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Mobilität mit Zukunft im Ennepe-Ruhr-Kreis: Kreistag setzt Zeichen

Schwelm, 27.12.2018 (BA/gm/pen)
Jobticket für die Kreisverwaltung und E-Fahrzeuge, der Arbeitskreis „Mobilität der Zukunft“ und das Radwegekonzept für die Metropole Ruhr: Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises hat in seiner letzten Sitzung gleich mehrere Zeichen gesetzt, wenn es um Fortbewegung geht.

Nach einer zunächst auf zwei Jahre befristeten Probephase machte der Kreistag aus dem Jobticket eine Dauereinrichtung. Der entsprechenden Vorlage stimmten die Fraktionen von SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und Freie Wähler Ennepe-Ruhr/Piraten zu. 

Das Jobticket macht es den Beschäftigten der Kreisverwaltung möglich, eine Monatskarte ihrer Wahl bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr als Abo buchen. Die Kreisverwaltung übernimmt die Hälfte der Kosten, maximal sind 44 Euro pro Monat möglich. Aktuell nutzen 57 Mitarbeiter dieses Angebot. 40 von ihnen sind VER Neukunden, 17 wandelten ein bereits vorhandenes VER-Ticket in den letzten zwei Jahren in ein Jobticket um.

Mit Blick auf die Finanzierung macht die Kreisverwaltung folgende Rechnung auf: „Dem Zuschuss von jährlich 27.240 Euro aus der Kreiskasse stehen VER Mehreinnahmen von 43.800 Euro gegenüber. Diese, wenn auch nur geringfügig verbesserte Ertragssituation, senkt an anderer Stelle den Zuschussbedarf des Kreises an die VER. Damit ist diese Form des Jobtickets ebenso wirtschaftlich wie für die Beschäftigten attraktiv.“ Dies gelte auch dann noch, wenn man berücksichtige, dass ein Teil der Mehreinnahmen an anderen Verkehrsunternehmen abgeführt werden müssen.

Während die Kreisverwaltung das Jobticket trotz Zuschuss also quasi kostenneutral anbieten kann, ist dies für die Stadtverwaltungen nicht unbedingt möglich. Vor diesem Hintergrund hat die Kreisverwaltung Modelle von Firmentickets geprüft, die im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angeboten werden. Geplant ist, die Städte im nächsten Jahr über diese Angebote für Großkunden sowie die möglichen Auswirkungen für ihre Haushalte zu informieren.

Wenn die Kreisverwaltung zukünftig neue Fahrzeuge beschafft, sollen diese wo immer möglich elektrisch angetrieben werden. Diesen Grundsatz beschloss der Kreistag auf Antrag von Bündnis90/Die Grünen.

Der vom Regionalverband Ruhr gemeinsam mit vier Kreisen und 53 Städten sowie zahlreichen Institutionen und Verbänden entwickelte Entwurf für ein Konzept für ein regionales Radwegenetz wird vom Kreistag unterstützt. Ziel ist es, den Bürgern adäquate und alltagstaugliche Verbindungen zu bieten, die sie mit dem Rad nutzen können. Dabei soll das künftige Netz in den drei Kategorien Radschnellverbindungen, Radhauptverbindungen und Radverbindungen aufgebaut werden.

Bereits im Oktober 2018 hatte der Kreistag beschlossen, einen Arbeitskreis „Mobilität der Zukunft“ einzurichten. Bis Mitte nächsten Jahres sollen Politik, Verwaltung und VER ein Mobilitätskonzept vorgelegen. Erreicht werden sollen mehr Komfort und weniger Emissionen sowie besser vernetzte Angebote.

Im Blick haben die Mitglieder unter anderem die Bereiche Carsharing und Fahrradausleihsysteme, On-demand-Verkehre und die Organisation der „letzten Meile“ im Personen- und Lieferverkehr, sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und den Ausbau der Fahrradwege, das Erproben alternativer Antriebstechniken im Öffentlichen Personennahverkehr und Elektromobilität.

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