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2. Sitzung des Fachbeirats zum Chemnitzer Viadukt

Bausubstanz, Korrosions- und Lärmschutz wurden erörtert

Leipzig/Chemnitz, 24.10.2018 (BA/gm)
Der Zustand des Chemnitzer Viadukts sowie Fragen zum Korrosions- und Lärmschutz waren die Schwerpunktthemen der zweiten Sitzung des Fachbeirats Planänderung Chemnitzer Viadukt am vergangenen Montag (22. Oktober 2018) in Chemnitz. Auftakt der rund vierstündigen Sitzung des Fachbeirates war ein Überblick zur laufenden Begutachtung der Bausubstanz des Viadukts. An mehreren Stellen der Fundamente und der Widerlager wurden im September Proben entnommen. Diese Bohrkerne werden nun untersucht, um weitere Planungen voranzubringen. Bis Ende November wird der Abschlussbericht vorliegen. 

Jens Hettwer, stellvertretender Projektleiter der Sachsen-Franken-Magistrale, zeigte sich erfreut über die Ergebnisse der zweiten Fachbeiratssitzung: „Wir haben erneut sehr fundiert und konstruktiv diskutiert. Der Fachbeirat hilft uns sehr, die einzelnen fachlichen Aspekte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und so zu einer für alle Seiten ausgewogenen Betrachtung zu kommen.“

Beim Korrosionsschutz stand die Frage im Vordergrund, ob der vorhandene, bleihaltige Anstrich des Viadukts grundsätzlich erhalten werden kann. Nach Einschätzung des mit der Untersuchung beauftragten Ingenieurbüros SSF Ingenieure AG und des Instituts für Stahlbau Leipzig GmbH ist der Anstrich grundsätzlich dafür geeignet. Vor einer endgültigen Aussage dazu steht jedoch noch das Anlegen und die Auswertung von Probeflächen an, die in den kommenden Wochen an mehreren Stellen des Viadukts angebracht und längere Zeit der Witterung ausgesetzt werden.

Erwartungsgemäß kontrovers diskutiert wurde das Thema Lärmschutzmaßnahmen auf dem künftigen Viadukt. Dabei müssen der gesetzlich vorgeschriebene Lärmschutz mit einer denkmalgerechten Ausgestaltung des künftigen Viadukts in Einklang gebracht werden. Die optimale Lösung wäre ein Gleisuntergrund aus Schotter auf einer Stahlbetonplatte, so dass Lärmschutzwände auf dem Viadukt gänzlich entfallen könnten. Da sich dadurch jedoch das Eigengewicht der Brücke verändern würde, muss diese Alternativlösung statisch berechnet werden. Der Fachbeirat hat empfohlen, diese Berechnung vorzunehmen und die Ergebnisse in der nächsten Sitzung vorzustellen.

Der Fachbeirat begleitet die Deutsche Bahn bei der Planungsänderung zum Chemnitzer Viadukt. Ihm gehören Vertreter der Stadt, der Umweltverbände und der Denkmalpflege sowie der Industrie- und Handelskammer, der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft, des Industrievereins Sachsen 1828 e. V. und des Bürgervereins Viadukt e. V. an. Der Fachbeirat wird verstärkt durch Experten aus dem Bereich Stahl- und Brückenbau.

Zum Bauprojekt
Anfang Juni 2018 hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) den Planfeststellungsbeschluss zum Bauprojekt Chemnitzer Bahnbogen erlassen. Dieser beinhaltet die Baugenehmigung für den rund 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitt im Bereich zwischen Chemnitz Hauptbahnhof und Chemnitz Siegmar. Den geplanten Ersatzneubau des Chemnitzer Viadukts hat das EBA aus denkmalschutzrechtlichen Gründen abgelehnt und verlangt stattdessen eine Planänderung für die Brücke. Diese Planänderung ist bis spätestens Ende 2019 zur Genehmigung einzureichen.

Auf Initiative der Deutschen Bahn wird das Planänderungsverfahren von einem hochkarätig besetzten Fachbeirat begleitet.

Alle aktuellen Informationen zum Bauprojekt Chemnitzer Bahnbogen als Teil der Sachsen-Franken-Magistrale finden Sie im Internet.

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