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Deutsche Bahn startet Gäubahn-Ausbau zwischen Horb und Neckarhausen

Erste Umweltmaßnahmen gestartet • Investition von rund 106 Millionen Euro

Stuttgart, 31.10.2021 (BA/gm)
Der zweigleisige Ausbau des Gäubahn-Abschnitts Horb–Neckarhausen steht in den Startlöchern. Fahrgäste profitieren zukünftig von mehr Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene und damit einem stabileren Fahrplan auf der internationalen Verbindung Stuttgart—Singen—Zürich. Dafür investiert die Deutsche Bahn rund 106 Millionen Euro.

Am vergangenen Freitag gaben Peter Rosenberger, Oberbürgermeister der Stadt Horb am Neckar, Dr. Klaus Michael Rückert, Landrat des Landkreises Freudenstadt, Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Guido Wolf MdL, Vorsitzender des Interessenverbandes Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn und Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Baden–Württemberg, bei einem gemeinsamen Pressetermin den Startschuss für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Horb—Neckarhausen. 

Peter Rosenberger: „Für uns in Horb am Neckar ist die Gäubahn mehr als eine reine Schienenverbindung zwischen Stuttgart und Zürich. Sie ist wie der Neckar, der Bestandteil unseres Namens ist, eine Lebensader. Ich bin stolz darauf, dass in Horb der Startschuss für das Einlösen eines 25-jährigen Versprechens aus der deutsch-schweizerischen Vereinbarung von Lugano fällt, die eine deutlich verkürzte Reisezeit zum Ziel hat.“

Dr. Klaus Michael Rückert: „Sehnsüchtig haben wir diesen Tag erwartet, an dem die bedeutende Bahnlinie zwischen Stuttgart und Zürich endlich ausgebaut wird und ich danke allen, die daran mitgewirkt haben. Denn wir benötigen schnelle und verlässliche Zugverbindungen in die Metropolen dringender denn je!“

Steffen Bilger: „Auch für mich persönlich ist der heutige Tag ein Tag der Freude. Nach langer Planung beginnen wir endlich mit dem Ausbau der Gäubahn, der letztendlich eine zeitgemäße, schnellere Verbindung zwischen Stuttgart und der Schweiz ermöglichen wird und der Region damit endlich die hochwertige Schienenanbindung verschafft, auf die sie so lange gewartet hat.“

Berthold Frieß: „Es ist höchste Eisenbahn, dass der ersehnte zweigleisige Ausbau zwischen Horb und Neckarhausen jetzt beginnt. Nun gilt es auch den weiteren Ausbau voran zu bringen und die Unterbrechung der Gäubahn möglichst gering zu halten. Die Anbindung der wichtigen Halte Böblingen und Singen muss gewährleistet werden.“

Guido Wolf: „Ich freue mich, dass mit Horb-Neckarhausen nun endlich der erste Ausbauabschnitt konkret beginnt. Ohne die jahrelangen Vorarbeiten des Interessenverbandes wäre der heutige Termin nicht denkbar, denn der Interessenverband bzw. die in der „Arbeitsgemeinschaft Gäubahn“ vertretenen fünf Regionalverbände und sieben Großen Kreisstädte haben die Vorplanung für diesen Abschnitt im Jahr 2009 mit einer sechsstelligen Summe vorfinanziert und damit eine entscheidende Grundlage für den heutigen Baubeginn geliefert. Wir erwarten seitens des Interessenverbandes, dass die weiteren Ausbauabschnitte nun wesentlich schneller vorankommen. Unser Ziel bleibt eine beschleunigte Strecke zwischen Stuttgart und Zürich mit stabilerer Betriebsqualität und optimalen Verknüpfungen an allen Knotenpunkten.“

Thorsten Krenz: „Die Deutsche Bahn steht für klimafreundliche Mobilität. Allein in diesem Jahr machen wir in Baden-Württemberg unser Netz mit über 2 Milliarden Euro weiter fit für die Zukunft. Der zweigleisige Ausbau der Gäubahn auf dem Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen und das neue Elektronische Stellwerk in Horb sind wichtige Bausteine für mehr Verkehr auf der Schiene. Wir wollen die Menschen vor Ort von Anfang an umfassend über die nun anstehenden Baumaßnahmen in und um Horb informieren und starten ab nächstem Frühjahr ein Dialogangebot für die Öffentlichkeit.“

Die Deutsche Bahn baut auf der Gäubahn den Abschnitt Horb – Neckarhausen bis 2023 auf rund sechs Kilometern zweigleisig aus. Bessere Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten sorgen für mehr Kapazität und Flexibilität, Fahrgäste profitieren von einem stabileren Fahrplan. Parallel zum zweiten elektrifizierten Gleis investiert die Bahn in moderne Technik und baut ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW). Zwei neue Lärmschutzwände in Ihlingen und Dettingen entlasten Anwohner: direkt vor Ort.

Derzeit finden Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen statt: Die Bahn schafft neuen Lebensraum für Reptilien wie Zauneidechsen und Schlingnattern. Die häufig im Gleisbett anzutreffenden Tiere erhalten für die Zeit der Bauarbeiten in Sandlinsen und Totholzhaufen einen neuen geschützten Platz.

Weitere Bauschritte: 2022 stehen beispielsweise Kabelarbeiten und Gründungsarbeiten für Signale und Oberleitungsmasten an, 2023 baut die Bahn das neue zweite Gleis mit Oberleitungsmasten. Ebenfalls 2023 soll das neue ESTW mit Zentrale in Rottweil und angeschlossenen Stationen von Horb über Sulz und Rottweil bis Wurmlingen in Betrieb gehen. Die Bahn informiert rechtzeitig im Vorfeld zu den jeweiligen Maßnahmen.

Weitere Informationen finden Sie im BauInfoPortal.

Horb—Neckarhausen – Teil der internationalen Eisenbahnstrecke Gäubahn
Die Deutsche Bahn investiert allein 2021 für die Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur in Baden-Württemberg über 2 Milliarden Euro. Auch die Gäubahn profitiert: Im Sommer hatte die Bahn die Abschnitte Stuttgart—Singen (Hohentwiel) sowie Eutingen im Gäu—Freudenstadt mit rund 17 Millionen Euro modernisiert. Jetzt steht der Ausbau des Abschnitts Horb–Neckarhausen an.

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