei den Verladern die margenschwache Güterbahnbranche ins Mark treffen.

Das Netzwerk forderte den Verkehrsausschuss des Bundestages dazu auf, sich in einer Sondersitzung Anfang September während der ohnehin stattfindenden Haushaltswoche des Parlaments mit den Ursachen und Folgen des Unfalls zu befassen. Kerkeling: „Hoffentlich rollt der Verkehr dann wieder! Und dann muss dringend über das Baustellenmanagement der DB gesprochen werden.“

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