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Bundespolizei überwacht Bremer Hauptbahnhof

Sondereinsatz gegen Gewaltkriminalität

Bremen, 30.01.2022 (BA/gm)
An zwei Tagen haben 30 zusätzliche Einsatzkräfte der Bundespolizei den Bremer Hauptbahnhof überwacht und rund 250 Personen angesprochen. Die Einsätze am vergangenen Freitag und Sonnabend hatten das Ziel, Bahnreisende zu sensibilisieren, dass Waffen aller Art in der Öffentlichkeit nicht mitgeführt werden sollen. Ähnliche Kontrollen, aber mit zahlreicheren Einsatzkräften, hatte die Bundespolizeiinspektion Bremen bereits am 12. und 13. November 2021 im Hauptbahnhof durchgeführt. Mit dem aktuellen Präventionseinsatz sollte überprüft werden, ob die Appelle verstanden wurden.

Viele Passanten äußerten sich positiv dazu. Niemand möchte bei Streitigkeiten mit vorgehaltenen Messern konfrontiert werden. Insbesondere junge Männer und Jugendliche wurden genauer befragt und im Zweifel kontrolliert. Erfahrungsgemäß werden Waffen nicht unbedingt zum Einsatz, sondern zum Kokettieren mitgeführt, wonach Situationen mit erheblichen Folgen eskalieren können. Im Zuge von 52 konkreten Gefährderansprachen erhielten 24 Personen vorübergehende Platzverweise, wenn gefährliche Gegenstände sichergestellt wurden oder wenn sie sich erkennbar aggressiv verhielten. 

Dass die Kontrollen erneut angebracht waren, zeigten Sicherstellungen von insgesamt zwölf Messern und zahlreichen Betäubungsmitteln. Bei den Messern handelte es sich überwiegend um verbotene Einhandmesser, deren Klingen mit nur einer Hand geöffnet und arretiert werden können. Dazu wurden Anzeigen nach dem Waffengesetz geschrieben. Die jungen Besitzer waren zwischen 14 und 19 Jahren alt. Ein 19-Jähriger hatte gleich zwei Einhandmesser in der Jackentasche. Ein 14-Jähriger führte um 22:30 Uhr ein Küchenmesser mit einer feststehenden 14-Zentimeter langen Klinge mit. Seine Mutter holte ihn von der Wache ab. Fraglich blieb, warum ein Junge meint, sich auf diese Art bewaffnen zu müssen. Schon im Falle eines Sturzes droht erhebliche Verletzungsgefahr.

Auf 13 Tüten Marihuana verzichten musste ein 17-Jähriger ebenso, wie ein 18-Jähriger auf zahlreiche Extasy-Tabletten. Keine Drogen, aber eine Zigarette hatte ein 12-jähriger Junge in der Hand, als er vor dem Haupteingang stand. So erhielten mehrere Eltern Anrufe der Bundespolizei, als sie über das Verhalten ihrer Sprösslinge informiert wurden.

In Handschellen fand sich ein 22-jähriger Mann wieder, der ohne Fahrschein im Zug aus Delmenhorst nach Bremen unterwegs war und meinte, eine dazu gerufene Bundespolizistin per vorgehaltenem Finger beleidigen zu müssen. Auf dem Weg zur Wache versuchte er Bundespolizisten zu schlagen und zu treten. Mit Strafanzeige wegen Beleidigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurde er später wieder entlassen.

Und dann war da noch … eine 23-jährige Frau, die die Polizeiwache am Hauptbahnhof vom Bahnsteig 1 aus mit Steinen bewarf. Wegen der zahlreichen Bundespolizisten war das im doppelten Sinn keine gute Idee. Sie erhielt eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und einen Platzverweis. Die Scheiben blieben heile.

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