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Österreich testet Wasserstoffbusse von Solaris

Villach/Bolechowo, 25.05.2021 (BA/(gm)

Solaris Urbino 12 hydrogen

Ein wasserstoffbetriebener Urbino hydrogen fährt seit einigen Tagen auf den Straßen des malerischen Bundeslandes Kärnten. Die Fahrten sind Teil einer Präsentationsreihe von Solaris, in deren Rahmen Vertreter lokaler Behörden und ÖPNV-Betreiber mehr über das Wasserstofffahrzeug und die darin verwendete Technologie erfahren sollen. Über ihre Pläne für die Anschaffung von Wasserstoffbussen sprachen auf der in Villach organisierten Konferenz u. a. Vertreter des Bundeslandes Kärnten und des Busunternehmens ÖBB Postbus. Das hochmoderne und absolut emissionsfreie Busmodell erfreut sich eines regen Interesses seitens lokaler Verkehrsbetreiber.

Vom 20. Bis 21. Mai 2021 fand in Villach, Österreich, eine Konferenz der Firma Solaris statt, auf der der Wasserstoffbus von Solaris vorgestellt wurde. Die Veranstaltung, die zusammen mit Solaris Austria, der lokalen Vertretung des Busbauers, organisiert wurde, bildete einen Auftakt zu einer Reihe von Tests dieses Modells durch österreichische ÖPNV-Betreiber. Die Probefahrten des wasserstoffbetriebenen Urbinos sollen bis Ende Mai 2021 dauern.  

Das Event, bei dem u. a. die Vertreter von Solaris Bus & Coach, Solaris Austria, des lokalen ÖPNV-Betreibers ÖBB Postbus, der Kärtner Landesbehörden und internationaler Medien zugegen waren, stellte eine hervorragende Gelegenheit dar, sich mit der hochmodernen im Wasserstofffahrzeug verwendeten Technologie vertraut zu machen. Die umfangreiche Präsentation des Busses umfasste eine Reihe von Expertenvorträgen zum Thema Vorteile von Wasserstoff als saubere Energiequelle, wie auch Testfahrten zur Überprüfung der Leistungsparameter des Busses und seines Potentials im Echtbetrieb.

„Emissionsfreie Busse sind die Zukunft des ÖPNV. Daran zweifelt heutzutage niemand mehr. Als einer der größten Hersteller von öffentlichen Verkehrsmitteln in Europa fühlen wir uns verpflichtet Trends zu setzen, vor allem mit Fokus auf Umweltschutz und Lebensqualität in der Stadt. Wir freuen uns sehr darüber, dass immer mehr Länder ihr Interesse an der Wasserstofftechnologie bekunden. Sie ist eine perfekte umweltfreundliche Lösung, die das Firmenangebot im Bereich Elektromobilität hervorragend ergänzt”, sagte Javier Calleja, CEO von Solaris Bus & Coach, auf der Konferenz.

„Ich freue mich, unseren Wasserstoffbus ein weiteres Mal in Österreich vorstellen zu dürfen. So wird man sich von den Vorteilen dieses Antriebs direkt überzeugen können. Die Wasserstofftechnologie bietet hervorragende Einsatzmöglichkeiten. Und ich hoffe darauf, dass unsere Kunden dank den Testfahrten in Kärnten unsere wasserstoffbetriebenen Modelle noch besser kennenlernen und angeregt werden, ihre Mobilitätsangebote um Fahrzeuge dieses Typs zu erweitern“, sagte Anna Mejer, Geschäftsführerin von Solaris Austria.

Die auf der Konferenz anwesenden Vertreter der lokalen Verkehrsbetreiber präsentierten hingegen ihre Pläne für die Entwicklung ihrer Flotten in den nächsten Jahren.

“Am Weg in eine klimafreundliche und emissionsfreie Zukunft braucht es sowohl eine Änderung im Mobilitätsverhalten, als auch neue Antriebstechnologien. Postbus ist es daher als größtes Busunternehmen Österreichs ein zentrales Anliegen, alternative Antriebstechnologien, wie Wasserstoff und auch E-Mobilität, zu erproben. Darüber hinaus haben wir bereits einige E-Busse im operativen Einsatz. Wir unterstützen es, dass Solaris sich entschieden hat, stark auf alternative Antriebstechnologie zu setzen und hoffen, dass die Busherstellerbranche bald diesem Beispiel folgt. Postbus ist jedenfalls bereit für den Einsatz von vielen emissionsfreien Bussen auf den Österreichs Straßen”, sagte Sylwia Kaupa-Götzl, Geschäftsführerin der ÖBB Postbus.

Der zweite Tag der Veranstaltung wurde ganz den Plänen für Wasserstoff-Anschaffungen gewidmet. Die Vertreter des Landes Kärnten stellten dann auch das neue Projekt „H2 Carinthia” vor. Dessen Ziel ist es, eine Wasserstoff-Modellregion unter Nutzung des Wasserstoffs als Energieträger im ÖPNV und in der Industrie zu schaffen. Das Projekt sieht auch die Errichtung einer Wasserstoff-Tankstelle vor. Eine diesbezügliche Absichtserklärung unterzeichneten bereits u. a. die größten Verkehrsunternehmen Österreichs, Stadtbehörden und Energieversorgungsunternehmen.

„Die Zukunft der Mobilität wird stärker von einem Antriebsmix geprägt sein. Für Kärnten ist grüner Wasserstoff ein wesentlicher Baustein, um Industrie und Mobilität zu dekarbonisieren und die Emissionen zu senken. Wir arbeiten deshalb an einer Wasserstoffstrategie, um Kärnten zu einem Vorreiter bei der Wasserstoffnutzung zu entwickeln. Besonders in der Mobilität, im Schwerlastverkehr und bei längeren Strecken hat der Wasserstoffantrieb viele Vorteile gegenüber reinen Elektrobussen, wie eine deutlich größere Reichweite und vor allem energieeffizienter als fossiler Brennstoff. Dadurch hat der Wasserstoffantrieb in Kärnten großes Potenzial, um den Busverkehr künftig klimaneutral zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich der Wasserstoffantrieb im täglichen Dauereinsatz bewährt. Wenn alles nach Plan verläuft, wird in Kärnten bereits 2022 eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet, ein Jahr später können dann die ersten Busse im Dauerbetrieb eingesetzt werden“, so Mag. Sebastian Schuschnig, Landesrat für Wirtschaft und Mobilität.

Solaris ist führendes Unternehmen für emissionsfreie Lösungen für Stadtbusse in Europa. Der Wasserstoffbus Urbino 12 hydrogen, der seinen Erstauftritt 2019 hatte, ergänzte das Elektromobilitätsangebot des Herstellers, das auch E-Busse und O-Busse umfasst. Die letzteren sind in Österreich sehr wohl bekannt, u. a. den Einwohnern von Salzburg.

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