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21. Sitzung der UIC-Regionalversammlung Mittlerer Osten (RAME) in Ankara

Die Mitglieder der UIC-Region Asien-Pazifik (APRA) waren im Vorfeld des gemeinsam von der UIC und den TCDD organisierten 10. UIC-Hochgeschwindigkeitskongresses zu dieser Regionalversammlung eingeladen

Paris, 22.05.2018 (BA/gm)
Die 21. Sitzung der UIC-Regionalversammlung Mittlerer Osten (RAME) fand am 7. Mai 2018 in Ankara in der Türkei statt, gefolgt vom 10. UIC-Hochgeschwindigkeitskongress, der am 8. Mai 2018 begann.

Der Vorsitzende dieser UIC-Region, Isa Apaydin, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Türkischen Staatsbahnen (TCDD) sowie UIC-Vizepräsident, eröffnete die Sitzung zusammen mit Renato Mazzoncini, UIC-Präsident und CEO der FS, Dr. Saeed Mohammadzadeh, Vizeminister für Straßen- und Städtebau, sowie Jean-Pierre Loubinoux, UIC-Generaldirektor. An der Generalversammlung nahmen die Türkischen Eisenbahnen, TCDD, und TCDD Transportation (Tasimacikik A. S.), RAI, die Iranischen Eisenbahnen, und JHR, die Jordanischen Eisenbahnen, teil. Die Region Asien-Pazifik war durch den UIC-Koordinator, Vincent Vu, vertreten sowie durch Vertreter der Russischen Eisenbahnen RZD und der Universität Jiaotong Peking. 

In seiner Eröffnungsansprache wies Isa Apaydin darauf hin, dass die Gelegenheit dieses interregionalen Treffens mit der Region APRA für alle Beteiligten von Vorteil sei, da „die Beziehungen der Regionen untereinander sehr nutzbringend seien“. Als neues Mitglied in der Region RAME begrüßte Isa Apaydin außerdem: TCDD Tasimacilik A.S., im Beisein von Erol Arikan, deren Stellvertretender Generaldirektor.

Renato Mazzoncini bedankte sich bei TCDD und dem RAME-Team für die Organisation dieser Sitzung, die zeigt, dass die UIC-Mitglieder „trotz der regionalen Unterschiede eine enge Zusammenarbeit aufbauen“. Er erinnerte die Zuhörer an die Hauptthemen für die Region: Internationale Güterverkehrskorridore, Normalisierung und Interoperabilität, Sicherheit, Infrastruktur- und Asset Management, Zugsicherung, Signaltechnik und spezifische Schulungen. „Dies sind die Kernpunkte, die wir für die Eisenbahn der Zukunft bei der UIC entwickeln“. Renato Mazzoncini wies die Teilnehmer auch auf die Entwicklung der Fernverkehrskorridore zwischen Europa und Asien hin, einschließlich der Seidenstrasse, die China mit Europa verbindet und die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine große Herausforderung für die Eisenbahnen aus Asien, dem Mittleren Osten und Europa darstellt. Die UIC setzt sich in diesem Zusammenhang für die Entwicklung einer umfassenden Studie über die euro-asiatischen Routen und die neuen Seidenstrassen für Mitglieder und Transportunternehmen ein.

Dr. Saeed Mohammadzadeh sprach vom 90. Jubiläum der Iranischen Eisenbahnen und unterstrich gleichzeitig die Bedeutung der regionalen Beziehungen und Zusammenarbeit bzgl. des regionalen Programms sowie die Notwendigkeit des Ausbaus der Partnerschaften zwischen den 15 Mitgliedern der Region Mittlerer Osten und der Umsetzung des spezifischen Aktionsplans, um Investionen in der Region zu fördern und davon zu profitieren. Er sagte: „Ich wünsche mir, dass sich die Eisenbahnen weiterentwickeln und verstärkt zusammenarbeiten, damit der Frieden und die Freundschaft in der Region vorankommen.“

Azmi Nalshik, Generaldirektor der Jordanischen Hejaz Eisenbahnen JHR, sprach von den Ambitionen der Eisenbahn in seinem Land, die sich trotz großer Herausforderungen zum Ziel gesetzt hat, in Zusammenarbeit mit anderen Ländern ein Schienennetz von rund 1000 km zu schaffen, dass Jordanien mit den Nachbarstaaten verbindet. Sein Land ist an neuen Finanzierungsquellen interessiert, wie zum Beispiel den Public-Private-Partnership-Projekten in der Region.

