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Chemnitz – Göttingen: PRO BAHN fordert eine Finanzierung durch den Freistaat

Vor dem Kulturhauptstadtjahr 2025 eine Direktverbindung schaffen

Dresden, 04.12.2020 (BA/gm)
Seit vielen Jahren ist die Stadt Chemnitz vom Fernverkehr der Bahn abgekoppelt. Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland kritisierte bereits die wenigen überregionalen Direktverbindungen mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr 2025. Nun wurde die Entscheidung der Verbandsversammlung des ZVMS bekanntgegeben, den Thüringer RE1 Göttingen – Glauchau auch nach 2021 nicht bis Chemnitz zu verlängern.

Entsprechend der Auskunft des VMS ist die Verlängerung von Glauchau bis nach Chemnitz mit Mehrausgaben von 2,7 Mio. Euro pro Jahr verbunden, welche dieser nicht zusätzlich aufwenden könne. „Doch wer die Stadt Chemnitz glaubhaft an das Fernbahnnetz anbinden will, muss auch die notwendigen Mittel bereitstellen. Gerade mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 müssen heute die Weichen für eine zusätzliche finanzielle Beteiligung durch den Freistaat Sachsen gestellt werden“, fordert Markus Haubold, Referent für Südwestsachsen des Fahrgastverbandes PRO BAHN Mitteldeutschland. „Wenn der Freistaat Sachsen zeitnah die Finanzierung zusagt und Gespräche mit dem VMS aufnimmt, könnte womöglich noch zum Fahrplanwechsel 2021 der thüringische RE1 bis nach Chemnitz verlängert werden“, hofft Sebastian Drechsler, Mitglied der Regionalgruppe Südwestsachsen des Fahrgastverbands PRO BAHN. 

Gerade mit Blick auf den Streckenausbau Chemnitz – Leipzig wäre der RE1 aus Thüringen eine wichtige Alternative. „Wir müssen damit rechnen, dass die Verbindung Chemnitz – Leipzig temporär über Riesa umgeleitet oder über längere Distanzen mit Schienenersatzverkehren bedient wird. Dies würde eine erhebliche Fahrtzeitverlängerung bedeuten. Gerade mit Blick auf die 2021 beginnenden Aktivitäten rund um das Kulturhauptstadtjahr 2025 ist eine direkte Anbindung an das ICE-Drehkreuz Erfurt von großer Bedeutung“, betont Sebastian Drechsler.

Die Mitte-Deutschland-Verbindung wird in Zukunft wieder an Bedeutung gewinnen. So führt diese Verbindung quer durch die Republik und verbindet wirtschaftsstarke Ballungszentren wie Düsseldorf, das Ruhrgebiet, Erfurt und Jena miteinander und führt in die Wirtschaftsregion Südwestsachsen. Tatsächlich würde damit der RE1 (TH) die Fernbahnanbindung der Region deutlich verbessern. Zwar plant die Deutsche Bahn AG die Wiederaufnahme des Fernverkehrs auf der kompletten Strecke, jedoch erst mit dem Abschluss der kompletten Elektrifizierung um das Jahr 2028. „Es kann nicht sein, dass Fernverkehrszüge auf manchen Strecken demnächst im 30-Minuten-Takt verkehren und gleichzeitig etliche Regionen vergebens um eine gute Bahnanbindung bangen müssen. Eine gute Bahnanbindung ist nicht nur ein Standortargument, sondern auch ein gesellschaftliches Thema“, unterstreicht Markus Haubold. Er fordert daher, dass das sächsische Verkehrsministerium hier aktiv wird und die dem ZVMS fehlenden Mittel vom Freistaat Sachsen bereitgestellt werden.

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