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BAV: Wachstum beim Schienengüterverkehr gebremst

Bern, 20.09.2017 (BA/gm)
Der Schienengüterverkehr durch die Alpen konnte im ersten Semester 2017 wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes nicht an das Wachstum der Vorjahre anschliessen. Aufgrund der Unterbrechung der Rheintalbahn bei Rastatt und der Totalsperre für den Ausbau der Luino-Strecke ist für das zweite Halbjahr 2017 mit einem weiteren Rückgang auf der Schiene zu rechnen. Die Zahl der Lastwagenfahrten über die Schweizer Alpenübergänge nahm weiter ab und sank auf den tiefsten Stand seit 1999. 

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat heute den Bericht zum alpenquerenden Güterverkehr im ersten Halbjahr 2017 veröffentlicht. Dieser zeigt, dass in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 20.5 Mio. Tonnen über die Schweizer Alpen transportiert wurden. Das sind 1.1 % weniger als im 1. Halbjahr 2016. Anders als in den Vorjahren gelang es den Anbietern im Schienengüterverkehr nicht, ihren Marktanteil auszubauen. Zahlreiche Bautätigkeiten in der Schweiz und auf den Zufahrtsstrecken des alpenquerenden Schienengüterverkehrs im Ausland, besonders die zahlreichen Bauarbeiten zur Erstellung des 4-Meter-Korridors, führen gemeinsam mit einer hohen Auslastung der vorhandenen Infrastruktur zu Einschränkungen und Kapazitätsengpässen, vor allem auf der Gotthard-Achse. Nicht zuletzt ist der Markt von starkem Wettbewerb geprägt. Der Bahnanteil am gesamten alpenquerenden Güterverkehr in der Schweiz ging in der Berichtsperiode auf 70.9 %, zurück. Dies sind 0.4 Prozentpunkte weniger als im ersten Semester 2016.

Während der Wagenladungsverkehr deutlich zurückging (-18.7%), konnte der unbegleitete kombinierte Verkehr durch die Alpen zulegen (+6.7%). Daraus resultiert in der Summe eine leicht negative Entwicklung auf der Schiene. Die Entwicklung im 2. Halbjahr wird durch Bauarbeiten auf der Luino-Linie beeinflusst. Diese dienen dem Ausbau der Nord-Süd-Achse, insbesondere der Ertüchtigung der Gotthard-Achse für Transporte mit vier Metern Eckhöhe. Die Arbeiten gehen mit einer halbjährigen Totalsperre einher, die Mitte Juni 2017 begann. Aufgrund des Unterbruchs der Rheintalbahn wird der alpenquerende Schienengüterverkehr im zweiten Halbjahr 2017 nicht die Werte des Vorjahres erreichen.

Auch strassenseitig ging der Güterverkehr durch die Alpen im ersten Halbjahr zurück: Die Zahl der alpenquerenden Fahrten schwerer Güterfahrzeuge sank auf 489.000. Im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode fuhren damit 1.5 % weniger Lastwagen durch die Schweizer Alpen. Die Zahl der Fahrten sank auf den tiefsten Halbjahreswert seit Inkrafttreten des Verkehrsverlagerungsgesetzes im Jahr 1999. Gleichzeitig konnte die Auslastung gesteigert werden, was das nahezu unveränderte Transportaufkommen in Tonnen auf der Strasse (+0.1 %) zeigt.

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