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Taktverdichtung und neue Tarifangebote für Essen

Ruhrbahn erhält Förderung aus „Sofortprogramm Saubere Luft“

Essen, 16.08.2018 (BA/gm)
Mit rund 130 Millionen Euro finanziert der Bund bis 2020 in fünf Modellstädten Projekte zur Luftreinhaltung. Dies haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Bundesumweltministerin Svenja Schulze am vergangenen Dienstag gemeinsam mit den Oberbürgermeistern der Modellstädte Bonn, Essen, Herrenberg, Mannheim und Reutlingen in Berlin erklärt. Die Stadt Essen als eine der Modellstädte partizipiert an dieser Förderung mit einem Volumen von voraussichtlich rund 21 Millionen Euro. 

Neben der Einrichtung von Fahrradstraßen durch die Stadt Essen sind bei der Ruhrbahn Taktverdichtungen in der Hauptverkehrszeit sowie neue und verbesserte ÖPNV-Tarifangebote geplant. „Wir freuen uns über das finanzielle Engagement des Bundes und die positive Entscheidung zu den von uns erarbeiteten ÖPNV-Maßnahmen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den Maßnahmen, die alle einen Modellcharakter für die Stadt Essen haben, einen erheblichen Beitrag zur Senkung der NOx-Werte leisten können“, so Michael Feller, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Ruhrbahn (Ressort Personal, Markt & Technik). „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch die geplante Angebotsverbesserung verbunden mit neuen Tarifangeboten mehr Menschen zum Wechsel vom Pkw auf den ÖPNV bewegen können. Um die anvisierten Ziele jedoch nachhaltig zu erreichen, muss in den kommenden Monaten sichergestellt werden, dass auch eine Finanzierung nach dem Jahr 2020 erfolgt“, ergänzt Uwe Bonan, Geschäftsführer Ruhrbahn (Ressort Finanzen, Einkauf und Betrieb).

Angebotsausweitung bei Straßenbahn- und Buslinien
„Bei fünf Buslinien (SB15, 146, 160/161, 169 und 170) sowie einer Straßenbahnlinie (103) soll voraussichtlich zum nächsten Fahrplanwechsel im Juni 2019 der Takt in der Hauptverkehrszeit von 10-Minuten auf 5-Minuten erhöht werden“, erläutert Uwe Bonan. Hierdurch sollen die Hauptachsen konsequent gestärkt und verbesserte Verbindungen zur Innenstadt geschaffen oder Stadtteilzentren miteinander verknüpft werden, um so den Wechsel vom Pkw auf den ÖPNV attraktiver zu machen. Durch diese Maßnahmen wird sich die jährliche Fahrleistung um circa 1,4 Millionen Kilometer erhöhen. In der Folge werden sowohl mehr Fahrzeuge als auch mehr Fahrer als aktuell vorhanden benötigt.

Zusätzlich werden insgesamt 24 Standard- und Gelenkbusse benötigt – diese sind teilweise neu zu beschaffen. Da die bestehenden Betriebshöfe bereits ihre Kapazitätsgrenzen bei den Abstellflächen erreicht haben, wird eine neue, weitere Abstellmöglichkeit für die zusätzlichen Busse benötigt. Die Suche nach einem geeigneten Standort hat bereits begonnen. Um die erhöhte Fahrleistung erbringen zu können, werden darüber hinaus 76 zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer benötigt. „Eine Personalbeschaffung in dieser Größenordnung stellt uns vor eine große Herausforderung. Seit einiger Zeit ist der Markt für qualifiziertes Fahrpersonal hart umkämpft, so dass es im Vergleich zu früheren Jahren deutlich schwieriger geworden ist, geeignete Fahrerinnen und Fahrer zu finden. Aktuell arbeiten wir an einer entsprechenden Personalbeschaffungsstrategie“, erklärt Michael Feller.

Neue, verbesserte Tarifangebote
Voraussichtlich bereits ab 01.01.2019 sollen im Bereich des Ticketvertriebs für Neukunden attraktive Angebote hinzukommen, die durch entsprechende Vergünstigungen Anreize schaffen, vom Auto auf den ÖPNV ganz oder zeitweise umzusteigen. So soll es beim Abschluss eines 24-monatigen Abonnements oder beim Kauf einer Monatskarte eine sogenannte NOx-Prämie geben. Außerdem sollen Kunden, die sich in der Ruhrbahn-App „ZÄPP“ registrieren, einen Gutschein im Wert eines 24-Stunden-Tickets für die ÖPNV-Nutzung am Wochenende erhalten. Alle Angebote werden auf die Tarifgebiete in Essen beschränkt. Aufgrund der tariflichen Rahmenbedingungen innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) werden die einzelnen Maßnahmen noch mit den zuständigen VRR-Gremien abgestimmt.

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