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Kreis Soest: Neuer Nahverkehrsplan für den Kreis verabschiedet

Mehr Taxi- und Expressbusse sowie mehr Barrierefreiheit geplant

Soest, 30.03.2018 (BA/gm/kso/gw/jdw)
Nach etwa zwei Jahren detaillierter Planung ist es soweit: Der neue Nahverkehrsplan für den Kreis Soest steht. In der Kreistagsitzung vom 22. März 2018 wurde er einstimmig beschlossen, so dass nun mit der Umsetzung begonnen werden kann. Die wichtigsten Inhalte des neuen Plans: zusätzliche Maßnahmen im Verkehrsangebot, die Festlegung von Qualitätsstandards wie Betriebszeiten, Taktfolge und Verknüpfung, und die Ausführungen zur Barrierefreiheit des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). 

Einen Auftrag an die Verwaltung gab es vom Kreistag am 22. März 2018 gleich noch dazu: Eine Machbarkeitsstudie für alternative Antriebstechniken wie Elektro, Hybrid oder (Bio-)Gas im ÖPNV soll angefertigt werden.

Für Dr. Jürgen Wutschka, Leiter der Abteilung Regionalentwicklung beim Kreis, ist der neue Nahverkehrsplan ein wichtiger Baustein zur Sicherstellung und Verbesserung der Mobilität im Kreis Soest: „Mit dem Nahverkehrsplan hat sich der Kreis als Aufgabenträger des ÖPNV einen vernünftigen Rahmen für die nächsten Jahre gesteckt. Der Plan ist ausgewogen. Er sichert bestehende Qualitäten, ergänzt diese sinnvoll und legt den Grundstein für zukünftige Entwicklungen. Dabei wird aber immer das wirtschaftlich Machbare im Auge behalten.“

Koordiniert wurde der neue Nahverkehrsplan von der Regionalentwicklung des Kreises, die in einigen Themenbereichen eng mit dem Hochsauerlandkreis zusammenarbeitete. Gemeinsam hatten die Nachbarkreise das Gutachter-Büro „plan:mobil“ aus Kassel beauftragt.

Doch was ist konkret geplant? „Zu den Maßnahmen, die nun von den Busunternehmen im Kreis umgesetzt werden sollen, gehören zusätzliche Taxibus-Angebote in Lippetal und die Behebung von Erschließungsdefiziten im südwestlichen Stadtgebiet Gesekes, im Baugebiet Ardey in Soest sowie im Lippstädter Norden“, erläutert Gunnar Wolters, zuständiger Nahverkehrsplaner beim Kreis. Zudem sind zusätzliche Fahrten in Tagesrandlagen und am Wochenende bei einigen Linien (R51, R61, R76, R43, Stadtbus Soest) und eine bessere Bus-Schiene-Verknüpfung vorgesehen, unter anderem am Bahnhof Werl.

Außerdem soll mit der Einrichtung einer Expressbuslinie zwischen Soest und Warstein zur Hauptverkehrszeit ein neues schnelles Produkt etabliert werden. Daneben werden konkrete Maßnahmen zum barrierefreien Ausbau von Haltestellen, zur Fahrgastinformation und zum unternehmensübergreifenden Marketing getroffen. „Nach dem Beschluss geht es nun in die engen Abstimmungen mit den Verkehrsunternehmen, aber auch mit weiteren Partnern, um zu konkreten Umsetzungen zu kommen“, sagt Gunnar Wolters. Er ist sich sicher: „Im Laufe dieses Jahres werden die ersten Maßnahmen realisiert.“

Wenn alle Maßnahmen umgesetzt sind, sollen rund 95.000 Kilometer Mehrleistungen im Jahr für den Kreis Soest entstehen, ohne den Kreishaushalt zusätzlich zu belasten. Die Kosten sollen über verschiedene Ansätze kompensiert werden, wie Teilfinanzierung über Fördermittel oder Angebotsreduzierungen an anderen Stellen. Ob die Maßnahmen des neuen Nahverkehrsplans erfolgreich waren, soll nach zwei bis drei Jahren geprüft werden.

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