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S-Bahn Berlin: Nigelnagelneue Züge starten auf der S46 früher als geplant

60.000 Fahrgäste täglich profitieren ab Montag von mehr Platz, mehr Komfort und erstmals einer Klimaanlage • Neue Baureihe 483/484 zuverlässig unterwegs • Eigens errichtete XXL-Waschanlage mit 160 Meter Länge eingeweiht

Berlin, 27.06.2022 (BA/gm)
Berlins „Neue“ ist seit anderthalb Jahren zuverlässig auf der S47 (Spindlersfeld – Hermannstraße) und seit Jahresbeginn 2022 auf der S45 (BER – Südkreuz) unterwegs. Nun wird mit der S46 (Königs Wusterhausen – Westend) die nächste Linie komplett auf die Baureihe 483/484 umgestellt.

Das Ganze geschieht überpünktlich, also früher als geplant! Anstatt ab 1. Juli 2022 werden die brandneuen Fahrzeuge bereits ab dem heurigen Montag (27. Juni 2022 seit 3.55 Uhr) die 41 Kilometer lange Strecke fahren. Rund 60.000 Kunden täglich profitieren dann davon, denn die neuen Züge bieten nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Komfort und eine Klimaanlage. 

Doch nicht nur innen, auch von außen sollen die neuen Züge tipptopp aussehen – und dafür wurde im Werk Grünau eigens eine neue XXL-Waschanlage errichtet, die ab sofort stufenweise den Betrieb aufnimmt. In die 160 Meter lange Halle können die Züge komplett hineinfahren zur Reinigung. (Mehr Infos siehe unten.)

Auf der Linie S46 werden ab dem heutigen Montag 14 neue Halbzüge (Vier-Wagen-Einheiten) im Einsatz sein. Sie lösen die rund 30 Jahre alten Fahrzeuge der Baureihe 485 ab, deren Konstruktion noch aus DDR-Zeiten stammt. Diese werden zunächst abgestellt und dann nach und nach umweltgerecht entsorgt. Teilweise dienen sie noch als Ersatzteillager für die restlichen noch verkehrenden Züge dieser Baureihe.

Insgesamt sind nun täglich 118 Wagen in Form von Viertel- und Halbzügen (Zwei- bzw. Vier-Wageneinheiten) der neuen Baureihe im Einsatz, die zusammen mit den Herstellern Stadler Deutschland und Siemens Mobility entwickelt und gebaut wurde.

S-Bahnchef Peter Buchner: „Wir sind sehr zufrieden mit den neuen Zügen. Die enge Zusammenarbeit von Herstellern und Betreiber war schon bei der Konstruktion und der Inbetriebsetzung sehr wichtig, um ein Fahrzeug aufs Gleis zu setzen, das den spezifischen Berliner Gegebenheiten optimal entspricht. Stadler und Siemens haben sich als professionelle und zuverlässige Partner bewährt. Als Trio sorgen wir in Berlin für einen zuverlässigen S-Bahnbetrieb.“

Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland: „Wir freuen uns, das Berliner Mobilitätsangebot zusammen mit der S-Bahn Berlin ein Stück weit moderner, zuverlässiger und komfortabler machen zu können. Gerade in den Sommermonaten wird der Komfort einer Klimaanlage in den neuen S-Bahnen spürbar. Die Zusammenarbeit zwischen dem Herstellerkonsortium und der S-Bahn ist sehr gut. Jede Woche geht ein Zug aus dem Werk in Pankow auf die Schiene.“

Gerald Winzer, Vice President Regionalzug Projekte, Siemens Mobility: „Die neuen S-Bahnzüge für Berlin sind mit der neuesten Technik ausgestattet und gleichzeitig robust und sehr zuverlässig. Wir zeigen hier als Konsortium Siemens Mobility und Stadler zusammen mit der DB, dass wir das Projekt zeitgerecht und hochqualitativ führen und damit den Berlinerinnen und Berlinern frühzeitig ein verbessertes Fahrerlebnis und mehr Komfort bieten können.“

In der Silvesternacht 2020/21 war der erste Zug pünktlich um 0.01 Uhr in Betrieb gegangen. Seitdem läuft die Serienproduktion bei Stadler und Siemens wie am Schnürchen – so gut, dass vorübergehend sogar zusätzlich die S45 (BER – Südkreuz) mit Neubaufahrzeugen bestückt werden konnte. In Abstimmung mit dem VBB fahren bereits ausgelieferte Fahrzeuge auf der S45, bevor sie auf den geplanten Linien zum Einsatz kommen.

Der nächste Meilenstein ist die Inbetriebnahme der Fahrzeuge auf der S8 (Wildau – Birkenwerder) am 14. Oktober dieses Jahres.

Nach vollständiger Auslieferung der bei Siemens und Stadler bestellten Züge Ende 2023 werden 106 Zwei-Wagen-Einheiten mehr im Einsatz sein. Die Kapazität der Berliner S-Bahnflotte erhöht sich damit um 25.000 Plätze.

Fakten zur Waschanlage

  • Die Anlage ist 160 Meter lang, so dass ein Vollzug mit acht Wagen darin gewaschen werden kann.
  • Es besteht die Wahl zwischen Standwäsche (Normal- und Intensivwäsche) und Durchfahrwäsche, zusätzlich gibt es auch noch ein Unterflurreinigungsanlage.
  • Die Standwäsche intensiv dauert 46 min, Standwäsche normal 28 min.
  • Das Brauchwasser wird wieder aufbereitet und zu 85-90 % wiederverwendet.
  • Die Anlage ist rund um die Uhr in Betrieb, jedes Fahrzeug erhält spätestens alle 14 Tage eine Außenreinigung.
  • Finanziert wurde der Bau durch die Länder Berlin und Brandenburg im Rahmen des Ring-Verkehrsvertrages. Die Investition in die neuen Fahrzeuge und die notwendige Anpassung der Werkstatt in Grünau beläuft sich auf rund 900 Millionen Euro.
  • Hersteller ist das polnische Unternehmen Achat.
  • Insgesamt verfügt die S-Bahn Berlin über drei Waschanlagen: in Wannsee, Friedrichsfelde Ost und in Grünau.

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