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Durchbruch bei Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

Tarifabschluss mit Signalwirkung für Bayern und München • MVG appelliert an die Gewerkschaften: Dialog statt Streik

München, 25.10.2020 (BA/gm)
Im öffentlichen Dienst mit mehr als zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ist der Tarifkonflikt beigelegt: Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich am heutigen Sonntag in Potsdam auf ein Ergebnis verständigt. SWM und MVG begrüßen die Einigung als Signal für die Tarifverhandlungen im ÖPNV in München. Hier konnte bisher noch keine Lösung erzielt werden. Die Gewerkschaften haben für den morgigen Montag (26. Oktober 2020) erneut zu Warnstreiks aufgerufen, um U-Bahn, Tram und Bus fast ganztägig komplett lahmzulegen.

SWM und MVG werben dafür, den Potsdamer Abschluss als Grundlage für eine Tarifeinigung im Münchner Nahverkehr heranzuziehen. „Wir begrüßen das Potsdamer Ergebnis“, sagt Werner Albrecht, Personalchef bei SWM und MVG. „Es sollte Vorbild für München sein und eine Lösung beschleunigen. Das Volumen erscheint für uns noch finanzierbar. Die Grenze ist damit allerdings vor dem Hintergrund der Erlöseinbrüche, die wir auch 2021 infolge Corona erwarten, erreicht.“ Seit 2013 sind die Löhne und Gehälter um 30 bis 35 Prozent gesteigert worden, zuletzt kam die Münchenzulage (270 Euro/Monat) hinzu. MVG-Chef Ingo Wortmann ergänzt: „Wir appellieren an die Gewerkschaften, jetzt den Dialog mit den Arbeitgebern zu suchen. Eine Einigung am Verhandlungstisch liegt nach Potsdam in greifbarer Nähe. Dafür muss man nicht ganz München lahmlegen.“

Das Potsdamer Ergebnis hat unter anderem folgende Bestandteile:

  • Corona-Prämie im Jahr 2020 in Höhe von bis zu 600 Euro
  • Entgelterhöhung um insgesamt 3,2% in zwei Stufen ab 01.04.2021
  • Laufzeit vom 01.09.2020 bis 31.12.2022 (28 Monate)

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