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Engagement beim Schutz der Beschäftigten gefordert

EVG fordert von den Arbeitgebern ein größeres Engagement beim Schutz der Beschäftigten

Frankfurt a. M., 28.08.2019 (BA/gm)
Mit großer Betroffenheit hat der Bundesvorstand der EVG auf die neuerliche Messerattacke auf einen Eisenbahner reagiert. Ein 53jähriger Zugbegleiter war am vergangenen frühen Montagmorgen im Frankfurter Hauptbahnhof unvermutet von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen und verletzt worden.

„Die Angst fährt bei unseren Kolleginnen und Kollegen immer öfter mit“, machte der stellvertretende Vorsitzende, Klaus-Dieter Hommel in Fulda deutlich. Dort tagt seit Montag der Bundesvorstand der EVG, das nach der Bundesversammlung beschlusshöchste Gremium der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. 

„Spektakuläre Angriffe, wie der in Frankfurt, schaffen für kurze Zeit mediale Aufmerksamkeit für die schwierige Arbeit der Beschäftigten im Verkehrsbereich, die vielen An- und Übergriffe, denen meine Kolleginnen im Bus- und Bahnbereich tagtäglich ausgesetzt sind, gehen hingegen unter“, machte er deutlich.

„Wir erleben eine Verrohung der Gesellschaft, bei der die Hemmschwellen immer weiter sinken“, kritisierte der EVG-Vize. Verbale Entgleisungen, obszöne Beschimpfungen und tätliche Angriffe gehörten mittlerweile fast zu Tagesordnung. „Das ist völlig inakzeptabel“, stellte Klaus-Dieter Hommel fest.

Der stellvertretende Vorsitzende der EVG forderte in diesem Zusammenhang eine stärkere Präsenz von Ordnungskräften. „Die Arbeitgeber müssen deutlich mehr tun, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Übergriffen zu schützen. Derzeit werden die Unternehmen ihrer gesetzlichen Fürsorgepflicht nur unzureichend gerecht“, kritisierte Hommel.

„Messerattacken, wie die in Frankfurt, werden wir nie ganz verhindern können. Mehr Sicherheitskräfte wirken aber abschreckend und können mit dazu beitragen, mögliche Täter schneller dingfest zu machen“, so der EVG-Vize. „Dass die DB AG in diesem Zusammenhang ihre eigenen Sicherheitsleistungen immer weiter zurückfährt und statt dessen vermehrt Sub-Unternehmen einsetzt, ist das falsche Signal in einer schwierigen Zeit“, stellte Hommel fest.

„Wir brauchen eigene, gut ausgebildete und gut bezahlte Kräfte, die auch in angespannten Situationen wissen, was zu tun ist und deren bloße Anwesenheit den Kolleginnen und Kollegen auf den Bahnhöfen sowie in Zügen und Bussen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt – ebenso wie den Reisenden“, machte der EVG-Vize deutlich.

Hommel mahnte in diesem Zusammenhang ein unternehmensübergreifendes Sicherheitskonzept an; eine Forderung, die der Bundesvorstand der EVG ausdrücklich unterstützte. „Mehr Sicherheit ist ein Thema für die gesamte Verkehrsbranche, deshalb müssen hier alle zusammenarbeiten, um den bestmöglichen Schutz bieten zu können“, machte er deutlich.

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