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Letzte Hürde für Batteriezüge genommen

Verbandsversammlung des ZVMS stopft Finanzierungslücke • Neue Qualität auf der Strecke Chemnitz – Leipzig • VMS stellt Eigenmittel für die neuen Züge zwischen Chemnitz und Leipzig bereit • Damit fahren auf RE6 Elektrozüge schon fünf Jahre vor Elektrifizierung

Chemnitz, 05.02.2020 (BA/gm)
Grünes Licht für grüne Zeiten! Die Verbandsversammlung des ZVMS hat auf ihrer vergangenen Sitzung die Beauftragung zur Anschaffung elf neuer Batteriezüge Coradia Continental beschlossen. Der Kaufvertrag konnte jetzt unterschrieben werden!

Ab Dezember 2023 soll der Einsatz der ultramodernen und umweltfreundlichen Züge auf der Strecke Chemnitz-Leipzig (RE6) erfolgen. Damit fahren diese Züge bereits fünf Jahre vor der geplanten Elektrifizierung der Bahnstrecke mit Strom. Diese soll laut Bund und DB bis 2028 abgeschlossen sein. 

Als letzte Hürde hatte die VMS-Verbandsversammlung eine Finanzierungslücke von 7,5 Mio. Euro mit Hilfe von Eigenmitteln schließen müssen. Die Lücke war entstanden, da der Verbund die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) für den Kauf in Aussicht gestellte Millionensumme bislang nicht erhalten hat.

Bereits im September und November 2019 hatte der ZVMS gemeinsam mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) den Weg für die Batteriezüge mit Grundsatzbeschlüssen freigemacht.

Die neuen Fahrzeuge verfügen über 150 Sitzplätze, sind klimatisiert, barrierefrei. An allen Plätzen befinden sich Tische mit Steckdosen. Sechs Fahrräder pro Fahrzeug können mitgenommen werden. Jeder Zug verfügt über neun Sitzplätze in der 1. Klasse.

Die Fahrten erfolgen tagsüber in Doppeltraktion, heißt: Zwei Fahrzeuge sind gekoppelt und bieten so 300 Sitzplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Die Fahrzeiten verkürzen sich damit deutlich. Mehr Anschlüsse in Leipzig und Chemnitz können somit erreicht werden.

Die Züge sehen aus wie jene, die bereits im VMS-Auftrag nach Dresden, Riesa und Zwickau unterwegs sind. Sie verfügen zusätzlich über Hochleistungsbatterien auf dem Dach. Diese werden an den Bahnhöfen Chemnitz und Leipzig über normale Stromabnehmer aufgeladen. Ladezeit: eine halbe Stunde. Sobald die Strecke Chemnitz-Leipzig ausgebaut und vollständig elektrifiziert ist, wird das Prinzip Hochleistungsbatterie überflüssig. Die Züge fahren dann mit Stromabnehmern.

Für die Beschaffung der batterieelektrischen Züge ist der ZVMS zuständig. Er nimmt dafür einen Kredit von 50 Mio. Euro auf dem Kapitalmarkt auf.

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