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EU-Wasserstoffkonferenz „PrioritHy“

Scheuer: Weichen stellen für klimaneutralen Verkehr

Berlin, 25.11.2020 (BA/gm)
Am heutigen Mittwoch findet die Wasserstoffkonferenz „PrioritHy“ im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt. Ziel der Konferenz ist es, regionale Best-Practice-Beispiele rund um die grüne Wasserstoffmobilität vorzustellen und mögliche Ansätze für internationale Kooperationen zu diskutieren. Deutschland will mit einem New Mobility Approach europaweit Verkehre auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ausrichten und durch Zukunftsinvestitionen gleichzeitig Wirtschaft, Unternehmen und Arbeitsplätze in der EU zukunftssicher machen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: Gemeinsam haben wir es jetzt in der Hand, die Weichen für einen klimaneutralen Verkehr zu stellen. Der Verkehr ist zurzeit noch zu über 95 Prozent vom Einsatz fossiler Energien abhängig. Daher brauchen wir dringend mehr Mobilität, die auf erneuerbare Energien setzt. Die Klimaziele können wir nur mit Null-Emissions-Fahrzeugen erreichen. Grüner Wasserstoff ergänzt – quer über alle Verkehrsträger hinweg – andere alternative Antriebsformen sinnvoll und klimafreundlich. 

Die Konferenz wurde gemeinsam durch die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH sowie das Fuel Cell Joint Undertaking (FCH JU) organisiert und wird von der EU-Kommission und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt. Die Veranstaltung ist Bestandteil der European Hydrogen Week.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Registrierung und der Agenda

Informationen zu Best-practice-Beispielen:

HyLand Wasserstoffregionen:
Seit 2019 verfolgt das BMVI mit der Wasserstoff-Regionenförderung HyLand einen dreistufigen Förderansatz im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Die Förderung richtet sich an Regionen und Kommunen mit einem unterschiedlichen Entwicklungsstand in der Wasserstofftechnologie und beinhaltet entsprechend unterschiedliche Förderinstrumente, um eine gezielte Unterstützung bereitzustellen.

Der regionale Fokus der Förderung erlaubt es, geschlossene Systeme zu fördern, die Synergieeffekte für die gesamte Region und alle Bereiche mit sich bringen. So können integrierte Konzepte über die gesamte Kette von Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoffanwendungen im Verkehrswesen und darüber hinaus realisiert werden.

Beispiel-Projekt aus der Kategorie HyPerformer:
Das Projekt „HyBayern“ plant einen geschlossenen Kreislauf aus grüner Wasserstofferzeugung, -verteilung und -nutzung in emissionsfreien Fahrzeugflotten. Der grüne Wasserstoff wird dabei regional mit einem Großelektrolyseur erzeugt. Damit werden unter anderem Pkw- und Bus-Tankstellen versorgt. Ergänzend werden zwei Teilprojekte mit dezentraler Wasserstofferzeugung und Vor-Ort-Betankung aus Stromüberschüssen aus Photovoltaik umgesetzt. Bei HyBayern arbeiten Verkehrsbetriebe, Energieversorger, Industrie, Gewerbe und Handwerk gemeinsam an der Projektumsetzung. Durch die Nutzung von grünem Wasserstoff unter anderem für neue Brennstoffzellen-Busse, Pkw, Flurförderzeuge wie Hubwagen oder Gabelstapler sollen jährlich schätzungsweise 4.500 Tonnen CO2 eingespart werden.

Der nächste Schritt ist, die Wasserstoffregionen miteinander zu verbinden. Dadurch können eine flächendeckende Infrastruktur und möglichst offene Systeme geschaffen werden.

Weitere Informationen zu den Hyland-Projekten finden Sie unter folgenden Links:

Förderprojekt auf europäischer Ebene

Beispielprojekt „Green Hysland“:
Mit rund 10 Millionen Euro unterstützt die Europäische Kommission das grüne Wasserstoffprojekt „Green Hysland“ auf den Balearen. Im Rahmen von „Green Hysland“ wird auf der Insel Mallorca ein System geschaffen, das jährlich mindestens 300 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff aus Solarenergie erzeugen, verteilen und nutzen soll. Mallorca soll sich zum ersten Wasserstoffknotenpunkt in Südeuropa entwickeln und gleichzeitig Europas erstes Beispiel für eine integrierte Inselwirtschaft auf der Basis von grünem Wasserstoff werden.

Grüner Wasserstoff wird auf der Insel mehrere Anwendungen haben, einschließlich der Treibstoffversorgung einer Flotte von Brennstoffzellenbussen und Brennstoffzellen-Mietfahrzeugen, der Erzeugung von Wärme und Strom für gewerbliche und öffentliche Gebäude, der Bereitstellung von Hilfsenergie für Fähren und Hafenbetriebe. Das Projekt umfasst die Einspeisung von grünem Wasserstoff in das Gasleitungsnetz der Insel über ein Herkunftsgarantiesystem, um die Gasversorgung zu entkohlen. Die Initiative erfordert eine Gesamtinvestition von rund 50 Millionen Euro, einschließlich erneuerbarer Stromerzeugung und Ausrüstung für Endanwendungen mit grünem Wasserstoff. Das Projekt wird von Enagás koordiniert und zusammen mit Acciona, CEMEX und Redexis im Rahmen eines Reindustrialisierungsplans für CEMEX gefördert.

Informationen zur Wasserstoff-Förderung des BMVI:

  • Das BMVI fördert bereits heute im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasser- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Forschung und Entwicklung sowie Maßnahmen zur Marktaktivierung. Für das NIP stehen gemäß Haushaltsplanung ab 2021 rund 80 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung.
  • Zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie sind weitere 1,6 Milliarden Euro bis 2024 eingeplant.
  • Darüber hinaus plant das BMVI die technologieoffene Förderung für den Kauf von Bussen, Nutzfahrzeugen und Schienenfahrzeugen, darunter auch Fahrzeuge mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenantrieb einschließlich der für die Fahrzeuge erforderlichen Tankinfrastruktur.

Alle Infos rund um die Förderprogramme finden sich unter diesem Link.

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