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ÖBB setzen verstärkt auf additive Fertigung

ÖBB-Technische Services setzen auf 3D-Druck als eine der Schlüsseltechnologie der Industrie ˖ Verstärkte Zusammenarbeit von führenden europäischen Bahnen bei additiver Fertigung

Wien, 16.03.2019 (BA/gm)
Im Rahmen des Additive Manufacturing Forums in Berlin unterzeichneten europäischen Bahnen am 15. März 2019 eine gemeinsame Erklärung zur verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der additiven Fertigung. Durch Erfahrungsaustausch und gemeinsame Entwicklungen sollen Projekte schneller vorangetrieben werden. So werden die führenden Eisenbahnunternehmen aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Schweden, der Schweiz und Österreich eine gemeinsame Datenbank für gedruckte 3D-Teile entwickeln, um die Anforderung und Learnings aus der Entwicklung teilen zu können, aber auch um bei Materialtests, Forschung, Entwicklung und Zusammenarbeit mit der Industrie eng zu kooperieren. 

Die ÖBB setzen schon seit einigen Jahren auf den 3D-Druck. So sind bei ÖBB-Technische Services inzwischen bereits mehr als tausend Teile gedruckt und eingebaut worden. Aktuell wird intensiv an neuen Werkstoffen und Fertigungsmethoden gearbeitet. „Additive Fertigung ergänzt unsere bestehende Fertigung optimal. Leichtbau und Optimierung der Funktionalität werden im Schienenverkehr immer wichtiger. Wir machen mit dem 3D-Druck nicht mehr erhältliche Teile wieder verfügbar und ersetzen auch ältere Komponenten durch neue Teile, die durch ihre optimierte Bauweise die Energieeffizienz der Bahn weiter verbessern. Die additive Fertigung trägt direkt dazu bei, unser oberstes Ziel zu erreichen: Die höchstmögliche Verfügbarkeit unserer Züge nachhaltig sicherzustellen“, sagt DI Andreas Zwerger, Geschäftsführer ÖBB-Technische Services GmbH.

Intensive Zusammenarbeit auf europäischer Ebene
Die nun unterzeichnete Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, um die additive Fertigung im Schienenverkehr zu industrialisieren. Alle unterzeichnenden Bahnen sind bereits Mitglieder im Netzwerk „Mobility goes Additive e.V.“. Hier werden seit 2017 in acht Arbeitsgruppen Themen wie „Zulassung“, „Materialien“ oder auch „Change-Management“ diskutiert. Neu ist eine Arbeitsgruppe die den Fokus auf den Schienenverkehr legt. Die mit der Erklärung offiziell ins Leben gerufene Arbeitsgruppe „RAILiability“ wird allen Teilnehmern die Möglichkeit geben bahnspezifische Themen weiterzuentwickeln und gemeinsam an die Industrie zu kommunizieren – konkrete Anforderungen sind zum Beispiel große Metallbauteile aus Edelstahl oder flammfeste Kunststoffe für den Innenausbau von Wagons.

Eine optimierte Instandhaltung ist der Schlüssel zu hoher Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Rollmaterial und sorgt für maximale Zuverlässigkeit im Bahnbetrieb. Hohe Ansprüche an Wirtschaftlichkeit und Pünktlichkeit gepaart mit neuen technischen Möglichkeiten führen zu innovativen Fertigungsmethoden, wie der additiven Fertigung. Die Technologie des 3D-Drucks gilt als eine der Schlüsseltechnologien der digitalen Industrie und eröffnet Möglichkeiten beim Design, die konventionelle Verfahren nicht bieten können. Die Anwendungsmöglichkeiten des 3D-Drucks sind vielfältig: Individuelle Werkzeuge oder Hilfsmittel ebenso wie Bauteile, die technisch weiterentwickelt worden sind. Der 3D-Druck ermöglicht dabei nicht nur, die Teile unmittelbar bei Bedarf zu produzieren, sondern auch Material- und Ressourcenverbrauch sowie auch die Fertigung nicht mehr erhältlicher Teile –- auch in geringen Stückzahlen – zu optimieren.

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