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Elektrifizierung Südbahn: Neue Argenbrücke eingehoben

Erfolgreicher Einhub der neuen Brücke über die Argen • Schwerlastkran hebt 560 Tonnen schwere Brücke ein • größtes Einzelbauwerk bei der Elektrifizierung der Südbahn • umweltfreundliches Bauverfahren erhält zahlreiche Bäume

Neue Argenbrücke eingehoben

Stuttgart, 15.11.2019 (BA/gm)
Schwerstarbeit bei den Arbeiten für die Elektrifizierung der Südbahn: In einer spektakulären Aktion setzte ein Spezialkran die neue Eisenbahnbrücke über die Argen auf die Widerlager. Bahn, Baufirma und zahlreiche Zaungäste an der Baustelle konnten miterleben, wie der Schwerlastkran millimetergenau den rund 76 Meter langen Brückenkoloss exakt auf den neu gebauten Widerlagern absetzte. Dabei bewegte der Schwerlastkran scheinbar mühelos die rund 560 Tonnen schwere Brücke, die in etwa dem Gewicht von 500 Kompakt-Pkw entspricht.

Die neue Eisenbahnbrücke über die Argen wurde auf der Baustelle aus im Werk vormontierten Einzelteilen vor Ort zu einer Stahlfachwerkbrücke zusammengebaut. Dazu mussten rund 11.000 Meter Schweißnähte ausgeführt und circa 5.000 Quadratmeter Stahlfläche mit einem mehrschichtigen Korrosionsschutzanstrich versehen werden. Für die beiden Widerlager wurden 260 Kubikmeter Beton und 40 Tonnen Stahl verbaut. Insgesamt investierte die Deutschen Bahn für den Neubau der Argenbrücke rund 8 Millionen Euro. 

Nachdem die neue Brücke eingehoben wurde, gehen in den nächsten Wochen die Arbeiten z.B. mit dem Aufbau der Gleise und der technischen Ausrüstung, sowie die Oberleitung im Brückenbereich, weiter.

45 Lkw-Ladungen und vier Arbeitstage waren für das dreiköpfige Aufbauteam nötig, um den 1.300 Tonnen schweren Kran aufzubauen. Der modernste Kran in dieser Schwerlastklasse hat mit Ballast und Brücke ein Gesamtgewicht von rund 2.200 Tonnen und kann eine Last von bis zu 1.000 Tonnen heben. Ein variabler Gegenballast-Ausleger (ein sogenanntes V-Frame) stellt den optimierten Hubverlauf für den Transport von schweren Lasten sicher. Durch diesen speziellen Einsatz des Krans konnten beim Aus- bzw. Einhub der Brücke Eingriffe in die geschützte Natur minimiert und damit eine Forderung aus dem Planfeststellungsverfahren vollumfänglich umgesetzt werden. Insbesondere konnte mit dem Kraneinsatz und der Vormontage auf der Baustellenfläche zahlreiche Bäume am Argenufer erhalten werden.

Die vorhandene Eisenbahnüberführung über die Argen wurde 1898 als „Einfeld- Fachwerkträgerbrücke“ aus vernieteten Stahlprofilen mit einer Spannweite von 76 Metern erstellt. Die Erneuerung war notwendig, weil sie wegen zu geringer Breite und Höhe nicht mit der für die Elektrifizierung der Strecke erforderlichen Oberleitungstechnik ausgerüstet werden konnte.

Den Fortschritt der Arbeiten auf der Argen-Baustelle konnten Interessierte auch online per Webcam mitverfolgen.

Mit der Elektrifizierung der Südbahn realisiert die Deutsche Bahn AG wie geplant in den nächsten Jahren schrittweise die lang erwartete Verbesserung der Anbindung des Bodenseeraumes und Oberschwabens an das nationale und internationale Schienenstreckennetz. Im Jahr 2019 liegt der Schwerpunkt der Bauarbeiten in den Abschnitten Ulm–Aulendorf und Friedrichshafen–Lindau. Hier, im Abschnitt Friedrichshafen- Lindau stehen noch bis 21. Dezember umfangreiche Bauarbeiten an, die eine Sperrung der Strecke erfordern. Dabei werden knapp 400 Masten gesetzt und die neue Oberleitung, das sogenannte Kettenwerk, auf einer Länge von ca. 23 Kilometern gebaut und gezogen.

Die ausgebaute Südbahn bietet künftig einen entscheidenden Impuls für einen umweltfreundlichen Tourismus und für eine weitere Verkehrsverlagerung hin zur Schiene.

Infos finden sich auf dem Bauinfoportal im Internet.

Die Südbahn-Baugeschichten finden Sie hier.

Darüber hinaus können Fragen und Anregungen per E-Mail an dbnetz.suedwest@deutschebahn.com gerichtet wenden.

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