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„trend“: Westbahn-Miteigentümer SNCF stockt auf 25,1 Prozent auf

Privater Bahnbetreiber ficht Gerichtsurteil zu Direktvergaben wegen Befangenheit einer Richterin an • 19,6 Millionen Euro Jahresverlust 2018

Wien, 08.11.2019 (BA/gm)
Der im Sommer 2019 fixierte Flottentausch des privaten Bahnbetreibers Westbahn hat auch indirekte Folgen für die Eigentümerstruktur: Weil die französische Staatsbahn SNCF, die derzeit 17,4 Prozent an der Westbahn hält, mit dem Deal nicht einverstanden war, sei die „gemeinsame Zukunft auf den Prüfstand gestellt“ worden, erklärt Haupteigentümer Hans Peter Haselsteiner im neuen „trend“. Als Resultat des Streits wird die SNCF bei der Westbahn-Mutter Rail Holding AG auf eine Sperrminorität von 25,1 Prozent aufstocken, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden. 

Das Geschäftsjahr 2018 setzte dem Unternehmen, das seit acht Jahren zwischen Salzburg und Wien verkehrt, erheblich zu, berichtet das Wirtschaftsmagazin in seiner am heutigen Freitag erscheinenden Ausgabe. Der Jahresabschluss vermerkt einen Verlust von 19,6 Millionen Euro. Im August 2019 war auf Anraten des Wirtschaftsprüfers eine Patronatserklärung der Eigentümer in Höhe von 40 Millionen Euro notwendig. „Der Kapitalbedarf für die nächsten Jahre ist jetzt gedeckt“, sagt Haselsteiner dem „trend“.

In der gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Verkehrsministerium (BMVIT) um die Zulässigkeit von Direktvergaben im Personen-Nahverkehr geben sich Haselsteiner und Westbahn-CEO Erich Forster angriffig: Gegen ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 2. Oktober 2019 wurde Anfang November 2019 ordentliche und außerordentliche Revision wegen der Befangenheit einer Laienrichterin – einer Mitarbeiterin des Ministeriums – eingelegt. Das BMVIT will die Causa mit Hinweis auf ein laufendes Verfahren nicht kommentieren, es hat bis 9. Dezember 2019 Zeit für eine Stellungnahme.

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