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Alpentransit: Verkehre multimodal und über die Grenzen vernetzen

In europäischen Dimensionen denken • WKÖ-Branchensprecher Klacska: Maßnahmenbündel für trag-fähige Lösung

Wien, 10.02.2018 (BA/gm)
Die österreichische Verkehrswirtschaft begrüßt, dass Politiker der betroffenen Länder bzw. Regionen nun gemeinsam für das Problemfeld Alpentransit nach Lösungen suchen. „Nur so kann es gehen: Wir brauchen hier unbedingt ein gesamthaftes Zukunftskonzept europäischer Dimension. Ein Grundsatz-Bekenntnis zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene reicht nicht aus, die Politik muss hier gemeinsam in großen Lösungen über die Nationalstaatsgrenzen hinweg und multimodal denken“, unterstreicht Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ. 

Kontingentierungsmaßnahmen und Beschränkungen – wie etwa die andiskutierte Alpentransitbörse –, aber auch weitere Bemautungen hätten genau den gegenteiligen Effekt. Eine Alpentransitbörse würde dem im EU-Recht verankerten Prinzip des freien Warenverkehrs massiv widersprechen, warnt der Branchensprecher. Engpässe bei den Transportkapazitäten und steigende Transportpreise wären zu befürchten.

Stattdessen schlägt der Branchensprecher ein Bündel an Maßnahmen vor, um für den Alpentransit ein tragfähiges Zukunftskonzept zu schaffen:

  • Bessere Rahmenbedingungen für die Rollende Landstraße (ROLA), sodass hier mehr Kapazitäten genutzt werden können, etwa durch die Re-Aktivierung der Strecke Regensburg – Trento.
  • Abschaffung des Fahrverbotskalenders – Fahrverbote sind bekannter Maßen kontraproduktiv, weil sie Staus und Verzögerungen verursachen.
  • Einführung sogenannter „Lang-Lkw“ nach deutschem Vorbild – hier ändert sich nichts an den Gesamtgewichten der Fahrzeugkombinationen, es geht lediglich um eine effizientere Nutzung der Transportvolumina. So könnte das Schwerverkehrsaufkommen um ein Drittel reduzieren werden (zwei Lang-Lkw ersetzen drei Fahrten mit herkömmlichen Lkw).
  • Anhebung des Gewichtslimits auf 41 Tonnen für kranbare Sattelauflieger (Stichwort „Huckepackverkehr“), um die Verlagerungskapazität zu erhöhen.
  • Zügiger Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel – ohne ausreichende Verbindungen mit Zulaufstrecken auf deutschem und italienischem Gebiet können die Kapazitäten des Tunnels nicht genutzt werden.

Klacska: „Wie kaum eine andere Branche denkt und agiert die Verkehrswirtschaft längst international, flexibel und über Grenzen hinweg. Dementsprechend müssen auch die Rahmenbedingungen für unsere Betriebe sein: wir müssen weg vom kleinteiligen Denken in Partikularinteressen hin zu großen Gesamtlösungen, die Bewegung möglich machen.“

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