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Panikmache gegen Bus und Bahn unverantwortlich!

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert ministerielle Aufforderung, den ÖPNV zu meiden

Dresden, 15.01.2021 (BA/gm)
Im Zuge der Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen empfahlen kürzlich die sächsische Gesundheits-ministerin Petra Köpping sowie der Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig dringend, dass ältere Bürger den ÖPNV meiden sollten. Das Ziel sei es, die Auslastung des ÖPNV auf 25% zu reduzieren. Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland hält diese Maßnahmen für fehlgeleitet und kurzsichtig und fordert Alternativen ein.

Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland kritisiert die Aussagen der beiden Minister als völlig verfehlt und warnt davor, die Kapazitäten des ÖPNV einzuschränken. Viele gerade ältere Bürger besitzen gar kein Auto und sind auf den ÖPNV angewiesen. Und nicht alle haben Familie und Bekannte, welche für sie alle Wege erledigen können. Auch in Pandemiezeiten stellt der ÖPNV bislang sicher, dass Menschen, die auf das eigene Auto verzichten wollen oder müssen, dringend notwendige Wege für die Sicherung der Grundbedürfnisse sowie zur Arbeit zurücklegen können. „Die Aufforderungen der Minister führen zu einer Verunsicherung der Fahrgäste und konterkarieren bisherige Bemühungen um eine Verkehrswende“, moniert Anja Schmotz, stellvertretende Vorsitzende des PRO-BAHN-Landesverbands Mitteldeutschland. 

Aktuell sind Busse und Bahnen durch den fehlenden Schülerverkehr meist weniger stark ausgelastet. So gab zum Beispiel die City Bahn Chemnitz eine durchschnittliche Auslastung ihrer Fahrzeuge im Dezember 2020 von damals schon weniger als 25% an. Weiterhin zeigen Untersuchungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), dass beim konsequenten Tragen des Mund- und Nasenschutzes durch die Fahrgäste bei der Nutzung von Bahnen mit Klimaanlagen kaum Erreger in die Luft der Fahrzeuge gelangen. Durch die vielen Halte der Fahrzeuge und der damit verbundenen Öffnung der Türen kommt es zudem zu regelmäßigen Stoßlüftungen, welche ebenfalls für eine saubere Luft sorgen. Auch dies wird in der DLR-Studie, welche Anfang Dezember 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, bestätigt.

Wichtig ist aus Sicht des Fahrgastverbands PRO BAHN, dass in Bussen und Bahnen genügend Platz ist, um die geforderten Abstände einhalten zu können. „Lieber sollte man für ein ausreichendes Angebot sorgen und die Fahrpläne nicht weiter ausdünnen, um die Fahrgastströme zu entzerren“, schlägt Markus Haubold, Vorstandsmitglied des Fahrgastverbands PRO BAHN Mitteldeutschland vor. „Zudem würde dies auch ein wichtiges Signal setzen, den ÖPNV weiterhin als wichtige Stütze der Daseinsvorsorge zu sehen.“

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