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Eisenbahndamm zwischen Münster und Lünen

Sanierung startet mit ersten Vorarbeiten ab November 2019 • Spundwand-Stützbauwerk stabilisiert dauerhaft schadhafte Dammbereiche • Kosten von über 30 Millionen Euro • Vollsperrung für den Nahverkehr in Teilabschnitten ab Anfang 2020 • Fernverkehr wird weiter umgeleitet

Münster, 07.04.2019 (BA/gm)
Die Deutsche Bahn hat in den letzten Monaten drei technische Bau-Varianten geprüft, wie und in welchem Zeitraum die dauerhafte Sanierung des Eisenbahndammes zwischen Münster und Lünen durchgeführt werden kann. Ziel der Planungen ist es, die Planungs- und Bauzeiten möglichst gering zu halten. Die verträglichste Lösung ist der Einbau eines Spundwand-Stützbauwerks in den Dammkörper. Dabei werden auf einer Gesamtlänge von rund fünf Kilometern an zwei Bereichen (Werne und Ascheberg) beidseitig der Gleise Spundwände eingebracht und horizontal miteinander verspannt. Die geschätzten Baukosten liegen derzeit bei über 30 Millionen Euro. 

Ab November 2019 starten die ersten Vorarbeiten für die Sanierung der beschädigten Bereiche, u.a. mit Vegetationsarbeiten. Außerdem müssen Zuwegungen zum Gleis hergestellt werden. Um den Nahverkehr in der Advents- und Weihnachtszeit nicht zu behindern, beginnt die notwendige Vollsperrung in Teilbereichen der Strecke voraussichtlich Anfang Januar 2020. Mit dem Ende der Sommerferien 2020 sollen die Sanierungsarbeiten dann abgeschlossen sein. Während der Vollsperrung wird die Eurobahn einen Schienenersatzverkehr einrichten. Die Konzepte, zwischen welchen Stationen Busse statt Bahnen fahren, werden in der nächsten Zeit in Abstimmung mit der Eurobahn erarbeitet und rechtzeitig kommuniziert.

Bis zum Start der Baumaßnahmen erstellen die Experten der DB unter Hochdruck die Ausführungsplanung, erarbeiten die umfangreichen Ausschreibungsunterlagen für die Baufirmen und führen das Vergabeverfahren durch.

Die Standfestigkeit des Dammes insgesamt ist weiterhin nicht beeinträchtigt. Das haben zahlreiche Berechnungen und Baugrunderkundungen entlang des Dammverlaufs gezeigt. Auch das installierte Monitoring-System an den beiden betroffenen Streckenabschnitten, das auch geringfüge Veränderungen der Gleislage im Millimeter-Bereich misst und meldet, hat bisher nicht ausgelöst.

„Wichtig ist, dass wir nunmehr einen gesicherten Zeitplan zur Durchführung dieser Stabilisierungsarbeiten haben. Uns ist aber auch bewusst, dass wir unseren Nah- und Fernverkehrskunden einiges zumuten und bitten schon jetzt um Verständnis. Aber die Sicherheit für unsere Fahrgäste hat bei der Deutschen Bahn immer höchste Priorität“, so Norbert Strathmann, Leiter der Produktionsdurchführung Hamm bei der DB Netz AG und damit verantwortlich für die Schieneninfrastruktur in diesem Gebiet.

„Leider haben wir im Herbst zwischen Dortmund und Werne noch geplante Gleis- und Weichen-erneuerungsarbeiten, die die Reisenden zusätzlich belasten.“ Zwischen dem 14. Oktober und dem 4. November 2019 werden rund 13 Kilometer Schiene, 21.000 Tonnen Schotter und rund 8.300 Schwellen ausgetauscht. Außerdem werden vier Weichen erneuert. Weil hier begehrte, leistungsstarke und langfristig beauftragte Großmaschinen zum Einsatz kommen, kann die Baumaßnahme nicht verschoben werden. Sie kann zudem nicht gleichzeitig mit den Reparaturmaßnahmen des Dammes durchgeführt werden, weil die Gleise für die Baulogistik, die Zu- und Abfahrt von Baumaschinen und von Material gebraucht werden. Die Gleiserneuerung führt zu einer Sperrung der Gleise zwischen Lünen und Werne. Die Eurobahn wird einen Schienenersatzverkehr einrichten.

Fahrplanänderungen im Fernverkehr bis voraussichtlich Sommer 2020:
Im Fernverkehr entfallen wegen der Umleitung teilweise die Halte in Bochum, Hagen und Dortmund auf den IC-Linien 30 (Hamburg–Stuttgart) und 31 (Hamburg–Nürnberg/Passau). Die anderen Fernverkehrslinien fahren die Städte unverändert an.

Linie 30
Die zweistündliche IC-Linie Hamburg–Bremen–Münster–Köln–Mainz–Stuttgart verkehrt über Recklinghausen – Essen ohne Halt in Dortmund und Bochum, dafür mit einem Zusatzhalt in Gelsenkirchen.

Linie 31
Bei der zweistündlichen IC-Linie Hamburg-Bremen-Münster-Köln-Mainz-Nürnberg/Passau werden in nördlicher Richtung alle Halte angefahren. In südlicher Richtung entfällt der Halt in Hagen. Der Halt in Dortmund bleibt in beiden Richtungen bestehen.

Fahrplanänderungen im Regionalverkehr bis Anfang Januar 2020 (Ausnahme Bauarbeiten Herbst 2019):
Die Pünktlichkeit der RB 50 wird durch die Umleitung des Fernverkehrs deutlich stabilisiert. Die Fahrzeit verlängert sich trotz der Geschwindigkeitsreduzierung nur um wenige Minuten. Die Züge Richtung Münster fahren deshalb eine Minute früher ab und die Züge ab Münster verkehren eine Minute später.

Um die IC-Züge über Dortmund und Hamm umleiten zu können, verlängert sich die Fahrzeit des RE 1 zweistündlich um 7 Minuten. Die Züge ab Hamm in Richtung Dortmund fahren deshalb etwas früher ab.

Hintergrund:
Aufgrund des ungewöhnlich langen trockenen Sommers war es im letzten Jahr an drei Stellen zu Gleislagefehlern gekommen, an zwei der Abschnitte hatten sich neben dem Gleisbett Setzrisse gebildet, die inzwischen verfüllt sind. Allerdings sind in diesen Abschnitten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Damm notwendig. Deshalb müssen die Züge auf einer Länge von insgesamt rund fünf Kilometern Länge bis zum Abschluss der Reparaturmaßnahmen mit reduzierter Geschwindigkeit fahren.

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