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Zug hat Vorfahrt!

Bayernweite Informationskampagne zum Thema Bahnübergangssicherheit • ADAC Südbayern, BEG und die bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen starten Info-Kampagne „Zug hat Vorfahrt!“ für mehr Sicherheit am Bahnübergang

Viechtach, 21.10.2021 (BA/gm)
2020 kam es in Bayern zu mehr als 50 Bahnübergangsunfällen. Elf davon mit Todesfolge. Damit sich solche Szenarien nicht wiederholen, startet der ADAC Südbayern gemeinsam mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), DB Sicherheit und den Eisenbahnverkehrsunternehmen Agilis, Bayerische Regiobahn, Erfurter Bahn, Go-Ahead und der Länderbahn die bayernweite Informationskampagne „Zug hat Vorfahrt!“. An insgesamt drei Aktionstagen im Oktober 2021 erläutern die Akteure an ausgewählten Bahnübergängen deren sicheres Überqueren, simulieren eine Notsituation und veranschaulichen die möglichen Gefahren. 

„95 Prozent aller Unfälle an Bahnübergängen sind auf ein Fehlverhalten der Autofahrer oder Fußgänger zurückzuführen. Durchschnittlich jeder vierte endet tödlich“, stellt Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern, fest. Hauptursache seien in den meisten Fällen Unkenntnis der Verhaltensregeln, Unaufmerksamkeit und Leichtsinn, so der Experte. „Jeder Bahnübergangsunfall ist einer zu viel.“, ergänzt Wolfgang Pollety, Geschäftsführer der Länderbahn GmbH DLB. Die Länderbahn war erst Anfang Oktober 2021 im Landkreis Cham direkt von einem Bahnübergangsunfall betroffen. „Es ist eine Erfahrung unter der nicht nur die Verkehrsteilnehmer, Fahrgäste und deren Angehörige leiden, auch unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind gezwungen dieses traumatische Erlebnis zu verarbeiten.“ Mit der Kampagne wollen die Aktionspartner das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnübergängen schärfen und an die Verkehrsteilnehmer zu umsichtigem Verhalten appellieren.

Auf Hinweistafeln achten
Bayernweit gibt es knapp 3.300 Bahnübergänge. Jeder Übergang, egal ob mit oder ohne Schranken, wird mittels Verkehrszeichen angekündigt: Weiß-rote Baken weisen in 240 Metern, 160 Metern und 80 Metern Entfernung auf den Übergang hin, unmittelbar vor dem Kreuzungspunkt signalisiert das Andreaskreuz, dass der Schienenverkehr Vorrang hat. Zudem warnen Züge mit Pfeifsignalen die Verkehrsteilnehmer an technisch ungesicherten Stellen.

Warum Verkehrsteilnehmer trotz rotem Blinklicht oder Warntafeln achtlos Bahnübergänge passieren, erläutert Kreipl: „Ursache ist in vielen Fällen Zeitdruck und der Irrglaube, die Situation unter Kontrolle zu haben.“ Zudem sieht er die Gefahr einer Routinehandlung: „Beim ersten Fehlverhalten liegt die Hemmschwelle vielleicht noch hoch, wenn jedoch beim wiederholten Male nichts passiert, sinkt das Risikobewusstsein.

Enorm langer Bremsweg
Oft werden die Geschwindigkeit des Zuges und der Bremsweg völlig unterschätzt. „Selbst, wenn ein Lokführer eine sofortige Vollbremsung einleitet, benötigt ein 100 km/h schneller Zug rund 1000 Meter bis zum Stillstand“, erklärt Wolfgang Pollety.

Um Bahnübergänge sicher zu passieren, geben der ADAC Südbayern und die Bayerische Eisenbahn-gesellschaft diese Tipps:

  • Bremsbereit und mit maximal 50 km/ h auf den Bahnübergang zufahren
  • Niemals überholen
  • Die Bahnstrecke nach beiden Seiten überblicken
  • Auf akustische Pfeifsignale achten
  • Sofort anhalten, wenn sich am unbeschrankten Bahnübergang ein Zug nähert
  • An beschrankten Übergängen schon bei rotem Blinklicht stehen bleiben, nicht erst, wenn sich die Schranken senken
  • Erst weiterfahren, wenn das Rotlicht erloschen ist und die Schranken vollständig geöffnet sind

Alle Informationen zu allen Linien finden Sie auf unserer Website unter www.waldbahn.de

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