Jean-Pierre Loubinoux, UIC-Generaldirektor, dankte den TCDD in seiner Rede für die Organisation der Regionalversammlung und der RAI für die Leitung des Regionalbüros, das für „Einheit und Solidarität“ in der Region steht. Jean-Pierre Loubinoux berichtete dann über die UIC-Aktionen der letzten sechs Monate. Bei dieser Gelegenheit dankte er Jerzy Wisniewski, dem neuen UIC-Koordinator für die Region Mittlerer Osten. Jean-Pierre Loubinoux betonte auch die Notwendigkeit, auf dieser Generalversammlung über die Frage der Güterverkehrskorridore zu diskutieren, insbesondere im Beisein von Sandra Géhénot, der Leiterin der UIC-Abteilung Güterverkehr, und von APRA-Vertretern, auch wenn deren Vorsitzender, Oleg Belozorov, nicht teilnehmen konnte, die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Treffen zur Förderung internationaler Initiativen zwischen den Regionen jedoch sehr begrüßt.

Abbas Nazari, Direktor der UIC-Regionalbüros Mittlerer Osten, berichtete im Folgenden über die Aktivitäten von UIC RAME und dem UIC-Regionalbüro während der ersten Jahreshälfte 2018, sowie die Aktualisierung des „Stragetischen Aktionsplanes 2016-2020“ und die Vorbereitung eines Dokumentes über die internationalen Schienenverkehrskorridore des Mittleren Osten zur Verbindung von Asien und Europa. Das UIC-Regionalbüro hat außerdem die aktualisierte Fassung von Mai 2018 der „Map of UIC Middle-East Railways“, die einen Überblick über das gegenwärtige Netz und die geplanten neuen Eisenbahnstrecken in der Region gibt, vorbereitet und herausgegeben.

Jerzy Wisniewski, UIC-Koordinator für den Mittleren Osten, diskutierte und aktualisierte zusammen mit den UIC RAME-Mitgliedern den Aktionsplan 2018-2020 von UIC RAME. Jerzy Wisniewski erinnerte die Teilnehmer daran, dass die UIC sehr zufrieden mit der Arbeit ist, die mit Region geleistet wurde, und dass die UIC ihre Erfahrungswerte bzgl. Schulungen und Aktionen vor Ort – mit Unterstützung des Schulungszentrums MERTCe in Ankara in der Türkei – gerne teilt, da der Zugang zu Schulung und Ausbildung eines der Schlüsselthemen für die Mitglieder des Mittleren Ostens ist. Er kündigte an, dass online-Schulungen geplant sind, die bei der Vermittlung von Fachwissen für die Mitglieder sehr hilfreich sind. Bei den Diskussionen für den Aktionsplan der Region ging es auch um Workshops zum Thema Instandhaltung, Seminare zu Güterverkehr, Standardisierung und Sicherheit sowie die 2. Next Station Conference in Yazd im Iran, die im Herbst 2019 geplant ist.

Zwei wichtige Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2018 und von Interesse für die Region wurden erwähnt: der Hochgeschwindigkeitskongress, der vom 8. – 11. Mai stattfand, sowie die 6. Global Rail Freight Conference, die vom 26. – 28. Juni 2018 in Genua in Italien stattfindet und von den FS organisiert wird. Die Mitglieder der Region wurden herzlich zu dieser Güterverkehrskonferenz eingeladen. Nach diesem Übergang hielt Sandra Géhénot, Leiterin der UIC-Abteilung für Güterverkehr, eine Präsentation über Güterverkehrskorridore und das Güterverkehrsforum. Darin wurde hervorgehoben, dass die neuen Seidenstrassen, die China mit Europa verbinden, ein wichtiges Thema für die UIC im Allgemeinen und die Regionen Mittleren Osten und Asien-Pazifik im Besonderen sind.

Im Anschluß stellte Vincent Vu, Leiter Institutionelle Beziehungen und Koordinator für die UIC-Region Asien-Pazifik, Möglichkeiten für Kooperation und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern vor, besonders im Bereich technologische Entwicklungen und Innovationen. Vincent Vu lud die RAME-Mitglieder zu einer Schulung in Seoul in Korea ein, dem ersten regionalen Workshop, der auch für Mitglieder außerhalb der Region zugänglich ist: die UIC-IRaTCA Training Session 2018 vom 18. bis 22. Juni 2018.

Insgesamt war diese Regionalversammlung eine ausgezeichnete Möglichkeit, darüber zu diskutieren, wie die Mitglieder zusammen auf die Weiterentwicklung eines integrierten Netzes hinarbeiten können, um gegenseitig von dem jeweiligen Fachwissen zu profitieren und im Geist der Zusammenarbeit im Mittleren Osten ihre Position stärken können.

Die 22. Sitzung der UIC-Regionalversammlung Mittlerer Osten (RAME) wird im November 2018 in Isfahan im Iran stattfinden.

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