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Darmstadt: Entwurf des neuen Gemeinsamen Nahverkehrsplans fertig gestellt

Darmstadt, 15.07.2019 (BA/gm)
Der Gemeinsame Nahverkehrsplan (NVP) 2019 – 2024 der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg wurde in einem mehrstufigen Beteiligungsprozess erarbeitet. Er bildet den Rahmen für die Weiterentwicklung des ÖPNV in der Region in den nächsten Jahren. Es handelt sich dabei um eine vorbildliche und richtungsweisende Zusammenarbeit der beiden Gebietskörperschaften. 

Zum NVP-Entwurf wurden mehrere Hundert Einzelstellungnahmen u. a. von Interessensverbänden, Kommunen, Verkehrsunternehmen und benachbarten Gebietskörperschaften abgegeben, von denen auch viele noch in den NVP aufgenommen werden konnten. Nach der Aufstellung durch die Gremien der DADINA soll der Gemeinsame Nahverkehrsplan nach den Sommerferien in der Stadtverordnetenversammlung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und im Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg endgültig beschlossen werden.

Die Evaluierung des vorherigen NVP hat gezeigt, dass viele der im Jahr 2011 formulierten Maßnahmen umgesetzt werden konnten und das ÖPNV-Angebot in Umfang und Qualität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden konnte. Dies belegen auch die weiterhin steigenden Fahrgastzahlen im DADINA-Gebiet.

Im Nahverkehrsplan wird bei der ausführlichen Darstellung des Untersuchungsraums u. a. auf Siedlungsentwicklung, Arbeitsplätze, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sowie das Mobilitätsverhalten eingegangen. Dem heutigen ÖPNV-Angebot wird dann mit dem Anforderungsprofil ein Zielsystem gegenüber gestellt, in dem beschrieben wird, in welche Richtung sich u. a. die Fahrplangestaltung, die Erschließungs- und Verbindungsqualität, die Infrastruktur und die Fahrzeuge entwickeln sollen. Mit den Maßnahmen werden dann Projekte vorgeschlagen, um das heutige ÖPNV-System im Hinblick auf das Zielsystem zu verbessern.

Größtes Vorhaben im neuen NVP ist die Umsetzung eines neuen Straßenbahnlinien- und Betriebskonzepts. Dadurch sollen durch geänderte Linienführungen bzw. –Verknüpfungen die Verkehrsströme besser abgebildet und zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden. So soll es zukünftig eine direkte Verbindung von Arheilgen sowie von Griesheim zum Darmstädter Hauptbahnhof geben sowie eine direkte Verbindung von Eberstadt nach Kranichstein. Des Weiteren sollen auch die Bedienzeiten im gesamten Netz z. B. im Abendverkehr verlängert werden, um den sich wandelnden Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Eine Straßenbahn nach Griesheim/West und Riedstadt soll ebenfalls untersucht werden.

Weitere Neuerungen im NVP sind die Aufträge zur Prüfung von alternativen Antrieben bei Bussen und von bedarfsgesteuerten Angebotskonzepten (Shuttle On Demand). Ebenso sollen P+R- sowie B+R-Systeme sowie die barrierefreie Haltestelleninfrastruktur verstärkt ausgebaut werden. Neben der Behebung von vorhandenen Erschließungslücken stehen auch Netzerweiterungsmaßnahmen in den Darmstädter Konversionsgebieten und auf dem TU-Campus Lichtwiese an. Weitere Maßnahmen beinhalten die Verbesserung der Buslinien im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Alle im neuen NVP enthaltenen Maßnahmen stehen unter einem Finanzierungsvorbehalt und müssen vor einer Umsetzung von den zuständigen Gremien beschlossen werden. Insgesamt würden sich bei der Umsetzung aller konkreteren Maßnahmen zusätzliche Betriebskosten in Höhe von ca. 9,4 Mio. Euro pro Jahr (für die Stadt Darmstadt ca. 6,7 Mio. Euro; für den Landkreis Darmstadt-Dieburg ca. 2,7 Mio. Euro) ergeben. Der überwiegende Kostenanteil entfällt dabei auf das oben genannte neue Straßenbahnkonzept. Für die Fahrgaststeigerungen und die daraus resultierenden Mehreinnahmen wurde eine pauschale Summe von 1,2 bis 1,6 Mio. Euro pro Jahr abgeschätzt.

Hierzu stellen die Vorstandsvorsitzenden der DADINA, Oberbürgermeister Jochen Partsch und Erster Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann fest: „Der Gemeinsame Nahverkehrsplan 2019 – 2024 bildet eine gute Voraussetzung dafür, um den ÖPNV in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln und noch mehr Fahrgäste zu gewinnen. Dies wird auch notwendig sein, um die Verkehrswende in der Region zu schaffen, und das können wir nur gemeinsam erreichen.“

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