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„Wasserstoff-Hanse“ gegründet

Wasserstoff-Hanse engagiert sich für länderübergreifenden Ausbau klimafreundlicher Technologien

Schwerin, 06.08.2021 (BA/gm)
Am Rande der Rostocker „Hanse Sail“ wurde am gestrigen Donnerstag in Warnemünde die „Wasserstoff-Hanse“ gegründet. Sie soll Städte und Regionen rund um die Ostsee und darüber hinaus in einem Bündnis vereinen, das sich zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft und der Nutzung der damit verbundenen Wertschöpfungspotenziale bekennt. Die Gründungsmitglieder unterzeichneten dazu eine Erklärung, in der sie die Wichtigkeit einer länderübergreifenden Klimapartnerschaft betonen. Die Erklärung finden Sie hier.

„Für uns als Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat Wasserstoff höchste strategische Priorität: als Energieträger und Energiespeicher und auch als Wirtschaftsfaktor. Wir wollen zusammen mit den anderen norddeutschen Ländern weltweit führend in der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff werden“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. „Wir nutzen unsere wirtschaftlichen Chancen auch im Ostseeraum am besten, wenn wir uns zusammentun. Dieser Hanse-Gedanke lebt heute in der Wasserstoff-Hanse wieder auf“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Ziel müsse auch sein, den Schiffsverkehr auf der Ostsee klimaneutral möglichst klimaneutral zu gestalten. 

„Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, müssen wir vor allem die Verwendung von erneuerbaren Energien auch in anderen Bereichen als der Stromversorgung deutlich vorantreiben. Dabei ist die Umwandlung in und Nutzung von Wasserstoff ein wichtiger Baustein. Und gerade die Meeres-Anrainer müssen hier auch die maritime Wirtschaft, insbesondere die Schifffahrt einbeziehen. Die Betankung der ersten Personenfähre mit auf Wasserstoffbasis hergestelltem synthetischem Diesel ist ein Beweis, dass dies kein Hexenwerk ist“, sagte Christian Pegel, Energie- und zugleich Verkehrsminister Mecklenburg-Vorpommerns.

Das sieht Reinhard Hüttl, Geschäftsführer des Unternehmens EUREF-Energy Innovation, als Mitgründer der Wasserstoff-Hanse, genauso: „Die aktuelle Debatte zum Klimaschutz nimmt die Zukunft in den Blick, blendet aber die Gegenwart weitgehend aus. Wenn wir Klimaneutralität 2045 erreichen wollen, muss heute gehandelt werden. Mit der Wasserstoff-Hanse beginnt die Zukunft hier und heute, denn mit Kraftstoffen aus klimaneutralem Wasserstoff ist schon jetzt eine CO2-neutrale Schifffahrt möglich. Nicht der Motor ist das Problem, sondern der Kraftstoff.“

Ein lösbares Problem, wie Knut Schäfer als Geschäftsführer der Weißen Flotte vor Ort mit der Betankung einer Fähre bewies, die danach ihre Fahrten zwischen Warnemünde und Hohe Düne fortsetzte. „Unsere Fähre „Breitling“ ist deutschlandweit die erste im öffentlichen Personennahverkehr, die mit E-Fuel auf der Basis von erzeugtem Wasserstoff fährt“, sagte Schäfer. Sein Unternehmen setzt bereits seit 2014 auf klimafreundliche Antriebe und betreibt schon sechs der 28 Schiffe seiner Flotte mit Solarstrom.

Zu den Gründungsmitgliedern der Wasserstoff-Hanse zählt auch Rostock Port als Betreiber des Rostocker Überseehafens. „Wir verfolgen das strategische Ziel, in der nächsten Dekade den Überseehafen als Energiehafen für nicht fossile Energieträger weiter zu etablieren. Rostock ist hervorragend positioniert, Importhafen für klimaneutrale Energie zu werden und bietet alle Voraussetzungen für die Wasserstoffproduktion im industriellen Maßstab. Die heutige Gründung der Wasserstoff-Hanse ist ein wichtiger Baustein und Impulsgeber zur Energiewende in Deutschland“, sagte Hafen-Geschäftsführer Jens A. Scharner.

Alle Gründungsmitglieder werden künftig bei allen sich bietenden Gelegenheiten um weitere Mitglieder für die Wasserstoff-Hanse werben. „Gemeinsam sind wir stark – diese Weisheit ist alt, hat aber nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Insbesondere beim Kampf gegen den Klimawandel müssen wir gemeinsam vorgehen“, sagte Christian Pegel. Mecklenburg-Vorpommern wolle dabei vorangehen, auch mit dem Ziel, seine Führungsrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu behaupten.

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