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Lindner/Payr zu ÖBB-Plakaten: Willkommen im Jahr 2018, liebe FPÖ!

SoHo schockiert von Berichten über homophobe und rassistische Rülpser durch FPÖ-Stadtrat

Willkommen im Jahr 2018, liebe FPÖ

Wien, 17.08.2018 (BA/gm)
„Willkommen im Jahr 2018, liebe FPÖ!“. So äußern sich die Vorsitzenden der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo Österreich und Niederösterreich, NAbg. Mario Lindner und Norbert Payr, zu aktuellen Berichten über Facebook-Kommentare zweier FPÖ-Funktionäre. Wie die Plattform „FPÖ Fails“ am vergangenen Mittwoch berichtete, sorgt ein Werbeplakat für die ÖBB-Family-Card, das zwei Männer und ein Kind zeigt, für starke Verunsicherungen in den Reihen der Freiheitlichen. Unter dem privaten Facebook-Posting eines Linzer FPÖ-Gemeinderats meldete sich auch Bruno Weber, FPÖ-Stadtrat aus Amstetten, freiheitlicher GKK- und AK-Funktionär, zu Wort. Er kündigte an, seine Vorteilskarte nicht verlängern zu wollen und erklärte: „Das ist doch nicht normal! Zwei vermeintliche Schwuchteln m(it) Baby und davon noch ein Neger. Mir graust …“ Die SoHo zeigt sich schockiert von dieser massiven Grenzüberschreitung durch den FP-Funktionär. 

„Dieses Statement ist Homophobie, gepaart mit Rassismus und einem Vokabular der widerlichsten Sorte“, so Lindner, LGBTIQ-Sprecher der SPÖ im Nationalrat. „Dass es im Jahr 2018 noch immer notwendig ist, solche grauslichen Aussagen über ein Plakat, mit dem wohl normalsten Motiv der Welt – einer Familie – zu kommentieren, ist wirklich enttäuschend und zeigt, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis Homophobie und Ausgrenzung endlich der Vergangenheit angehören!“ Wie „FPÖ Fails“ mit Screenshots berichtete, meldeten sich unter dem Posting des Linzer FPÖ-Gemeinderats noch zahlreiche andere Personen mit Kommentaren wie „krank“ oder „echt jetzt?“ zu Wort. Für Lindner stellt sich außerdem die Frage nach der Haltung von Koalitionspartner ÖVP: „Erst vor wenigen Wochen hat Sebastian Kurz Homophobie in der Türkei angeprangert – sind dem Schweigekanzler solche Grenzüberschreitungen aus den Reihen seines Koalitionspartners jetzt nicht einmal einen einzigen Tweet wert?“

Für Norbert Payr von der SoHo Niederösterreich stellt sich die Frage nach Konsequenzen seitens der FPÖ: „Dieses Posting spricht Bände über das Weltbild von Stadtrat Weber: Es war nicht nur eine Beleidigung für homosexuelle Paare und Familien, sondern auch eine widerliche und rassistische Aussage. Insbesondere in der GKK Niederösterreich, aber auch in der Gemeindepolitik von Amstetten hat solches Gedankengut absolut nichts verloren – daher verlangen wir Konsequenzen!“ Abschließend bedanken sich die beiden SoHo-Funktionäre für den Mut der ÖBB: „Es sollte heutzutage überhaupt niemandem auffallen, ob ein Unternehmen mit zwei Müttern, zwei Vätern oder gegengeschlechtlichen Eltern für Familien-Angebote wirbt. Vorfälle wie dieser zeigen aber leider, dass es noch immer Mut braucht, die Vielfalt unserer Gesellschaft auch zu zeigen. Mit dem Slogan ‚Für Mütter, Väter, Partner oder Freunde (…)‘ haben die ÖBB aber bewiesen, dass sie unser Land so abbilden, wie es wirklich ist. Und darauf können sie verdammt stolz sein!“

Hier finden Sie den Bericht von fpoefails.org.

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