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Lahr: Bahnhof und ZOB erstrahlen in neuem Glanz

Barrierefreier Umbau des Bahnhofs und Neugestaltung des ZOB pünktlich zur Landesgartenschau 2018 abgeschlossen • 9,7 Millionen Euro in Bahnhofsumbau und vier Millionen Euro in ZOB und Bahnhofs-vorplatz Investiert

Stuttgart, 08.04.2018 (BA/gm)
Am heutigen Sonntag wurden der modernisierte Bahnhof Lahr und der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) im Beisein von Dr. Wolfgang G. Müller, Oberbürgermeister der Stadt Lahr, Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, und Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest, DB Station&Service AG, feierlich in Betrieb genommen. Die beiden Großprojekte wurden pünktlich zum Start der diesjährigen Landesgartenschau im April abgeschlossen.

DB-Regionalbereichsleiter Michael Groh: „Der modernisierte und barrierefreie Bahnhof ist bereit für die Landesgartenschau und darüber hinaus auch fit für die Zukunft. Der Bahnhof ist nicht nur das neue Tor zur Stadt Lahr, er ist auch der Zugang zum System Bahn, daher ist die Erreichbarkeit für jedermann ein wichtiges Thema. Mit Lahr sind nun 537 von insgesamt 684 Bahnhöfen in Baden-Württemberg barrierefrei.“ 

Im Rahmen des 17-monatigen Umbaus, der im November 2016 begann, wurden die Bahnsteiganlangen und das Empfangsgebäude saniert. Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 9,7 Millionen Euro. Die Finanzierung der Maßnahme teilen sich die Deutsche Bahn (5,7 Mio. Euro), das Land Baden-Württemberg (2,7 Mio. Euro) und die Stadt Lahr (1,3 Mio. Euro). An den Bahnsteiganlagen war im Vorfeld der Abriss von drei Betondächern erforderlich. Neu gebaut wurden zwei Bahnsteige mit 245 und 210 Metern Länge und 55 Zentimetern Höhe. Zwei neue 85 Meter lange Bahnsteigdächer sorgen für Wetterschutz. Erneuert wurden zudem die Bahnsteigausstattung, Beleuchtung und das taktile Wegeleitsystem, einschließlich eines taktilen Bahnhofsplans. In der Personenunterführung fanden zudem Verschönerungsarbeiten statt. Die barrierefreie Erschließung gewährleisten jetzt zwei neue Aufzüge zu den Bahnsteigen. Bei den Vorbereitungsarbeiten zum Bau der Aufzugsschächte war wegen extrem hoher Grundwasserstände sogar der Einsatz eines Tauchers erforderlich.

Die Fassade des Empfangsgebäudes wurde im Rahmen der Modernisierungsmaßnahme saniert und bekam einen neuen Anstrich, sowie eine neue Glasfassade zum Gleis 2/6. Im Zuge der Sanierung bekam die Bahnhofshalle eine neue Ausstattung, Beleuchtung, Wegeleitung und eine behindertengerechte WC-Anlage, die mit Unterstützung der Stadt Lahr durch einen Zuschuss von 120.000 Euro realisiert werden konnte. Umgestaltet wurden auch die Bäckerei und der Zeitschriften- und Getränkeladen.

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller: „Mobilität ist ein überragender Standortfaktor einer Stadt. Entsprechend groß ist die Bedeutung eines modernen Bahnhofs und entsprechend froh sind wir, dass der Bahnhof Lahr nun ein modernes Gesicht bekommen hat und barrierefrei geworden ist. Die Stadt lässt sich das viel kosten und beteiligt sich deshalb mit fast 1,4 Millionen Euro an den Maßnahmen der Deutschen Bahn. Hinzu kommt die Umgestaltung des Vorplatzes und der Bau des ZOB für zusammen weitere vier Millionen Euro. Mit der DB, dem Land Baden-Württemberg, der SWEG haben wir nun einen Mobilitätsknoten geschaffen, der einladend ist und die Menschen zum zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel animieren soll. Die heutige Inbetriebnahme ist ein guter Tag für alle Projektbeteiligten und vor allem für Lahr, die Region und alle Besucher dieser Stadt, nicht nur zur LGS.“

