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Spitzentreffen Regierungsrat Kanton Luzern und SBB

Gemeinsam für einen starken und bezahlbaren öffentlichen Verkehr

Bern, 17.05.2018 (BA/gm)
Der Luzerner Regierungsrat und die SBB unterstreichen anlässlich des Spitzentreffens die Wichtigkeit der Zusammenarbeit für einen starken öffentlichen Verkehr. Die Bahninfrastruktur muss nach Ansicht von Kanton und SBB gemeinsam und gezielt für die Kunden ausgebaut werden. Zudem sollen Engpässe behoben und innovative Ansätze zur besseren Auslastung des öffentlichen Verkehrs gefördert werden. Im Zentrum des heutigen Treffens standen die Entwicklungen in der «Gesamtperspektive Zentralschweiz», der Durchgangsbahnhof Luzern sowie ein attraktives Angebot für Reisende im Nord-Süd-Verkehr mit mehr Direktverbindungen ab Luzern. 

Der SBB Verwaltungsrat hat anlässlich einer Klausur in Luzern den Regierungsrat Luzern zu einem Spitzentreffen eingeladen. Der gesamte SBB Verwaltungsrat, SBB CEO Andreas Meyer und weitere Konzernleitungsmitglieder begrüssten eine Delegation des Luzerner Regierungsrats. Der Regierungsrat und die SBB Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar unterstrichen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit. Beide Parteien stellten fest, dass in der «Gesamtperspektive Zentralschweiz» ein konstruktiver Austausch stattfindet und die wichtigen Projekte gut vorankommen.

Neue Verbindungen und neue Züge für Reisen ins Tessin
Mit dem Angebot von zusätzlichen Direktverbindungen aus Luzern und der Zentralschweiz ins Tessin bekennt sich die SBB zum Nord-Süd-Verkehr via Luzern. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 verkehrt von Freitag bis Montag ein Frühzug von Basel via Luzern und Gotthard-Basistunnel nach Locarno, mit Abfahrt um 09:18 Uhr in Luzern. Zudem fährt seit dem 9. April 2018 an Wochenenden ein weiterer Frühzug um 08:18 Uhr ab Luzern nach Locarno.

Diese zwei Frühverbindungen will die SBB spätestens ab dem kommenden Fahrplanwechsel täglich anbieten. Sollte eine frühere Umsetzung möglich sein, würde die SBB die Frühzüge sofort einführen. Als Kompensation für die zwei entfallenden Cargo-Trassen – die aktuell kaum genutzt werden – kann der Personenverkehr auf zwei schwach ausgelastete IC-Zugspaare um die Mittagszeit zwischen Zürich und Lugano verzichten. Diese Lösung kommt nach Ansicht der SBB und des Kantons Luzern allen Kunden zugute: Das Sitzplatzangebot und die Zahl der Direktverbindungen am Morgen in Richtung Tessin für den Personenverkehr werden ab Fahrplanwechsel erhöht. Gleichzeitig stehen insgesamt täglich mehr Cargo-Trassen zur Verfügung. Der Vorschlag des BAV zum Trassentausch hätte zur Folge, dass bis zu rund 600 Reisende aus Zürich in Arth-Goldau umsteigen müssten. Diese Lösung ist aus Sicht der SBB und des Kantons Luzern nicht kundenfreundlich.

Um die Attraktivität auf der Nord-Süd-Achse weiter zu erhöhen, wird die SBB ab Dezember 2019 EC-Triebzüge der neusten Generation (Giruno) einsetzen, für welche rund eine Milliarde Franken investiert wurden.

Beim Spitzentreffen wurde auch das Zugangebot an den Flughafen Zürich thematisiert: Die InterRegio-Züge von Luzern bis Zürich Flughafen werden spätestens ab Dezember 2020 wieder gemäss dem heutigen Konzept verkehren.

Kanton Luzern und SBB unterstützen Ausbau des Bahnnetzes
Der Kanton Luzern und die SBB sind sich einig, dass das Angebot dort ausgebaut werden soll, wo Kunden am meisten profitieren und wo es bereits heute Engpässe gibt. So begrüssen Kanton und SBB den vorgeschlagenen Umfang des Ausbauschritts 2030/35 von 11,5 Milliarden Franken. Der Kanton Luzern und die SBB unterstreichen auch die Wichtigkeit des Infrastrukturausbaus. So muss der Zimmerberg-Basistunnel II im Ausbauschritt 2030/35 projektiert und realisiert werden, wie in der Botschaft zur Vernehmlassung vorgesehen. Die Projektierung des Durchgangsbahnhofs Luzern muss zudem unverzüglich aufgenommen und gemäss Bundesbeschluss zum Ausbauschritt 2025 vom Bund finanziert werden. Die SBB begrüsst die Absicht des BAV, die Projektierung des Durchgangsbahnhofs Luzern explizit im Ausbauschritt 2030/35 festzuhalten. Die personellen Ressourcen für die Planung dieses Grossprojekts hat die SBB dem Kanton Luzern zugesichert.

Im Kanton Luzern realisiert die SBB bis 2015 Infrastrukturprojekte im Umfang von rund 210 Millionen Franken. Davon sind rund 70 Millionen für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe gemäss Behindertengleichstellungsgesetz bestimmt. Zusätzlich werden derzeit im Raum Bern Grossprojekte realisiert, welche unter anderem den Halbstundentakt Luzern–Bern ermöglichen und somit einen grossen Nutzen für den Kanton Luzern haben.

Zentral arbeiten und wohnen
Sechs Architekturbüros haben bereits im Sommer 2013 aufgezeigt, wie sie das Areal Rösslimatt städtebaulich nutzen und gestaltet wollen. In einem ersten Schritt wird das Geschäftshaus «Perron» realisiert. Mit «Perron» entsteht zentral und direkt beim Bahnhof Luzern ein Geschäftshaus auf sechs Geschossen mit rund 20.000 m² Nutzungsfläche. Im Kanton Luzern investiert SBB Immobilien bis 2030 gesamthaft rund 250 Millionen Franken.

Einfach auf Anschluss-öV umsteigen
Ende 2018 soll der seit rund zehn Jahren leerstehende Posttunnel als Veloparking wieder eröffnet werden. Reisende, die den Bahnhof Luzern mit dem Velo erreichen, können zukünftig ihr Velo direkt unter den Gleisen abstellen und erreichen die Perrons mit wenigen Schritten. Zudem wird im kommenden Jahr der Übergang vom Zug zum städtischen Nahverkehr und zum Schiffsverkehr erleichtert. Ankommende Kunden werden mittels neuer LED-Screens einfach und schnell zum Anschluss-öV geführt, ortsunkundigen Reisenden wird die Orientierung erleichtert.

Gemeinsam die Auslastung des öffentlichen Verkehrs steigern
Der Kanton Luzern und die SBB unterstützen zudem alle Anstrengungen, um das System des öffentlichen Verkehrs insgesamt besser auszulasten. Dabei ist auch die Unterstützung der Städte und der Gemeinden notwendig. Die SBB steht zudem im Kontakt mit Hochschulen, öffentlichen Verwaltungen und Firmen, damit diese dank angepassten Unterrichtszeiten und flexiblen Arbeitszeitmodellen die Hauptverkehrszeiten entlasten können. Seit 2016 besteht eine Zusammenarbeit der SBB mit der Hochschule Luzern (HSLU) mit dem Ziel, am Campus Rotkreuz die Vorlesungen zu staffeln und damit die Hauptverkehrszeiten zu entlasten.

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