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Neuer Antrieb für den Süden: Batteriezug von Alstom und DB startet in Bayern

Großer Schritt für eine umwelt- und klimafreundliche Antriebstechnologie im Nahverkehr • Testbetrieb mit Fahrgästen startet im bayrischen Regionalverkehr zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld im fränkischen Seenland

Batteriezug von Alstom

Berlin/München, 06.02.2022 (BA/gm)
Voller Energie Richtung emissionsfreie Eisenbahn: am gestrigen Samstag startete der erste voll zugelassene Batteriezug von Alstom mit der Deutschen Bahn (DB) als Betreiber in Bayern in den offiziellen Testbetrieb. Am 24. Januar 2022 hatte der Zug bereits erfolgreich seine Fahrt in Baden-Württemberg aufgenommen. Gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Parlamentarischen Staatssekretär Michael Theurer begleiteten Hansrüdiger Fritz, DB Regio AG, und Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom, den emissionsarmen Zug auf seiner Fahrt von Gunzenhausen nach Pleinfeld.

Auf dieser Linie im Fränkischen Seenland verkehrt der Batteriezug samstags und sonntags, werktags ist er in Baden-Württemberg auf der Strecke Stuttgart – Horb unterwegs. Der Testbetrieb des Fahrzeugs mit 163 Sitz- und 162 Stehplätzen läuft bis Anfang Mai 2022. 

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Dieser Triebwagen steht für den Fortschritt auf der Schiene. Denn dank batterieelektrischem Antrieb können wir auch auf den Strecken nahezu klimaneutral fahren, die sich sonst nur mit sehr großem Aufwand elektrifizieren ließen. Ein echter Klimaschützer, der zunächst hier in Bayern und Baden-Württemberg und bei guten Ergebnissen womöglich bald überall im Land im Regionalverkehr unterwegs sein wird.“

Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender Regionalleitung Region Bayern DB Regio AG : „Mit dem ersten Batteriezug im Kundenbetrieb gehen wir jetzt auch im Regionalverkehr in Bayern einen weiteren Schritt hin zu einer emissionsfreien Bahn in Deutschland. Wir freuen uns darauf, im Betrieb und in der Wartung weitere Praxis-Erfahrungen mit dieser klimafreundlichen Antriebstechnik zu sammeln. Als DB wollen wir 2040 klimaneutral sein und alternative Antriebe und Kraftstoffe sind auf dem Weg dorthin ein wesentlicher Baustein.“

Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom: „Alternative Antriebe sind die Zukunft der Mobilität. Mit unseren umfassenden Lösungen ermöglichen wir nachhaltigen Bahnverkehr in Deutschland. Wir arbeiten seit 2016 gemeinsam an einer effizienten kostengünstigen Batterietechnologie zur Überbrückung der nicht-elektrifizierten Lücken im deutschen Schienennetz. Der Test im Fahrgastbetrieb wird uns wichtige Daten aus der Praxis liefern und zeigen, dass unser Batteriezug diese Lösung bietet.“

Die Strecken in Bayern und Baden-Württemberg eignen sich besonders aufgrund ihrer Topografie und der unterschiedlichen Steckenprofile für den Testbetrieb. Sie ermöglichen einerseits eine hohe Laufleistung des Zuges, der bis Mai rund 50.000 Kilometer zurücklegen wird. Zudem können unterschiedliche Batterieaufladeszenarien getestet werden. So wird der Zug in Bayern ausschließlich an den elektrifizierten Ziel- und Startbahnhöfen Pleinfeld und Gunzenhausen direkt an den Oberleitungen aufgeladen, da die Strecke dazwischen nicht elektrifiziert ist. In Baden-Württemberg erfolgt die Aufladung während der laufenden Fahrt. Neben der DB als Betreiber sind die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) assoziierte Projektpartner.

Seit 2016 entwickelt Alstom zusammen mit der TU Berlin, mit Unterstützung der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sowie einer Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, den batterie-elektrischen Zug. Er ist ein möglicher nachhaltiger Nachfolger für Dieselzüge in Deutschland: insgesamt 450 Linien im deutschen Schienennetz werden bislang ausschließlich mit Dieselzügen befahren. Alternative Antriebe ermöglichen hier einen effizienten und emissionsfreien Betrieb. Der knapp viermonatige Test auf Personenverkehrsstrecken in Bayern und Baden-Württemberg ist der nächste Schritt dorthin. In Zukunft wird die BEMU-Technologie auf der Coradia-Plattform von Alstom zum Einsatz kommen.

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