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Gewaltexzesse in der S-Bahn

Bisse und Schläge gegen den Lokführer – am Haltepunkt Dresden-Niedersedlitz!

Dresden, 19.10.2018 (BA/gm)
Am vergangenen Mittwochvormittag (17.10.2018) gegen 09:30 Uhr drehte ein 32-jähriger Deutscher in der S-Bahn von Pirna nach Dresden förmlich durch.

Die Zugbegleiterin führte am Haltepunkt Dresden-Niedersedlitz eine Ticketkontrolle bei besagtem Reisenden durch. Sichtlich schlecht gelaunt zeigte er seine Geldbörse mit der darin befindlichen Monatskarte kurz hoch. Der Aufforderung den Fahrschein aus dem Umschlag zu nehmen und zur Prüfung vorzuzeigen, kam der Deutsche nicht nach, sondern warf der Zugbegleiterin vor, sein Portemonnaie stehlen zu wollen. 

Die Zugbegleiterin forderte den mittlerweile sehr aggressiv wirkenden und laut schimpfenden Reisenden wiederholt auf seinen gültigen Fahrschein vorzuzeigen, um nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch und ihn des Zuges verweisen zu müssen.

Die Zugbegleiterin holte sich männliche Unterstützung vom Triebfahrzeugführer. Nach kurzer Diskussion verwies er den gewaltbereiten Deutschen des Zuges und beabsichtigte ihn zur Tür zu begleiten.

In seiner aggressiven Haltung weigerte sich der Deutsche den Zug zu verlassen und schlug dem Lokführer mehrfach mit der Faust ins Gesicht und an den Körper. Das Widersetzen ging so weit, dass der Täter den Lokführer in den rechten Arm biss und eine tiefe blutende Wunde hinterließ.

Daraufhin verriegelte das Zugpersonal die Zugangstüren des Zuges und verständigte die Bundespolizei in Dresden.

Als der Beißer bemerkte, dass er festgehalten wird, schlug er die Scheibe des Zugabteils mit dem Nothammer ein, sprang aus dem Fenster ca. 1,5 Meter in die Tiefe und flüchtete über den Abhang in Richtung Straße des 17. Juni.

Der Straftäter rannte damit genau in Richtung der bereits alarmierten Einsatzkräfte der Bundespolizei, welche mit Blaulicht und Martinshorn zum Tatort fuhren. Diese bemerkten in der Nähe des Tatortes, auf der Straße des 17. Juni, wie ein Mann aus dem Gebüsch kommt. Der Mann machte einen verwirrten Eindruck und seine Kleidung sowie die Unterarme zeigten Kratzspuren und kleinere Wunden. Der Beschuldigte konnte identifiziert werden und wurde vorläufig festgenommen.

Nach Recherchen konnte festgestellt werden, dass der Deutsche bereits wegen diverser Strafdelikte polizeibekannt ist.

Der verletzte Lokführer wurde notärztlich versorgt. Die Dresdner Staatsanwaltschaft ermittelt, der Festgenommene befindet sich noch im Gewahrsam der Bundespolizei. Demnächst muss er sich wegen Körperverletzung, Erschleichen von Leistungen und Sachbeschädigung verantworten.

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