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UIC begrüßt das von der EU-Kommission für 2021 angekündigte „Jahr der Schiene“

Die UIC wird 2021 die Festlichkeiten ihres 100-jährigen Jubiläums mit einer Reihe von Veranstaltungen einläuten, die das wertvolle Kapital der Bahnen und die vor ihnen liegenden Herausforderungen herausstellen: darunter die Förderung der Schiene als nachhaltiger, innovativer und sicherer Verkehrsträger

Paris, 16.03.2020 (BA/gm)
Der Internationale Eisenbahnverband (UIC) begrüßt die jüngste Ankündigung von Ursula van der Leyen, die das Jahr 2021 zum „Jahr der Schiene“ erklärte. Diese EU-Initiative wird es allen Akteuren des Sektors ermöglichen, die Vorzüge der Schiene aufzuzeigen.

Die Bahnen spielen eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrs
Auf die Schiene entfallen 8% des weltweiten Personen- und Güterverkehrs (in Personen- und Tonnenkilometern), aber nur 2% der Emissionen des Verkehrssektors, wodurch sie sich als besonders effizientes und nachhaltiges Transportmittel auszeichnet. Entscheidender Vorteil der Netze der Schiene und des öffentlichen Verkehrs ist ihre Sparsamkeit, eine der primären Tugenden im Kampf gegen den Klimawandel: 

  • Sparsamer Energieverbrauch: pro Kopf oder global, die Bahn und der öffentliche Verkehr sind extrem effizient: der Schienenpersonenverkehr erfordert weniger als ein Zehntel der Energie, die für die Fortbewegung per Pkw oder Flugzeug erforderlich wäre.
  • Sparsamer Raumverbrauch: ob in städtischen oder ländlichen Gebieten, der Raumverbrauch der Schiene ist minimal, und die Förderung des öffentlichen Verkehrs ermöglicht es den Bürgern und Bürgerinnen, mehr öffentlichen Raum bei weniger Lärm und Luftverschmutzung und einem höherem Sicherheitsniveau zu genießen.
  • Sparsamer Lebenszyklus: Eisen- und Straßenbahnen erreichen eine Lebensdauer bis zu 30 Jahren, was den Bedarf an regelmäßigen Investitionen in nicht erneuerbare Ressourcen senkt.
  • Sparsamkeit auf Grund skalierbarer Systeme: der Servicelevel kann erhöht werden, indem lediglich bestimmte Teile des Systems und nicht das gesamte System geändert werden.

Die Bahnen werden täglich besser
2014 startete die UIC den „Low Carbon Rail Transport Challenge” zur Förderung der Energieeffizienz, der Verkehrsverlagerung und der Reduzierung von CO2-Emissionen. 2015 verpflichteten sich die Bahnen zu einem klimafreundlichen Maßnahmenpaket und nahmen Rahmenverhandlungen mit den Vereinten Nationen und Landesregierungen auf.

Dieser Challenge sollte veranschaulichen, wie höhere Investitionen und Verkehrsverlagerungen dazu beitragen können, den Klimawandel unter dem 2-Grad-Ziel zu halten.

Er bestand aus drei freiwilligen Zielsetzungen:

  • Verbesserung der Effizienz der Schiene
  • Dekarbonisierung der Stromversorgung
  • Nachhaltigere Ausgewogenheit unter Verkehrsträgern

Diese Engagements werden durch eine Reihe von Zielen auf weltweiter Ebene unterstützt, dazu gehören:

  • die Reduzierung der CO2-Emissionen um 50% je Personen- und Tonnenkilometer bis 2030 und um 75% bis 2050 im Vergleich zum Referenzjahr 1990,
  • die Erhöhung des Schienenpersonenverkehrsanteils um 50% bis 2030 und seine Verdoppelung bis 2050.

In den letzten 18 Monaten arbeitete die UIC in Koalition mit europäischen Güterverkehrsunternehmen an der Initiative „Rail Freight Forward“, die dazu beitragen soll, die negativen Auswirkungen des Gütertransports durch Innovationen und einen intelligenteren Transportmix drastisch zu reduzieren. Diese Koalition strebt die Verdoppelung des Schienengüterverkehrsanteils auf 30% bis 2030 an.

Da die Bahnen diesen Zielen voraus sind, gingen die meisten UIC-Mitglieder weitere Verpflichtungen ein, unter Anderem

  • änderten sie das europabezogene Referenzjahr von 1990 in 2005 (CER-UIC Commitments)
  • deklarierten sie die Klimaneutralität bis 2050 zum offiziellen Ziel aller (nicht nur der europäischen) UIC-Mitglieder,
  • erklärten sie ihre Absicht, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen.

Die Bahnen müssen durch Innovation weltweit zum Rückgrat der entkarboniserten Mobilität werden
Laut dem europäischen Grünen Deal entfallen „ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU auf den Verkehrssektor, und dieser Anteil steigt weiter. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 um 90% gesenkt werden.“ Dieser Fahrplan erfordert drastische Verbesserungen in der Effizienz der gesamten Transportkette. Für die Bahnen bedingt dies eine bessere Ausnutzung ihres Netzvorteils.

Auch wenn die Bahnen bereits energieeffizient sind, arbeitet die UIC an der digitalen Kontrolle der Unterwerke, an reversiblen Umspannwerken und neuen Kraftstoffen (Wasserstoff etc.), um die künftige dekarbonisierte Bahn möglich zu machen.

Trotzdem ist die komplett dekarbonisierte Mobilität nur möglich, wenn es nahtlose Schnittstellen zwischen der Bahn und dem öffentlichen Verkehr gibt. Beide Sektoren arbeiten teilweise sogar innerhalb derselben Unternehmen gemeinsam an der Erbringung von Mobilitätsdienstleistungen, erachteten es bisher jedoch noch nicht als ihre Pflicht, ihre Netze bereits im Stadium der Konzeption miteinander zu verknüpfen.

2021 organisiert die UIC eine Reihe von Veranstaltungen zum Auftakt ihres 100-jährigen Bestehens
Im Rahmen ihres 100-jährigen Bestehens als internationaler Verband wird die UIC 2021 eine Reihe von Veranstaltungen organisieren, die sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigen: Woher kommt die UIC? Was macht die UIC einzigartig? Welche Aspekte der Bahn-ADN eröffnen ihre Zukunftsperspektiven?

Unter Anderem wird die UIC aktiv am Kunstfestival EUROPALIA mitwirken, das Ende 2021 stattfindet und dessen Fokus die Bahn sein wird. Alle europa- und weltweiten Bahnunternehmen sind eingeladen, dieses Festival gemeinsam zu zelebrieren.

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