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EVG startet mit Mitgliederbefragung in die aktuelle Tarifrunde

Kernforderungen sollen künftig in allen Unternehmen durchgesetzt werden, in denen die EVG Tarif-verträge abschließt

Frankfurt a. M., 06.08.2018 (BA/gm)
Die EVG setzt bei der bevorstehenden „Tarifrunde 2018“ erneut auf eine starke Beteiligung ihrer Mitglieder. Drei Monate vor dem Beginn der ersten Verhandlungen startet die aktuelle Mitgliederbefragung. Seit dem 1. August 2018 können die Mitglieder der EVG deutlich machen, welche Kernforderungen für sie wichtig sind. 

„Bei den Kernforderungen geht es um die Weiterentwicklung des EVG-Wahlmodells, es geht um die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge und es geht um mehr selbstbestimmte Zeit für unsere Mitglieder“, machte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich. Das Besondere dabei: „“Wir wollen die Kernforderungen in allen Unternehmen, in denen wir am dem 1. Oktober 2018 Tarifverhandlungen führen, durchsetzen. Also auch in Betrieben“, in denen wir erst 2019 verhandeln“, so Regina Rusch-Ziemba. „Für unsere Mitglieder soll klar sein: ganz egal, wo ich arbeite – und auch wenn ich mal die Stelle wechsle – das EVG-Wahlmodell, die arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge und mehr selbstbestimmte Zeit für mich, gibt es in jedem Unternehmen, in dem die EVG Tarifverträge abschließt. Das ist für uns ganz wichtig“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

Entwickelt wurden die Kernforderungen in der so genannten „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“. Viermal haben sich dort Vertreterinnen und Vertreter von über 100 EVG-Tarifkommissionen getroffen, um gemeinsam zu erörtern, welchen Inhalte und Forderungen prägend für die bevorstehenden Tarifverhandlungen sein sollen. „Das waren lebhafte, vor allem aber zielorientierte Diskussionen, so dass wir heute sagen können, unseren Weg mit der Basis abgestimmt zu haben. Der Auftrag ist klar, wir sind gut vorbereitet“, so die EVG-Verhandlungsführerin.

Drei Themenschwerpunkte stehen zur Abstimmung:
Zum einen geht es darum, deutlich zu machen, dass das EVG-Wahlmodell in der Tarifrunde 2018 in allen Unternehmen im Organisationsgebiet der EVG durchgesetzt werden soll. „In fast 60 Unternehmen gibt es bereits die von uns tarifierte Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld, mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung; die soll es künftigen allen Unternehmen geben“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich. Und da, wo es das EVG-Wahlmodell schon gibt, soll es weiterentwickelt werden. Soll heißen: zu den 6 Tagen zusätzlichen Urlaub könnten in der „Tarifrunde 2018“ weitere dazukommen. „Natürlich könnten sich die Kolleginnen und Kollegen alternativ auch für mehr Geld oder eine Arbeitszeitverkürzung entscheiden; das ist ja das schöne am Wahlmodell, dass Jeder individuell votieren kann“, so Regina Rusch-Ziemba. Und eine Weiterentwicklung hätte den Charme, dass beispielsweise diejenigen, die sich jüngst für mehr Urlaub entschieden hätten, jetzt zusätzlich mehr Geld bekommen könnten oder weitere zusätzliche Urlaubstage. „Ich bin sehr gespannt, wie unsere Mitglieder hier die Prioritäten setzen“, machte die EVG-Verhandlungsführerin im Hinblick auf die Mitgliederbefragung deutlich.

Bei der zweiten Kernforderung sollen die EVG-Mitglieder ihre Meinung zur arbeitgeberfinanzierten, betrieblichen Altersvorsorge (bAV) deutlich machen. „Die war schon bei der Mitgliederbefragung 2016 ein wichtiges Thema; jetzt wollen wir von unseren Mitgliedern den Auftrag, eine Vereinbarung für die Unternehmen zu verhandeln, in denen es die bAV noch nicht gibt und für alle anderen die Erhöhung des Arbeitgeberanteils zu fordern.

Die dritte Kernforderung will für „mehr selbstbestimmte Zeit“ sorgen. EVG-Mitglieder sollen in allen Unternehmen, in denen die Gewerkschaft Tarifverhandlungen führt, die Möglichkeit haben, Geld, Urlaubszeit oder Überstunden anzusparen, um auch mal „außer der Reihe“ frei nehmen zu können – etwa um mehr Zeit für sich, die Familie oder auch für die Pflege von Angehörigen zu haben. „Bei der DB AG gibt es dafür das Langzeitkonto, das wollen wir weiterentwickeln“, so Regina Rusch-Ziemba. „Und wir wollen, dass in den Unternehmen, in denen es diese Möglichkeit noch nicht gibt, auch die Möglichkeit von bezahlten Auszeiten geschaffen wird“, so die EVG-Verhandlungsführerin.

In den nächsten vier Wochen stimmen die Mitglieder der EVG über diese drei Kernforderungen ab. „Das Meinungsbild, das wir so erhalten, wird deutlich machen, wie die Interessen gelagert sind und wie der Auftrag an die Tarifkommissionen lauten wird, die letztlich auch die Kernforderungen zu den einzelnen Tarifverhandlung beschließen werden“, so Regina Rusch-Ziemba.

Erste Beschlüsse für die Tarifrunde 2018 werden am 19. September in Fulda gefasst. Da werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ eine Beschlussempfehlung hinsichtlich der von ihnen entwickelten Kernforderungen abgeben. Über die wird gleich im Anschluss – also noch am selben Tag – die Tarifkommission der DB AG entscheiden. Die entscheidet auch über die weiteren Forderungen im Hinblick auf die Tarifverhandlungen mit der DB AG und legt zugleich die Höhe der Lohnsteigerung fest, die zunächst bei der Deutschen Bahn verhandelt werden soll.

„Damit sind die Meilensteine für die nächsten Tarifrunden gesetzt“, so Regina Rusch-Ziemba. „Die lineare Erhöhung und die Kernforderungen werden für uns als EVG identitätsstiftend sein, weil wir diese im gesamten Organisationsgebiet durchsetzen wollen, in jedem einzelnen Betrieb und Unternehmen, in dem wir Tarifverträge unterzeichnen“, so die EVG-Verhandlungsführerin. „Dabei werden uns unsere Mitglieder unterstützen, denn wir werden nicht nur verhandeln, die gesamte Tarifrunde wird von vielfältigen Aktionen unserer Mitglieder begleitet, die so zum Erfolg beitragen“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich. In verschiedenen Aktionsteams seien in den vergangenen Wochen viele tolle Ideen entwickelt worden; so mancher könne es kaum abwarten, dass es endlich los gehe.

„Wir sind gut aufgestellt und warten nun gespannt das Ergebnis der Mitgliederbefragung ab, um dann am 19. September 2018 die entsprechenden Beschlüsse zur „Tarifrunde 2018“ fassen zu können“, so Regina Rusch-Ziemba. Die laufe unter dem Motto „Mehr für alle“. Und genau das zu erreichen, sei das Ziel der EVG. Denn deren Credo laute: wir leben Gemeinschaft.

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