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Intercityexpress prallt mit Hirschkuh zusammen

Lutherstadt Wittenberg, 15.05.2020 (BA/gm)
Am vergangenen Mittwoch (13. Mai 2020) wurde die Bundespolizei in Magdeburg gegen 22.45 Uhr durch die Notfallleitstelle der Bahn über einen Zusammenprall eines Intercityexpresses mit einem unbekannten Gegenstand informiert. Der Zug war auf der Strecke Hamburg – München im Bereich Lutherstadt Wittenberg – Bitterfeld unterwegs, als der Triebfahrzeugführer in der Nähe des Bahnhofes Burgkemnitz einen Aufprall bemerkte. Zu diesem Zeitpunkt war der Intercityexpress mit einer Geschwindigkeit von circa 200 Stundenkilometern unterwegs. Er leitete daraufhin eine Schnellbremsung ein und kam nach 1,6 Kilometern zum Stehen. 

Eine sofort eingesetzte Streife der Bundespolizei kam genauso zum Einsatz, wie die Kameraden der Ortsfeuerwehr von Burgkemnitz, ein Notfallmanager der Bahn und ein Rettungswagen. Im Zug befanden sich 94 Reisende sowie zwei Bahnmitarbeiter, die glücklicherweise alle unverletzt blieben. Die weiteren Ermittlungen vor Ort ergaben, dass der Zug mit einer Hirschkuh zusammengeprallt war, die aufgrund dessen vor Ort verendete. Der Kadaver wurde aus dem Gleis geborgen und entsorgt.

Durch den Aufprall kam es zu einer starken Beschädigung an der Front des Intercityexpresses: Die rechte Bugklappe wurde aus ihrer Verankerung gerissen und nach außen gedrückt, so dass sie in den Gleisen schleifte. Sie musste durch die Feuerwehr entfernt werden. Auch die linke Bugklappe wurde beschädigt. Dennoch konnte der Zug um 00.05 Uhr mit verminderter Geschwindigkeit bis zum Bahnhof Bitterfeld weiterfahren. Dort verließen die Reisenden die Bahn und setzten ihre Fahrt mit einem bereitgestellten weiteren Intercityexpress fort.

Die betroffene Bahn fuhr als Leerzug weiter in die Wagenwerkstatt nach Leipzig, wo sie repariert wird. Aufgrund des Vorfalls war die Strecke Gräfenhainichen – Burgkemnitz ab 22.29 Uhr beidseitig voll gesperrt. Es kam zu erheblichen Auswirkungen auf den Bahnverkehr, so erhielten 15 Züge insgesamt 525 Minuten Verspätung, acht Züge mussten umgeleitet werden und sechs fielen teilweise aus.

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