Winfried Hermann MdL, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg: „Ein moderner und ansprechender Bahnhof ist wesentlicher Bestandteil eines modernen Öffentlichen Personennahverkehrs. Durch die Sanierung werden alle Bereiche im Lahrer Bahnhof stufenlos zugänglich. So können auch mobilitätseingeschränkte Reisende und Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrad den Bahnhof nun uneingeschränkt nutzen.“

Der Bahnhofsvorplatz wurde zu einem multimodalen Knoten umgestaltet, wovon alle Verkehrsteilnehmer profitieren. Durch den Umbau der Kreuzung Schwarzwaldstraße zu einem Minikreisverkehr entsteht eine funktionale Trennung zwischen ruhendem Kfz-Verkehr, Bus- und Taxiverkehr sowie Radverkehr. Der Belleviller Platzes wurde zu einer reinen P+R-Anlage mit 73 Stellplätzen, davon zwei Behindertenstellplätze, erneuert. Nördlich deshistorischen Bahnhofsgebäudes wurde eine weitere P+R-Anlage mit 40 Stellplätzen und direktem Zugang zum Bahnsteig angelegt.

Unmittelbar vor dem Empfangsgebäude der DB ist bereits der neue ZOB mit sechs Bussteigen und zwei separaten Bussteigen nördlich davon in Betrieb. Acht neue Taxi-Stellplätze befinden sich ebenfalls direkt am Empfangsgebäude. Durch diese Anordnung haben sich die Wege zwischen ZOB und Bahnsteig deutlich verkürzt.

Zur Erhöhung des Fahrgastkomforts wurde an sechs Bussteigen sowie zwischen ZOB und Bahnsteig ein dynamisches Fahrgastinformationssystem (DFI) mit Vorlesetastern installiert. Auf den Bildschirmen werden die Abfahrtszeiten in Echtzeit angezeigt. Das Empfangsgebäude wurde ebenso mit einem Anzeiger ausgestattet.

Im Zuge der Sanierung der Bahnsteige wurde auf dem Gelände der deutschen Bahn ein großer Abstellbereich für den Radverkehr zwischen Empfangsgebäude und historischem Bahnhofsgebäude geschaffen. Dieser besteht aus drei Fahrradüberdachungen sowie 50 zusätzlichen Fahrradboxen, davon zehn mit Steckdosen zum Aufladen von E-Bike-Akkus. So können sichere und komfortable Abstellmöglichkeiten für insgesamt 270 Fahrräder angeboten werden. Zwölf kostenlose Schließfächer, ebenfalls mit Steckdose, bieten Platz für Fahrradhelm, Gepäck oder E-Bike-Akku. Vor dem historischen Bahnhofsgebäude befindet sich der neue Abstellbereich für motorisierte Zweiräder und beinhaltet 22 überdachte und weitere nicht überdachte Stellplätze.

Alles in allem profitiert der Fußverkehr von der Umgestaltung. Die Wege sind nicht nur kürzer, sondern durch die funktionale Trennung aller Verkehre auch sicherer geworden. Dies betrifft auch Blinde und Sehbehinderte, die mittels taktiler und kontrastreicher Bodenindikatoren geleitet werden.

Die Gesamtkosten für die Planung und Erstellung des Kreisverkehrs, Sanierung der Bahnhofvorplatzstraße, Planung und Erstellung der Verkehrsanbindung des ZOB mit Parkplätzen, Planung und Erstellung der Beleuchtung, belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro brutto. Die Gesamtkosten für den ZOB einschließlich des dynamischen Fahrgastinformationssystems sowie die P+R Anlage und die zusätzlichen Fahrradboxen belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro brutto.

Wie im Realisierungs- und Finanzierungsvertrag mit der Bahn vereinbart, hat die Stadt den Bahnsteigumbau, inklusive neuer Dächer und barrierefreiem Umbau mit Aufzügen, mit 1,25 Millionen Euro mitfinanziert. Darin enthalten sind auch 250.000 Euro für zusätzliche Umbaumaßnahmen für eine spätere Realisierung einer Unterführung zur Westseite des Bahnhofs.

Für die Maßnahme gewährt das Land Baden-Württemberg eine Zuwendung von rund 970.000 Euro. Davon entfallen 536.000 Euro auf den ZOB.

Am Bahnhof Lahr steigen täglich rund 5.000 Reisende und Pendler ein und aus. Zur Landesgartenschau werden im Zeitraum 12. April -14. Oktober 2018 zudem rund 800.000 Besucher erwartet.

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